Müllerthal: faszinierende Geologie und Traditionen

Im Osten des Großherzogtums Luxemburg erstreckt sich die Region Müllerthal, die auf Luxemburgisch Mëllerdall genannt und häufig als die Kleine Luxemburger Schweiz bezeichnet wird. Natur- und Kulturerbe sind in dieser Region, die mit der Springprozession und dem Natur- & Geopark Mëllerdall zwei UNESCO-Siegel besitzt, perfekt miteinander verbunden. Entdecken Sie eine großartige Geologie, und kommen Sie bei einem Besuch der Burgen und Schlösser in der Region ins Träumen.

Müllerthal, UNESCO-prämierte Natur und Traditionen

Die Diversität des natürlichen und geologischen Erbes ist das charakteristischste Merkmal der Region. Das Müllerthal ist für seine erstaunlichen Felsformationen und sein außergewöhnliches Biotop in der Tat sehr bekannt. Insbesondere inmitten des Naturparks Natur- & Geopark Mëllerdall, der dem weltweiten Netz der UNESCO-Geoparks angehört, kann dieses Naturerbe erkundet werden.

Echternach, die Hauptstadt der Region und älteste Stadt des Landes, ist ihrerseits Schauplatz für eine der beliebtesten Traditionen der Luxemburger: die Springprozession oder Sprangpressessioun, die auf der repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO geführt wird.

Zahlreiche historische Stätten sowie Burgen und Schlösser runden ein Angebot ab, das Fans des kulturellen und gastronomischen Erbes verzaubern wird.

Wie kann das Müllerthal erkundet werden?

Die Natur entdecken

Wandern ist die ideal, um in die Natur der Region einzutauchen, und zwar insbesondere im Herzen des Natur- & Geopark Mëllerdall:

  • Der Mullerthal Trail ist absolut unumgänglich. Seine 112km können auf drei Routen erkundet werden, die jeweils ihren ganz eigenen Charakter haben:
    • Route 1 (36km) ist ein Beispiel für die typische Landschaft mit sich abwechselnden Felsen, Wäldern und Wiesen.
    • Route 2 (38km) führt zu spektakulären Felsformationen.
    • Route 3 (38km) zeichnet sich durch die sich abwechselnden Felsen, Bachtäler, Schlösser und Burgen aus.
  • Die vier ExtraTouren des Mullerthal Trails stellen kürzere und einfachere Alternativen für weniger erfahrene Wanderer dar.
  • Des Weiteren können Rundwanderungen und lokale Wanderwege, die technisch und körperlich weit weniger anspruchsvoll sind, entdeckt werden.
  • Auf den Geo Pfaden (geologische Wanderwege) kann man das zentrale Charakteristikum des Parks entdecken: die Geologie. Beispielsweise führt der Geo Pad Hëlt (4km) durch eins der 22 Geotope des Parks.

Der Mullerthal Trail ist von der Europäischen Wandervereinigung mit dem Gütesiegel Leading Quality Trails – Best of Europe ausgezeichnet worden.

Auch das Fahrrad ist eine schöne Alternative, um die Region zu entdecken:

  • Neben fünf Mountainbikestrecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gibt es Veranstaltungen wie den Mill-Man-Trail, die man auf keinen Fall verpassen sollte.
  • Wenn Sie das Rennrad bevorzugen, können Sie auf 16 Rundwegen mit einer Abfolge von spektakulären Anstiegen und Abfahrten die hügelige Landschaft erkunden.
  • Wenn Ihnen dagegen eher der Sinn nach einer gemütlichen Erkundungstour steht, wäre einer der fünf nationalen Radwege, die größtenteils flach, sehr breit und für Familien geeignet sind, die perfekte Alternative.
Erfahrene Wanderer können die Gegend auf dem 112 km langen Mullerthal Trail erkunden.
© MAEE (ministère des Affaires étrangères et européennes), alle Rechte vorbehalten
In Echternach ist die römische Villa eines der größten und reichsten ländlichen Anwesen in der Umgebung von Trier.
© MNAHA (Musée national d’archéologie, d’histoire et d’art) / Tom Lucas

Das Erbe entdecken

Echternach ist schon lange ein Kreuzungspunkt der Kulturen. Ein Besuch dieser Stadt ist ein Muss für Fans der Alten Geschichte und von Traditionen. Hier eine Auswahl an Aktivitäten, die man nicht missen sollte:

  • Die Springprozession oder Sprangpressessioun. Sie findet jedes Jahr am Pfingstdienstag zu Ehren des irischen Mönchs Willibrord (658-739), des Gründers der Abtei von Echternach, statt. Die Pilger bilden Reihen von fünf oder sechs Personen, die sich mithilfe eines zu einem Dreieck gefalteten Taschentuchs aneinander festhalten, und springen im Rhythmus der Fanfaren vorwärts. Aufgrund des einzigartigen Charakters dieser Prozession, der die Einbeziehung des gesamten Körpers ins Gebet erlaubt, wurde sie 2010 verdientermaßen auf die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit gesetzt.
  • Die Basilika. Die Springprozession führt die Pilger durch die Gassen von Echternach bis vor das Grab von Willibrord in der Krypta der geschichtsträchtigen Basilika. Eigentlich errichtete der Mönch Willibrord gegen 709 ein Kloster und eine bescheidene Kirche, die im Verlauf der Jahrhunderte allerdings vergrößert wurde. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Basilika wurde nach ihrem Wiederaufbau 1953 geweiht.
  • Die römische Villa oder Réimervilla, eines der größten und reichsten ländlichen Anwesen in der Umgebung von Trier, die römische Augusta Treverorum. Auf über 10 Hektar zählte dieser Palast 70 Räume im Erdgeschoss, mit Säulengängen, Innenhöfen, Wasserbecken, Verkleidungen aus Marmor, Mosaikfußböden und einer Fußbodenheizung. Das Herrenhaus und ein römischer Garten, in dem über 70 Heil- und Zierpflanzen zu finden sind, können im Sommer besichtigt werden.

In der Region gibt es zudem mehrere Schlösser und Burgen, darunter:

  • Die Burg Fels. Die Ruinen dieser imposanten Burg liegen auf einem Felsvorsprung mit Blick auf den Ort Fels und ragen etwa 150m über dem Tal der Weißen Ernz, einem Zufluss der Sauer, auf. Die zauberhaft restaurierte und befestigte Burg dient als Schauplatz für zahlreiche Events und Führungen.
  • Die Burg und das Schloss von Beaufort. Beaufort besitzt sowohl ein Schloss als auch eine Burg inmitten der Natur, die Mittelalterburg (1050-1650), deren Ruinen sich unweit eines Sees erheben, und das Renaissanceschloss (17. Jahrhundert), in dessen Hof im Sommer klassische und moderne Musikkonzerte stattfinden. Zwischen April und November ermöglichen Führungen die Entdeckung von zehn Jahrhunderten der luxemburgischen Geschichte.
  • Das Schloss Bourglinster. Mit seinem Graben, seinen Toranlagen und zwei Verteidigungstürmen aus dem 14. und 15. Jahrhundert sind die Rahmenbedingungen bezaubernd. Das Schloss beherbergt zudem eines der renommiertesten Restaurants Luxemburgs: La Distillerie. Es wurde mit einem grünen Michelin-Stern ausgezeichnet und mehrfach zum besten rein pflanzlichen Restaurant der Welt gekürt.

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