Stadt Luxemburg: die europäische Hauptstadt und ihre 1.000-jährige Geschichte

Die Hauptstadt Luxemburgs und Wiege der Europäischen Union ist eine Stadt voller Kontraste. In der Oberstadt ist das historische und traditionelle Viertel zu finden. Das Kirchberg-Plateau auf der anderen Seite des Alzette-Tals ist der moderne und zeitgemäße Sitz zahlreicher europäischer Institutionen, kultureller Einrichtungen und Finanzinstitute. In der kosmopolitischen Stadt, in der 167 Nationalitäten aufeinandertreffen, ist Mehrsprachigkeit stets an der Tagesordnung, und Grünanlagen laden zum Entspannen ein.

Luxemburg, eine geschichtsträchtige kosmopolitische Stadt

Ein Besuch in der Stadt Luxemburg bedeutet eine Reise durch die Zeit. Denn obwohl es so klein ist – 2.586km2 und 672.050 Einwohner –, hat das Großherzogtum eine besonders reiche Vergangenheit, und in der Hauptstadt findet man die europäische Geschichte in konzentrierter Form vor.

Luxemburg wurde im Jahr 963 gegründet, als der Ardennergraf Siegfried auf dem Bockfelsen die Burg "Lucilinburhuc" (kleine Burg) errichtete, um die herum sich im Laufe der Jahrhunderte eine mächtige befestigte Stadt entwickelte. Die Festung Luxemburg – im Laufe jahrhundertelanger Fremdherrschaft unzählige Male umgebaut und verstärkt – war seinerzeit eine der größten Befestigungen Europas. Wussten Sie, dass ihr der Ruf, uneinnehmbar zu sein, den Beinamen "Gibraltar des Nordens" einbrachte?

In Bezug auf seine neuere Geschichte war Luxemburg eines der Gründerländer der derzeitigen Europäischen Union. So wurde die Hauptstadt 1952 zum vorläufigen Sitz der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) und zur ersten Hauptstadt der Europäischen Union. Luxemburg-Stadt ist heute neben Brüssel und Straßburg die dritte europäische Hauptstadt und beherbergt die meisten europäischen Institutionen.

Die Stadt Luxemburg im Herzen Westeuropas, in der aktuell 167 verschiedene Nationalitäten leben, gilt als ausgesprochen kosmopolitisch und mehrsprachig. Es ist leicht, sich dort wohlzufühlen, selbst wenn der Besuch nur von kurzer Dauer ist.

Wie kann man die Stadt Luxemburg kennenlernen?

Erkundung des Kulturerbes zu Fuß oder mit dem Fahrrad

Seit 1994 sind die Bastionen und die Altstadt auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgeführt, und mehrere Rundwege gewähren einen Einblick in dieses Erbe:

  • Wenzel-Rundweg: seinen Namen erhält der Rundweg zur Erinnerung an Wenzel II., von 1383 bis 1419 Herzog von Luxemburg, unter dessen Herrschaft ein Teil der Ringmauern entstand. Sie werden auf 2,5km in den ältesten Vierteln der Stadt 1.000 Jahre Geschichte in konzentrierter Form entdecken. Man benötigt 3h für den Rundweg.
  • Vauban-Rundweg: der Rundweg folgt den Spuren des Festungsbaumeisters Vauban und lässt Sie – einschließlich einmaliger Panoramaausblicke – die strategisch wichtigen Punkte der ehemaligen Festung entdecken. Eine Gesamtwegstrecke von 5,16km, für die man 3h braucht.
  • UNESCO Bike Tour "Luxemburg, Altstadt und Festung": die Strecke verläuft durch das Petruss-Tal und die Unterstädte Clausen und Pfaffenthal und ermöglicht Ihnen die Entdeckung von etwa 80 Stätten, Monumenten und Sehenswürdigkeiten. Eine Gesamtstrecke von 9,5km, die in 90min gut zu schaffen ist. Tipps: laden Sie die Izi-Travel-App herunter, und leihen Sie sich E-Bikes bei Véloh.

Sie können auch auf einem unterirdischen Fußweg etwas über die Geschichte der Stadt erfahren. Mit ihren kilometerlangen Galerien sind die Bock-Kasematten und die Petruss-Kasematten einen Besuch wert.

Eine Mischung aus Industriegeschichte und Waldspaziergang bietet Ihnen der Godchaux-Rundgang, auf dem Sie die Anfänge der Industrialisierung in der Umgebung der Stadt Luxemburg entdecken können. Auf dem 3km langen Rundweg durch das Alzette-Tal, für den man 2h braucht, wird insbesondere auf die Textilindustrie eingegangen.

Freunde von zeitgenössischer Architektur und Kunst im öffentlichen Raum kommen auf dem Kirchberg-Plateau im Rahmen eines Spazierwegs zum Thema Architektur auf ihre Kosten: bis zu 60 Wahrzeichen, die insgesamt in 2h bis 3h zu entdecken sind.

Die Bockkasematten - ein außergewöhnliches Netzwerk von 23 km unterirdischen Gängen.
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Mehrere Wanderungen lassen die Geschichte der Stadt erkunden, darunter der Wenzel-Rundweg, mit dem man in 180 Minuten 1.000 Jahre Geschichte durchläuft.
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Erfahren Sie mehr über Geschichte und Kunst in den Museen

Wenn das Wetter nicht so toll ist, können Sie in einem der Museen der Hauptstadt in die Geschichte und Kunst eintauchen:

Mit seinen nationalen archäologischen, geschichtlichen und künstlerischen Sammlungen bietet das Nationalmusée um Fëschmaart Ausstellungen in einem Gebäude an, das das architektonische Erbe aufwertet und über mehrere unterirdische Ebenen verfügt.

Musik und Bühnenkunst entdecken

Wenn Sie Lust auf eine kulturelle Abendveranstaltung haben, schauen Sie sich die Programme der Theater und Konzertsäle an, die den kosmopolitischen und mehrsprachigen Charakter der Hauptstadt widerspiegeln. Es gibt zahlreiche kulturelle Einrichtungen, hier also eine kleine Auswahl:

  • Die Philharmonie Luxembourg: ein Muss, sowohl wegen ihres klassischen und zeitgenössischen Musikprogramms als auch ihrer Architektur. Die Discovery Nights vereinen Führung, Aperitif und Konzert!
  • das Grand Théâtre: fungiert als Haus für (klassische und zeitgenössische) Opern, Tanz und Theater auf nationaler und internationaler Ebene.
  • Den Atelier: ältester Konzertsaal der Stadt mit einem Programm aus aktueller Musik und internationalen Künstlern während des gesamten Jahres.
  • Rotondes: zwei in Kulturstätten umgebaute ehemalige Lokschuppen, die Platz für Bühnenkunst, darstellende Kunst und aktuelle Musik bieten. Ein Muss im Sommer mit ihrem "Congés annulés"-Programm.
Als kosmopolitische Stadt, in der 167 Nationalitäten aufeinandertreffen, ist die mehrsprachige Kultur in den zahlreichen Theatern immer auf dem neuesten Stand.
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Kirchberg, ein junger, moderner und sich ständig verändernder Stadtteil, in dem zeitgenössische Architektur auf Geschichte trifft: Dräi Eechelen Museum und Mudam.
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Lokale Produkte auf den Märkten entdecken

Wenn Sie an einem Mittwoch- oder Samstagvormittag in der Stadt sind, dann besuchen Sie unbedingt den Stater Maart. Auf dem Place Guillaume im Herzen der Oberstadt erwarten Sie etwa 40 Stände mit regionalen, saisonalen und Bio-Produkten, Obst und Gemüse, Bäckerei- und Konditoreiwaren, Fleisch, Brathähnchen, Teigwaren, Käse und vielem mehr.

Zudem ist der Glacismaart zwischen März und November der Treffpunkt für Sonntagsspaziergänger. Sie finden dort Lebensmittel, aber auch Trödelstände und ein Unterhaltungsprogramm für die Kleinsten der Familie.

Wenn Sie sich für ein schönes Picknick eingedeckt oder die regionalen Spezialitäten verkostet haben und nun ein bisschen Entspannung brauchen, dann machen Sie sich auf in die Parks und Gärten!

Entspannung in den Parks und Gärten erleben

Hätten Sie gewusst, dass Grünflächen ein Viertel der 5.173ha der Stadt Luxemburg einnehmen? Die Parks und Gärten der Hauptstadt sind ideale Orte, um bei Ihrer Erkundung der Stadt eine kleine Pause einzulegen:

  • Der Stadtpark Edouard André: ein englischer Park, bei dem es sich um eine wahre grüne Oase mitten im Stadtzentrum handelt.
  • Das Petruss-Tal: es handelt sich um keinen Park als solchen, sondern um eine Grünzone, die teilweise mit Bäumen, Hecken, Wiesen und Blumen entlang des kleinen Bachs, der Petruss, neu gestaltet wurde und ihr natürliches Aussehen langsam wiedererhält.

Zudem sind nur zwei Schritte von der Stadt Luxemburg entfernt mit dem Bambësch und dem Gréngewald die größten Waldflächen des Landes zu finden. Diese Wälder warten mit markierten Wegen, Trimm-dich-Pfaden und Cross-Strecken für Jogger und Wanderer auf. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind sie leicht zu erreichen.

Die lokalen Produkte auf den Märkten der Stadt Luxemburg zu entdecken, ist ein Erlebnis, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten.
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In der Stadt Luxemburg gibt es viele Grünflächen, die zum Spazierengehen oder einfach nur zum Entspannen einladen.
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