Oktav-Wallfahrt: zu Ehren der Schutzpatronin Luxemburgs, der Jungfrau Maria
Die Oktav wird zu Ehren der Heiligen Jungfrau Maria gefeiert und ist eines der wichtigsten religiösen und öffentlichen Ereignisse des Jahres. Im April oder Mai pilgern während zwei Wochen täglich unzählige Gläubige aus ganz Luxemburg, der deutschen Eifel, dem französischen Lothringen und der belgischen Provinz Luxemburg in die luxemburgische Hauptstadt. Dort besichtigen sie die Statue der Heiligen Jungfrau Maria in der Kathedrale Unserer lieben Frau von Luxemburg und stärken sich anschließend auf dem Mäertchen, dem "kleinen Markt".
Eine alte Tradition
Dieser Pilgerbrauch geht auf das Jahr 1666 zurück, als die Pest in Luxemburg wütete. Damals beschloss der Provinzialrat, die Maria, die Mutter Gottes, zur Landespatronin und -beschützerin und zur Trösterin der Betrübten (consolatrix afflictorum) zu wählen. Seitdem pilgerten die Einwohner des Herzogtums zur Kapelle Glacis, um die Heilung von Krankheiten zu erbitten.
Später wurde die Statue in die Kathedrale Unserer lieben Frau von Luxemburg gebracht, wo sie auch heute noch auf ihrem goldenen Votivaltar zu sehen ist. Anlässlich der Oktav trägt die Statue festliche Kleidung und die Kathedrale ist eindrucksvoll geschmückt.
Und heutzutage?
Heutzutage organisieren die meisten Pfarreien Pilgerfahrten auf zumindest einem Teil der Strecke. Die Pilger kommen am Rand der Stadt an und bilden Prozessionen, die sich betend zur Kathedrale begeben. Während der Dauer der Pilgerung werden mehrmals täglich in der Kathedrale Messen gefeiert. Das religiöse Programm umfasst Messen für Familien, die Sprachgemeinschaften, Schulen und die Segnung der Kinder durch den Kardinal.
Auf keinen Fall dürfen wir hier den Oktavsmäertchen vergessen, der auf dem Knuedler (Place Guillaume II) stattfindet.* Dieser kleine Markt ist eng mit der religiösen Tradition verbunden. Nach dem Besuch der Kathedrale können sich die Pilger in einem der kleinen Restaurants stärken und an einem der Stände ein Andenken kaufen.
Das Ende der Oktav wird durch die feierliche Abschlusszeremonie gekennzeichnet, bei der die Marienstatue durch die Straßen der Hauptstadt getragen wird. Außer den Gläubigen nehmen auch die Vertreter des großherzoglichen Hofes, der Regierung, der Abgeordnetenkammer, der Justiz und anderer Institutionen des öffentlichen Lebens daran teil.
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