Luxemburgs Efolgsgeschichte mir Migration
Wussten Sie, dass 47,4% der Bevölkerung Luxemburgs eine ausländische Staatsangehörigkeit haben? Auch wenn Luxemburg zweifellos eine der höchsten Ausländerquoten aufweist, trifft es doch auch zu, dass es uns nicht nur gelingt, Menschen aus anderen Kulturen zu integrieren, sondern wir haben auch gelernt, wie wir mit denjenigen aus anderen Ländern und Kulturen, die hier leben möchten, gemeinsam erfolgreich sein können. Diese Haltung ist ein wesentlicher Bestandteil der Offenheit und des kosmopolitischen Flairs, für die Luxemburg bekannt ist.
Eine Heimat für Menschen aus aller Welt
Die Ausländerquote in Luxemburg ist in den vergangenen 70 Jahren angestiegen. Während 1961 lediglich 13,2% der ansässigen Bevölkerung nicht die luxemburgische Staatsangehörigkeit hatten, sind es 2020 nunmehr 47,4% - fast die Hälfte der Bevölkerung.
Die Gründe dafür sind vielfältig:
Wirtschaftliche Chancen: Luxemburg ist ohne Zweifel die Wirtschaftsmacht der Großregion und ein international anerkannter Finanzhotspot in Europa. Die blühende Wirtschaft Luxemburgs ist für viele ausländische Staatsangehörige ein wesentliches Argument, um sich in Luxemburg niederzulassen.
Eine europäische Hauptstadt: Neben Brüssel und Straßburg ist Luxemburg-Stadt eine der drei europäischen Hauptstädte. Derzeit leben rund 14.000 EU-Beamte in Luxemburg und arbeiten in einer der zahlreichen EU-Institutionen, die sich hier befinden. Zudem sind zahlreiche Aktivitäten rund um diese Institutionen entstanden.
Eine hohe Lebensqualität: Trotz der schnellen wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen 60 Jahre bewahrte Luxemburg die intakte Schönheit der Natur und noch vieles mehr. Die Krankenversicherungs- und Sozialversicherungssysteme Luxemburgs, die qualitativ hochwertigen Infrastrukturen sowie die staatliche Unterstützung für Familien haben dazu geführt, dass Luxemburg im weltweiten Vergleich als eines der Länder mit der höchsten Lebensqualität gilt.
Ein mehrsprachiges Umfeld: Wenn so viele Leute aus allen Ecken der Welt zusammenfinden, dann ist Kommunikation entscheidend. Die Bevölkerung Luxemburgs war schon immer mehrsprachig; dies macht es Ausländern leicht, Teil einer offenen und gastfreundlichen Gesellschaft zu sein.
Wussten Sie schon?
Die größten ausländischen Gemeinschaften sind der Reihenfolge nach die portugiesische (92.101 Personen), die französische (49.104 Personen), die italienische (24.676 Personen), die belgische (19.205 Personen) und die deutsche Gemeinschaft (12.678 Personen). Chinesen sind mit rund 4.300 Personen vertreten und US-Staatsangehörige mit etwas über 2.600 Personen.
(Quelle: Statistiken des STATEC zum 1. Januar 2023)
Dies führte zu einem stetigen Migrationsstrom nach Luxemburg und seit Kurzem auch in die Großregion, da die Immobilienpreise im Großherzogtum spürbar angestiegen sind.
Derzeit leben Menschen mit 195 unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten zusammen in Luxemburg, insgesamt 313.407 Personen (Quelle: Statistiken des STATEC zum 1. Januar 2023). Ferner kommen täglich 221.595 Grenzgänger nach Luxemburg (Quelle: Statistiken des STATEC für das 4. Quartal 2022) - Luxemburg ist das perfekte Beispiel für ein funktionierendes Europa ohne Grenzen.
Vom Auswanderungsland zum Einwanderungsland
Luxemburg war nicht immer ein Einwanderungsland. In der Tat ist die Geschichte des Landes von Auswanderungswellen geprägt. Vor dem Aufschwung der Stahlindustrie, Mitte des 19. Jahrhunderts, war Luxemburg ein armes, ländlich geprägtes Land. Getrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben in einem anderen Land verließen viele Luxemburger ihre Heimat.
Im 12. und im 18. Jahrhundert gelangten Luxemburger im Zuge einer Auswanderungswelle nach Siebenbürgen bzw. nach Banat. Spuren dieser Zeit sind immer noch in der rumänischen Stadt Sibiu zu finden, die 2007 gemeinsam mit Luxemburg-Stadt Europäische Kulturhauptstadt war.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts und bis zum Ersten Weltkrieg war Luxemburg durch eine starke Auswanderung nach Übersee gekennzeichnet (Vereinigte Staaten, Brasilien, Argentinien usw.). Andere Luxemburger gingen nach Frankreich, um dort als Handwerker oder, im Falle junger Mädchen, als Dienstmädchen oder Gouvernanten zu arbeiten. Die Zahl der Luxemburger, die zwischen 1841 und 1891 das Land verließen, wird auf über 72.000 geschätzt (von einer Gesamtbevölkerung von 212.800 Einwohnern im Jahre 1891).
In der Hoffnung auf eine bessere Zukunft verließen Familien und manchmal ganze Dörfer Luxemburg. Im Jahr 1908 lebten beispielsweise 16.000 luxemburgische Auswanderer in Chicago. Manche gelangten in ihrer neuen Heimat zu Ruhm, wie zum Beispiel Hugo Gernsback (1884-1967), der Erfinder des Begriffs "Science Fiction", oder Edward Steichen, Maler und berühmter Fotograf, der die Leitung der Fotografieabteilung des New Yorker Museum of Modern Art (MoMa) übernahm.
Nach dem Aufschwung der Stahlindustrie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wendete sich das Blatt, und es kamen deutsche, italienische, portugiesische und andere Staatsangehörige im Zuge verschiedener Einwanderungswellen nach Luxemburg, um dort zu arbeiten und zu leben.
Zusätzliche Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des luxemburgischen Instituts für Statistik:
Alle Informationen über die Einwanderung nach Luxemburg finden Sie hier:
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