Europatag - lasst uns die Europäische Union zusammen feiern!

Am 9. Mai wird in der Europäischen Union (EU) der Europatag gefeiert um der Schuman-Erklärung zu gedenken. Im Jahr 1950 gab der damalige französische Außenminister diese Erklärung ab, die heute als Geburtsakt der EU angesehen wird. 2019 wurde der Europatag in Luxemburg zum gesetzlichen Feiertag erklärt; somit ist Luxemburg das einzige Land, in dem dies bislang der Fall ist.

Warum ist der Europatag ein offizieller Feiertag in Luxemburg?

Seit den Anfängen des Europäischen Einigungsprozesses war Luxemburg stets einer der leidenschaftlichsten Fürsprecher der EU. In der Tat ist die Unterstützung für die EU in Luxemburg weiterhin sehr groß. Dies liegt einerseits an der offenen und multikulturellen luxemburgischen Gesellschaft und andererseits daran, dass Luxemburg stets ein kleines, zwischen zwei der größten Mächte der Europäischen Union, Deutschland und Frankreich, eingebettetes Land war. Daher begrüßt Luxemburg von ganzem Herzen das Versprechen, das mit der EU einhergeht: den Frieden auf dem Kontinent zu sichern und den Wohlstand für alle zu gewährleisten.

Infolgedessen hat das Land den Europäischen Einigungsprozess seit der Unterzeichnung des Vertrags über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl in Luxemburg-Stadt im Jahr 1952 über die Unterzeichnung des Schengener Abkommens im Jahr 1985 und darüber hinaus in jeder Phase unterstützt. Die Luxemburger haben verstanden, dass ein friedvolles Europa, das Kernziel der Schuman-Erklärung, allen zugutekommt. Da zudem Luxemburg-Stadt eine der drei europäischen Hauptstädte ist, in denen wichtige Institutionen und Behörden untergebracht sind, wird deutlich, dass das Land trotz seiner geringen Größe viel europäisches Engagement zeigt.

Die Einwohner Luxemburgs verkörpern Europa, indem sie die Grenzen zu den Nachbarländern Deutschland, Belgien oder Frankreich ebenso leicht überschreiten, wie sie eine der vielen Sprachen sprechen, die täglich in Luxemburg zu hören sind. Gewissermaßen repräsentieren die Offenheit und die multikulturelle Einstellung Luxemburgs einige der Grundwerte der Europäischen Union.

Wussten Sie schon?

Robert Schuman wurde am 29. Juni 1886 in Luxemburg-Stadt geboren! Der Sohn eines lothringischen Zollbeamten mit deutscher Nationalität und einer Luxemburgerin war also gebürtiger Deutscher, die Muttersprache des zukünftigen französischen Ministers war allerdings Luxemburgisch.

Sein Geburtshaus befindet sich in Clausen, einem Vorort der Stadt in das sich 2019 das Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History (C2DH) niederließ. 

Robert Schuman (1886-1963) als Präsident der Europäischen Parlamentarischen Versammlung (19. März 1958 - 18. März 1960).
© Europäische Union / picture-alliance / akg
Geburtshaus des "Vaters Europas" Robert Schuman in Clausen. Seine Kindheit in Luxemburg hat ihn tief geprägt und den Grundstein für sein Engagement für ein vereintes Europa gelegt.
© Éditions Binsfeld

Die Schuman-Erklärung - eine Revolution

Im Jahr 1950 verteidigte der französische Außenminister Robert Schuman eine revolutionäre Idee: die Zusammenlegung der französischen und der deutschen Kohle- und Stahlproduktionen unter dem Schirm einer Institution, um den Frieden auf dem Kontinent zu wahren und wirtschaftlichen Wohlstand zu teilen. Ziel der Erklärung war die Gründung einer Institution, die nicht nur der Verwaltung von zwei Wirtschaftsgütern dient, sondern einen gemeinsamen Markt schafft und den Anfang einer neuen politischen Einheit einläutet. Daher wird die Schuman-Erklärung von vielen als Geburtsakt der Europäischen Union angesehen, was seit 1985 mit dem Europatag gefeiert wird.

Zwei Jahre nach der Schuman-Erklärung wurde die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl gegründet; 1957 wurde der Vertrag von Rom unterzeichnet. Luxemburg hat sich an diesen sowie an allen darauffolgenden Verträgen und Vereinbarungen, welche die europäische Zusammenarbeit vertieft haben, beteiligt.

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