Architektonischer Spaziergang in Luxemburg-Stadt

Die Geschichte der Stadt lässt sich an den Fassaden zahlreicher, erhalten gebliebener und denkmalgeschützter Fassaden ablesen. Die verschiedenen Kriterien, die zur Erfassung und anschließenden Aufwertung der Baudenkmäler dienen, müssen objektiv sein und werden im Großherzogtum von der Nationalen Denkmalschutzbehörde festgelegt: unter anderem Antike, Architektur und Kunstgeschichte, Seltenheiten, Gedenkstätten oder Typizität. Diese Vorgehensweise garantiert die Auswahl eines für die landesweite, kulturelle Identität repräsentativen Ensembles.

Sie begeistern sich für Architektur? Mit über 1.200 denkmalgeschützten Bauwerken und Monumenten bietet Luxemburg einen wunderbaren Rahmen für eine Besichtigung bei einem Spaziergang. In diesem zweiten, den Baudenkmälern gewidmeten Artikel schlagen wir Ihnen einen architektonischen Spaziergang durch die Stadt Luxemburg vor. Ziehen Sie bequeme Schuhe an und nehmen Sie ruhig Ihr Fernglas mit, um die kleinen Details dieses Freilichtmuseums zu entdecken.

Luxemburg Stadt: drei Viertel und viel(e) Geschichte(n)

Aufruf an die Spaziergänger: Luxemburgs Hauptstadt ist zwar nicht groß, aber alle Stadtviertel bieten sehenswerte Beispiele an Baudenkmälern, die auf Ihrem Spaziergang obendrein fast 1.000 Jahre Geschichte widerspiegeln. Dieser vorgeschlagene, architektonische Spaziergang führt Sie vom Bahnhofsviertel über die Innenstadt bis zum Europaviertel auf dem Kirchberg. Allerdings handelt es sich nur um eine kleine Auswahl, um Ihre Neugierde zu wecken!

Bahnhofsviertel

Im Bahnhofsviertel erwarten Sie Gebäude vom Ende des 19.- und Beginn des 20. Jahrhunderts. In der Tat hat die Stadtplanung des Viertels im Anschluss an die, im Abkommen von London 1867 beschlossene Neutralitätserklärung und dem Abriss der Festungsmauern begonnen.

Der Hauptbahnhof von Luxemburg ist ein absolutes Muss für den Start dieses Spaziergangs. Das heutige Gebäude wurde 1907 gebaut und besitzt neben einem hohen Uhrturm Fassaden im Mosellaner Barock-Stil. Achten Sie auch auf die Giebelverzierungen - Symbole der nationalen Souveränität - der Halle und des Fürsten-Pavillons.

Genau gegenüber, das Hotel Alfa, das gerade renoviert wird. Ein interessantes Beispiel für den Art Deco-Stil. Die 1930 entstandenen Fassaden repräsentieren die für diesen Stil typischen Verzierungen: geometrische Motive und dreieckige Balkone.

Wir machen einen Sprung bis zum Pariser Platz am südlichsten Zipfel des Plateau Bourbon. Mit seinen zwei Gebäuden am nördlichen Rand des Platzes und insbesondere dem zwischen 1909 und 1912 gebauten Hotel-Restaurant Paris Palace mit stark französischem Einfluss, gilt er als das Portal der Avenue.

Auf dem Weg in die Oberstadt dürfen zwei Stationen nicht fehlen. Einerseits das ehemalige ARBED-Verwaltungsgebäude, das zwischen 1920 und 1922 gebaut wurde. Der Palast mit vier Flügeln ganz im Sinne aristokratischer Residenzen sollte die Macht des Stahlkonzerns widerspiegeln. Hier können Sie zahlreiche ornamentale, sinnbildliche Details für Wissenschaft, Handel und Industrie bewundern. Ein Stückchen weiter befindet sich der Firmensitz der Caisse d’Épargne de l’État et du Crédit Foncier, der heutigen Staatsbank und Staatssparkasse. Das von Jugendstil-Elementen geprägte Gebäude entstand zwischen 1910 und 1933 im Stil der ersten französischen Renaissance.

Die imposante, zwischen 1900 und 1903 gebaute Adolphe-Brücke über das Petruss-Tal verbindet das Bahnhofsviertel mit der Oberstadt. Mit einer Spannweite von 84,65 m und einer Höhe von 16,2 m vom Sockel bis zum Schlussstein, war die Brücke lange Zeit die weltweit größte Steinbrücke!

Oberstadt-Viertel

Jetzt befinden Sie sich im Viertel der Oberstadt. Unter den zahlreichen Baudenkmälern sollten Sie folgende auf keinen Fall versäumen:

  • Das Stadtpalais - Cercle Cité oder Cercle Municipal - im neobarocken Stil wurde 1910 eingeweiht. Das Fries an der Fassade repräsentiert die Übergabe des Freiheitsbriefes an die Bürger der Stadt Luxemburg durch die Gräfin Ermesinde (1244). Zwischen 1953 und 1969 diente es als Tagungsstätte der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (CECA).
  • Das zwischen 1830 und 1838 gebaute Rathaus im neoklassischen Stil. Für den Bau wurden vor allem die Steine des ehemaligen Franziskaner-Klosters, das sich hier bis 1829 befand, verwendet. Das Rathaus befindet sich auf dem, nach dem König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg Wilhelm II benannten Place Guillaume II, dessen Statue auf der Platzmitte thront. Bemerkenswert ist auch der luxemburgische Name dieses Platzes: Knuedler erinnert an den Franziskaner-knoten an den Kordeln der Mönchskutten, den Knued.
  • Die Fassade des großherzoglichen Palastes spiegelt die verschiedenen Bauphasen wieder. als Rathaus 20 Jahre nach einer Schiesspulverexplosion 1554 neu errichtet, und Mitte des 18. Jahrhunderts ausgebaut, bevor 1890 die Abgeordnetenkammer gebaut wurde. Im Sommer können Sie auch die Innendekorationen der Stadtresidenz des Großherzogs im Rahmen einer geführten Besichtigung bewundern.

Das Stadtviertel Kirchberg

Lust auf einen Abstecher in die zeitgenössische Architektur? Dann ist ein Spaziergang auf dem Kirchberg geboten. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad, können Sie die Großherzogin-Charlotte-Brücke überqueren, die allgemein als Rote Brücke bekannt ist, um den von Ricardo Bofill 2004 entworfenen Place de l'Europe, zu erkunden: Ein echter architektonischer Meilenstein, unter anderem bestehend aus:

Eine Route entlang der John. F. Avenue ermöglicht Ihnen, zahlreiche zeitgenössische Bauwerke zu entdecken, in denen die meisten europäischen Institutionen in Luxemburg Ihren Sitz haben. Hier finden Sie ein junges, modernes, sich permanent weiterentwickelndes Viertel mit einer faszinierenden Architektur, wo Sie Ihren Spaziergang mit einem Aperitif beenden können.

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