Ostern Eierjagd und andere Feste und Traditionen

Der Hase und die Eiersuche - um Ostern herum ist Luxemburg voll von Ereignissen und Traditionen, die in der ganzen Welt bekannt sind. Aber haben Sie schon einmal von Jaudes oder Éimaischen gehört? Hier erfahren Sie, wie Ostern in Luxemburg gefeiert wird.

Ein religiöses Fest

In Luxemburg, wo der Großteil der Bevölkerung christlich ist, gehört Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi, zu den bedeutendsten Festen des Jahres.

Viele praktizierende Christen nehmen an den Messen teil, die an Gründonnerstag (Gréngendonneschden), Karfreitag (Karfreiden) und Karsamstag (Karsamsden) stattfinden, sowie an der Auferstehungsmesse am Ostersonntag (Ouschtersonnden).

Ein Familienfest

Aber Ostern ist auch ein Familienfest. Wie in den meisten Ländern gehören auch im Großherzogtum der Osterhase und die Ostereier zum Osterfest dazu.

Die Eier werden zuerst gekocht, dann gefärbt und schlussendlich vom Ouschterhues (dem Osterhasen) versteckt. Dann versuchen die Findet sie bei der traditionellen Ostereiersuche zu finden. Die Hühnereier werden heutzutage immer öfter durch Schokoladeneier ersetzt. 

Bevor die Eier gegessen werden, spielen die Kinder Técken (ticken, dütschen). Dabei geht es darum, mit der Spitze eines Eis gegen die Spitze des Eis des Mitspielers zu schlagen. Das Kind, dessen Ei nicht kaputtgeht, gewinnt.

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Luxemburgische Traditionen

Klibberen

Der Legende nach fliegen die Kirchturmglocken nach der Gründonnerstagsmesse nach Rom, um die Ostersegnung des Papstes zu erhalten.

Daher ist es die Aufgabe der Kinder und Jugendlichen im Dorf, die Gläubigen mit ihrer Klibber (Ratsche), einem hölzernen Perkussionsinstrument mit einer gezackten Walze, die auf eine weiche Feder schlägt, zum Gebet zu rufen. Zwischen dem Geratsche singen sie das Klibberlidd (Ratschenlied): "Dik-dik-dak, dik-dik-dak, haut ass Ouschterdaag" (dik-dik-dak, dik-dik-dak, heute ist Ostern).

Zur Belohnung erhalten die jungen Leute Ostereier, manchmal auch Geld, das am Morgen des Ostersonntags bei den Anwohnern eingesammelt wird.

Der Jaudesbrauch

Der Jaudesbrauch (Hagebuttenfest) ist ein lokaler Brauch aus Vianden, einer Ardennenstadt im Norden Luxemburgs. Er wird am Karfreitag begangen.

Jaudes bezieht sich sowohl auf das Fest als auch auf den mit Rosendornen, Papierblumen und Bändern geschmückten Strauß. Dem Brauch nach versammeln sich die Viandener Jungen nach der Fertigstellung ihres Straußes um die Mittagszeit in ihrem Viertel und verbrennen ihren Jaudes.

Dieser seit dem Mittelalter bestehende Brauch soll vom Apostel Judas inspiriert worden sein. Ziel ist es, die Missbilligung des Volkes dem Apostel Judas gegenüber zu zeigen, der Jesus verriet und dessen Schicksal es sei, symbolisch in der Hölle zu schmoren.

Der Brezelbrauch und das Schokoladenei

Die Frauen, die am  Bretzelsonndeg  (Brezelsonntag) von ihrem Partner eine Brezel geschenkt bekommen haben, schenken am Ostersonntag wiederum als Zeichen ihrer Liebe ein Osterei.

Éimaischen und Péckvillercher

Am Ostermontag findet die traditionelle Éimaischen (Emmausfest), ein Volksfest, in Luxemburgs Altstadt sowie im Dörfchen Nospelt statt.

Die Éimaischen ist vor allem ein traditioneller Markt, auf dem Folkloregruppen und Kunsthandwerker aller Art zum Entdecken einladen. Er ist vor allem wegen der sogenannten Péckvillercher bekannt, den kleinen Vogelfiguren aus Ton, deren Pfeifton dem Ruf des Kuckucks auf unverwechselbare Weise ähnelt. Der Ursprung der Éimaischen als Töpfermarkt in Luxemburg-Stadt geht auf das 19. Jahrhundert zurück.

Die Veranstaltung erinnert an den Gang der Jünger Jesu Christi nach Emmaus, einem palästinensischen Ort in der Nähe Jerusalems, wo Christus zwei von ihnen vor seiner Wiederauferstehung erschienen ist.

Feiertage und Schulferien

Das Osterfest wird am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Das Fest findet immer zwischen dem 22. März und dem 25. April statt, was dem Ende des zweiten Schultrimesters entspricht. Die Kinder der Grund- und Sekundarschule können sich an Ostern über zwei Wochen Ferien freuen.

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