AOP – garantiert gute Weine

Wie erkennt man qualitativ hochwertige Weine? Das Gütesiegel "Appellation d'origine protégée" (AOP) garantiert die Qualität und Herkunft der luxemburgischen Moselweine. Es gewährleistet strenge Kontrollen während des gesamten Produktionsprozesses und bietet den Verbrauchern einen einzigartigen Einblick in das Know-how der Weinherstellung in der Region. André Mehlen vom Weinbauinstitut gibt einen Einblick in dieses Zertifizierungssystem.

Herr Mehlen, worum geht es bei der AOP genau?

AOP-Produkte stammen aus einer genau festgelegten geografischen Region. Die Qualität dieser Produkte beruht auf ihren Ursprüngen und dem Know-how ihrer Erzeuger. Mit anderen Worten: AOP-Produkte müssen aus der Region stammen und in der Region hergestellt werden.

Welche Regionen umfasst die luxemburgische AOP für Mosel-Weine?

Die "AOP - Moselle luxembourgeoise” umfasst Weingüter von Schengen an der französischen Grenze bis nach Wasserbillig sowie Weingüter bei Rosport. Dieser Umkreis legt genau fest, welche Weingüter AOP-Weine herstellen dürfen.

Was macht diese Weine so besonders, dass sie eine AOP brauchen?

Die AOP-Weine "Moselle luxembourgeoise" haben ihren charakteristischen Stil. Natürlich fehlt der AOP "Moselle luxembourgeoise" die Bekanntheit französischer Regionen wie dem Burgund oder Bordeaux – dafür sind wir zu klein. Dennoch kann die Qualität unserer Produkte mit ihren mehr als mithalten. Um die Qualität dieser Weine zu unterstreichen, und natürlich aus Respekt für die Winzer und ihre Hingabe, verdienen diese Produkte eine AOP.

Gibt es Eigenschaften, die alle diese AOP-Weine gemeinsam haben?

Typisch für Luxemburg sind die vielen verschiedenen Rebsorten. Sie alle stechen durch ihre mineralische und fruchtige Note hervor.

Was unterscheidet die AOP von anderen Gütesiegeln?

Die AOP-Gütesiegel werden von der EU reguliert, d.h. die Europäische Kommission hat ihre Bedingungen festgelegt. Sobald diese erfüllt sind, ist die AOP auf europäischer Ebene geschützt und unterliegt Kontrollen. Die Kontrolle selbst führt der Mitgliedstaat durch – anders als bei gewissen privaten Gütesiegeln.

Umfasst die "AOP - Moselle luxembourgeoise" weitere Produkte außer Weine?

Stillweine – weiß, rosé und rot –, den Crémant de Luxembourg und Spezialitätenweine wie Spätlese, Strohweine und Eisweine fallen unter die AOP.

Wenn sie die Kriterien des Anforderungskatalogs erfüllen und eine analytische und organoleptische Prüfung bestehen, und nur dann, dürfen diese Produkte das Gütesiegel "AOP - Moselle luxembourgeoise" führen.

Sie haben eben den Crémant, den luxemburgischen Schaumwein, erwähnt. Was ist das eigentlich?

Crémant ist, genau wie Champagner, ein Qualitässchaumwein. Nur AOP-Weine dürfen verwendet werden, um einen Crémant herzustellen, und nur nach einer ganz genau festgelegten Herstellungsmethode. Jeder Crémant entsteht durch Flaschengärung, nach der er auf der Hefe lagert. Diese Lagerung dauert mindestens 9 Monate oder, bei einem der geschätzten Crémant millésimé, 24 Monate. Erst dann kann man den AOP-Crémant kaufen.

Crémantgibt es übrigens noch nicht so lange – erst seit 1991. Ursprünglich war die Nutzung des Begriffs für 7 französische Regionen und Luxemburg geschützt. Vor 1991 nannten die Luxemburger ihre Produkte "Schampes" (das luxemburgische Wort für Champagner). 1991 allerdings wurde die Verwendung des Begriffs "Champagner-Methode" außerhalb der Region Champagne verboten. Die Bezeichnung "Crémant" war nicht verbreitet und konnte von den anderen französischen Regionen und Luxemburg verwendet werden.

Gibt es einen geschmacklichen Unterschied zwischen Champagner und Crémant?

Es gibt ein paar deutliche Unterschiede:

Der Luxemburger Moselwein genießt einen anderen Boden und ein anderes Klima als die Champagne.

Zudem lässt Luxemburg mehr Rebsorten als die Champagne zu. Zum Beispiel kann der luxemburgische Crémant aus Riesling hergestellt werden, was in der Champagne nicht möglich ist. Das bedeutet natürlich, dass sich die Aromen des Crémants von denen seines Pendants aus der Champagne unterscheiden.

Herr Mehlen, vielen Dank für dieses Gespräch.

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