Weihnachten - eine Zeit des Miteinanders
Beieinandersein ist das, was in Luxemburg an Weihnachten zählt. Obwohl das Land in christlichen Traditionen verwurzelt ist, hat sich Weihnachten durch zahlreiche kulturelle Einflüsse verändert. Das gemeinschaftsübergreifende Ereignis, wie es sich heute darstellt, verkörpert die Werte, an denen Luxemburger tief im Herzen festhalten: Familie, Miteinander und Dankbarkeit für ein friedvolles Leben. Lassen Sie uns Ihnen unsere Traditionen näherbringen.
Warten auf die Weihnachtszeit
Die Adventszeit ist voll der Vorfreude und zahlreicher Vorbereitungen für die Festtage.
Rund um Weihnachten lassen die vielen Weihnachtsmärkte, Umzüge, Krippen, beleuchteten Straßen, dekorierten Läden, Konzerte und andere Animationen im ganzen Land eine magische Stimmung aufkommen. Die Stadt Luxemburg sorgt zum Beispiel jedes Jahr mit "Winterlights", einer Reihe von Veranstaltungen in der Adventszeit, für Festtagsstimmung: Christmas Parade, Weihnachtsmärkte, öffentliche Konzerte, Ausstellungen und andere Events.
In den Wochen vor Weihnachten finden auch besondere Veranstaltungen in Kindertagesstätten, Schulen, Seniorenheimen, Sportvereinen usw. statt. Weihnachtskonzerte werden in Kirchen, Schulen und auf den Weihnachtsmärkten dargeboten und tragen so zu der vorweihnachtlichen Stimmung bei, die viele Menschen so lieben.
In den Familien werden begeistert Weihnachtsplätzchen gebacken, und die Häuser werden je nach Familientradition prächtig geschmückt:
- Chrëschtbeemercher, die traditionellen Weihnachtsbäume, werden bereits zwei bis drei Wochen vor Weihnachten mit Kugeln, Lichterketten und sonstigem Baumschmuck verziert. Traditionell bleiben sie bis zur ersten Januarwoche stehen und werden dann von lokalen Vereinen eingesammelt, die sie wiederum als Feuerholz beim Buergbrennen, einer Feier rund um eine riesiges Feuer, verwenden.
- In den meisten Haushalten wird jedes Jahr ein Adventskranz aus Tannen-, Kiefern- oder Mistelzweigen mit vier Kerzen gebastelt oder gekauft. Am vierten Sonntag vor Weihnachten wird die erste Kerze auf dem Adventskranz angezündet und dann jeweils eine weitere an den folgenden Sonntagen.
- Die Kinder überbrücken die Wartezeit bis Weihnachten, indem sie vom 1. bis zum 24. Dezember täglich ein Türchen ihres Adventskalenner öffnen. Früher waren Heiligenbilder in den Kästchen versteckt, heute findet man dort Kekse, Schokolade oder Miniaturspielzeug. Und sie sind beileibe nicht mehr nur für Kinder.
Und wenn sich zu dieser Stimmung auch noch eine schneebedeckte Landschaft hinzugesellt, genießen die Luxemburger ein perfektes Weihnachtsfest.
Religiöse Feierlichkeiten
In Luxemburg leben überwiegend Christen. Um Weihnachten zu feiern, besuchen die praktizierenden Katholiken entweder die Christmette ("Metten") am 24. Dezember oder die Weihnachtsmesse am 25. Dezember. Eine besonders schöne Christmette wird jedes Jahr in der Kathedrale Unserer lieben Frau von Luxemburg gefeiert. Nach der Messe genießen die Kirchgänger noch einen Moment des Beisammenseins bei einem Glühwäin (Glühwein) oder einem anderen wärmenden Getränk, bevor es dann zur Vorbereitung des Weihnachtstages nach Hause geht.
In vielen Dörfern werden sogenannte Krëppespiller (Krippenspiele) von den Kindern der Pfarrei aufgeführt, die als einer der Höhepunkte der Weihnachtszeit gelten. Sie finden üblicherweise in den Kirchen statt und ziehen jedes Jahr eine Menge Menschen in ihren Bann.
Auch wenn es sicher einige Luxemburger Traditionen und Gebräuche gibt, so haben die vielen ausländischen Gemeinschaften Luxemburgs ihre eigenen Gebräuche aus ihren Heimatländern mitgebracht.
Als Familie zusammenkommen
Weihnachten ist auch ein Familienfest, das am 24. (Hellegowend), 25. (Chrëschtdag) und 26. Dezember (Stiefesdag) stattfindet. Diese drei Tage gehören traditionell der Familie, wobei jede Familie auf ihre eigene Art und Weise feiert. Einige kommen an Heiligabend (24. Dezember) zusammen, während andere ihr großes Weihnachtsessen am 25. begehen. Die Vielfalt der Gerichte ist so eklektisch wie die vielen kulturellen Einflüsse in Luxemburg, einschließlich traditioneller luxemburgischer Speisen wie Wild, Forelle oder Rind.
Selbstverständlich ist das Schenken und Beschenktwerden ein wichtiger Teil von Weihnachten. Traditionell bringt das Crëschtkëndchen (Christkind) die Geschenke und legt sie unter den Weihnachtsbaum. In manchen Familien werden die Weihnachtsgeschenke an Heiligabend (24. Dezember) geöffnet, bei anderen findet die Bescherung erst am ersten Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) statt. Am wichtigsten ist jedoch, dass die Familien am ersten Weihnachtsfeiertag zu einem üppigen Essen zusammenkommen und Zeit miteinander verbringen.
Am letzten Weihnachtsfeiertag, dem 26. Dezember, wird sich üblicherweise ausgeruht, oder man nimmt ihn eventuell zum Anlass für ein Treffen mit Freunden oder einen Familienbesuch.
Klassische Gerichte, die Sie unbedingt probieren müssen
Weihnachtszeit ist auch, wenn verschiedene traditionelle (oder manchmal weniger traditionelle) einfache Gerichte zu verschiedenen Anlässen verzehrt werden:
- Träipen (Blutwurst) gehören ganz klassisch zu den Wintermonaten. Zusammen mit Kartoffelpüree und Apfelkompott sind sie ein Genuss.
- Kniddelen (Mehlknödel) sind ein sehr beliebtes Wintergericht, mit wenigen Zutaten einfach zubereitet, aber äußerst köstlich.
- Gromperekichelcher (Kartoffelpuffer) werden ebenso wie Glühwäin (Glühwein) auf allen Weihnachtsmärkten angeboten – wobei beides mit zunehmender Kälte immer beliebter wird.
- Jede Bäckerei verkauft im Dezember Boxemännercher, Weckmänner aus Brioche-Teig, die insbesondere Kinder lieben.
- Zu guter Letzt ist ein traditionelles englisches Rezept in Luxemburg ein Hit geworden: Eggnog. Dieses Getränk besteht aus gesüßter Milch, Sahne, Vanille, Muskatnuss und Brandy, Cognac oder Rum (oder Rumaroma für die alkoholfreie Variante) und wird in den meisten luxemburgischen Supermärkten im November und Dezember verkauft.
Feiertage und Schulferien
Weihnachten ist für viele Luxemburger einer der wichtigsten Feiertage, und der 25. Dezember (Chrëschtdag) und der 26. Dezember (Stiefesdag) sind gesetzliche Feiertage.
Die meisten Läden, Banken und Betriebe schließen an Heiligabend im Laufe des Nachmittags und bleiben dann am 25. und 26. Dezember geschlossen. Die Kinder der Grund- und Sekundarschule können sich ihrerseits auf zwei Wochen Ferien freuen.
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