Naturparks: Natur- & Geopark Mëllerdall, beeindruckende Geologie

Der Natur- & Geopark Mëllerdall liegt im mittleren Teil des Ostens des Landes in der Region Müllerthal, die auch als die Kleine Luxemburger Schweiz bekannt ist. Der an Deutschland grenzende Naturpark wurde 2016 gegründet und erstreckt sich auf einer Fläche von 256km2. Etwa 25.800 Einwohner leben in den 11 Mitgliedsgemeinden, die Naturschutz und ökonomische Entwicklung der Region miteinander in Einklang bringen möchten. Ein perfektes Ziel, wenn Sie faszinierende Geologie und atemberaubende Landschaften erleben wollen. Daher ist es auch kein Wunder, dass der Natur- & Geopark Mëllerdall seit 2022 Teil zum Netzwerk der UNESCO Global Geoparks gehört.

Natur- & Geopark Mëllerdall, beeindruckende, als UNESCO-Welterbe ausgezeichnete Geologie

Der Natur- & Geopark Mëllerdall ist von einer großen landschaftlichen Vielfalt geprägt, die sich durch tiefe Täler, sanfte Hügel und vor allem die Felsen aus Sandstein und Dolomit auszeichnet. Diese grüne Region umfasst die Täler der Schwarzen Ernz, der Weißen Ernz und der Untersauer.

Der Luxemburger Sandstein

Die Gebilde aus Luxemburger Sandstein des Natur- & Geopark Mëllerdall zählen zu den beeindruckendsten in Westeuropa. Die verschiedenen Gesteinsschichten haben sich vor mehr als 200 Millionen Jahren gebildet, als sich diese Region unter dem Meeresspiegel befand. Das Meer verschwand und die Flüsse haben die charakteristische felsige Landschaft des Parks geformt. Noch heute weist die Landschaft des Parks zahlreiche Spuren auf, die uns einen tiefen Einblick in diese Geschichte vermitteln. Der Luxemburger Sandstein spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in der Region, beispielsweise im Rahmen der Trinkwasserversorgung.

Was ist überhaupt ein Naturpark?

Ein Naturpark ist ein Gebiet, das sich über mindestens 5.000 Hektar erstreckt und ein Natur- und Kulturerbe von großem Wert aufweist. Seine Gründung, Planung und Verwaltung muss die Erhaltung, Wiederherstellung und Aufwertung des Natur- und Kulturerbes gewährleisten. Den Einwohnern des Parks müssen auch die Möglichkeiten einer nachhaltigen und respektvollen, soziokulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung dieses Erbes geboten werden.

Was ist ein UNESCO Global Geopark?

Im April 2022 wurde der Natur- & Geopark Mëllerdall offiziell in das Netzwerk der UNESCO Global Geoparks aufgenommen. UNESCO Global Geoparks sind Gebiete mit einem geologischen Erbe von internationaler Bedeutung. Viele der UNESCO Geoparks helfen dabei, ein Bewusstsein für mögliche geologische Risiken wie die Gefahr von Vulkanausbrüchen, Erdbeben und Tsunamis zu bilden und in diesem Rahmen Strategien zur Verringerung dieser Risiken für die lokalen Gemeinschaften zu entwickeln. Die UNESCO Global Geoparks bewahren Aufzeichnungen über die Klimaveränderungen der letzten Jahre auf. Sie veranschaulichen eindrücklich die aktuellen Veränderungen und ermöglichen die Umsetzung umweltfreundlicher Maßnahmen, indem die Nutzung von erneuerbaren Energien und der sanfte Tourismus gefördert werden.

Der Natur- & Geopark Mëllerdalsetzt sich derzeit aus 11 Mitgliedsgemeinden zusammen: Befort, Bech, Berdorf, Consdorf, Echternach, Fischbach, Heffingen, Fels, Nommern, Rosport-Mompach und Waldbillig. Seit 2021 arbeitet der Park eng mit der Gemeinde Reisdorf im Hinblick auf deren zukünftige Einbindung zusammen. Mit dem Staat bilden diese Gemeinden einen Verband für die Planung und Verwaltung des Parks, der sich für die Erhaltung und Entwicklung des Parks einsetzt. Dies geschieht anhand zahlreicher Naturschutzprojekte und Projekte in den Bereichen Landwirtschaft, Kultur, Tourismus und Umwelterziehung. All dies ermöglicht es, den Park von Grund auf zu kennenzulernen!

Wie lässt sich der Natur- & Geopark Mëllerdall erkunden?

Die Natur entdecken

Eine Wanderung ist ideal, um den Natur- & Geopark Mëllerdall kennenzulernen:

  • Der Mullerthal Trail ist absolut unumgänglich. Seine 112km können auf drei Routen erkundet werden, die jeweils ihren ganz eigenen Charakter haben:
    • Route 1 (36km) ist ein Beispiel für die typische Landschaft mit sich abwechselnden Felsen, Wäldern und Wiesen.
    • Route 2 (38km) führt zu spektakulären Felsformationen.
    • Route 3 (38km) zeichnet sich durch die sich abwechselnden Felsen, Bachtäler, Schlösser und Burgen aus.
  • Die vier ExtraTouren des Mullerthal Trails stellen kürzere und einfachere Alternativen für weniger erfahrene Wanderer dar.
  • Des Weiteren können Rundwanderungen und lokale Wanderwege, die technisch und körperlich weit weniger anspruchsvoll sind, entdeckt werden.
  • Auf den Geo Pfaden (geologische Wege) kann man das zentrale Charakteristikum des Parks entdecken: die Geologie. Beispielsweise führt der Geo Pad Hëlt (4km) durch eins der 22 Geotope des Parks.

Der Mullerthal Trail ist von der Europäischen Wandervereinigung mit dem Gütesiegel Leading Quality Trails – Best of Europe ausgezeichnet worden.

Auch das Fahrrad ist eine schöne Alternative, um den Park zu entdecken:

  • Neben fünf Mountainbikestrecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gibt es Veranstaltungen wie den Mill-Man-Trail, die man auf keinen Fall verpassen sollte.
  • Wenn Sie das Rennrad bevorzugen, können Sie auf 16 Rundwegen mit einer Abfolge von spektakulären Anstiegen und Abfahrten die hügelige Landschaft erkunden.
  • Wenn Ihnen dagegen eher der Sinn nach einer gemütlichen Erkundungstour steht, wäre einer der fünf nationalen Radwege, die größtenteils flach, sehr breit und für Familien geeignet sind, die perfekte Alternative.

Das Erbe entdecken

In mehreren Gemeinden des Parks gibt es wunderschöne Schlösser und Burgen:

  • Die Burg Fels, die zum Teil aus dem 11. Jahrhundert stammt. Von ihrer Position auf einem Vorgebirge aus Sandstein überragt sie den Ort und das Tal der Weißen Ernz.
  • Die Schlösser von Beaufort, eine Mittelalterburg und ein Renaissanceschloss. Im Sommer finden auf der Anlage zahlreiche Open-Air-Konzerte statt.

In Echternach, der Hauptstadt der Region, gibt es zwei Dinge, die man gesehen haben muss:

  • Die römische Villa, eines der größten und reichsten ländlichen Anwesen in der Umgebung von Trier-Augusta Treverorum. Im Sommer kann die Villa besucht werden und es werden geführte Besichtigungen organisiert.
  • Die Basilika St. Willibrord, mit dem Grab des Gründers der Reichsabtei Echternach in der merowingischen Krypta. Wenn Sie die Stadt am Pfingstdienstag besuchen, können Sie an der Springprozession, der sogenannten Sprangpressessioun, die auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO steht, teilnehmen.

Wenn Sie sich für die Wissenschaft interessieren, sollten Sie das Tudor Museum in Rosport-Mompach besuchen. Es ist eine Mischung aus Wissenschaftszentrum und traditionellem Museum und der perfekte Ort, um den international bekannten Luxemburger Henri Tudor und seine Erfindungen kennenzulernen.

Haben Sie Lust, weitere Parks zu erkunden? Dann schauen Sie auf dem Portal der luxemburgischen Naturparks nach, auf dem Sie zahlreiche Publikationen zur Vorbereitung Ihrer Besuche erwarten!

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