House of Training: maßgeschneiderte Schulungen

Seit seiner Gründung im Jahr 2015 bietet das House of Training (HOT) spezialisierte Schulungsprogramme an, die in Zusammenarbeit mit Experten entwickelt wurden, um den Bedürfnissen von Unternehmen und Fachkräften in Luxemburg gerecht zu werden. 

Zehn Jahre später ist das Institut zu einer Referenz in der Ausbildungslandschaft und zu einem vertrauenswürdigen Partner für Fachleute, Unternehmen und Institutionen geworden. In einem Jahrzehnt hat es mehr als 250.000 Anmeldungen verzeichnet und mehr als 20.000 Schulungen organisiert. Letztere haben es ermöglicht, seit 2015 mehr als 13.000 Unternehmen zu begleiten.

"The Future is Made of Skills– so lautet der neue Slogan der House of Training, eine starke Botschaft, die die Feier ihres 10-jährigen Bestehens in diesem Jahr begleitet. Anlässlich ihres Jubiläums bekräftigt die House of Training ihre Mission und macht Neugierde zum zentralen Wert ihrer neuen Kampagne. Neugierde ist nämlich der wesentliche Motor für die Entwicklung neuer Kompetenzen.

Hinter den Zahlen und Trends steht der Alltag, der von den Menschen geprägt wird, die das House of Training vorantreiben, darunter auch die Direktorin Muriel Morbé. In einem Interview spricht sie über die Prioritäten, Herausforderungen und Werte des House of Training.

Das House of Training feierte am 15. Oktober 2025 sein 10-jähriges Bestehen. Dies war auch Anlass für die Einführung eines neuen Slogans: "The Future is Made of Skills". Welche Botschaft möchten Sie mit diesem Satz vermitteln?

Dieser Slogan spiegelt eine einfache Überzeugung wider: Die Zukunft Luxemburgs wird durch Kompetenzen gestaltet. Technologische, ökologische und gesellschaftliche Veränderungen verändern die Arbeitswelt grundlegend. Laut einer aktuellen Studie der Implement Consulting Group (The Economic Opportunity of Generative AI in Luxembourg) werden sich die Aufgaben von 72 % der Arbeitsplätze in Luxemburg durch künstliche Intelligenz verändern, während nur 6 % tatsächlich vom Verschwinden bedroht sind. Diese Feststellung veranschaulicht perfekt den Übergang von einer Berufslogik zu einer Kompetenzlogik: Die Berufe ändern sich, aber vor allem sind es die Kompetenzen, die sich wandeln, kombinieren und anpassen. "The Future is Made of Skills" erinnert somit daran, dass die Entwicklung von Kompetenzen der Schlüssel ist, um diese Übergänge zu begleiten und gemeinsam die Zukunft vorzubereiten.

 

Wenn Sie diese zehn Jahre in drei Worten zusammenfassen müssten – welche würden Sie wählen und warum?

Agilität, Zusammenarbeit, Wirkung – das sind unsere Werte.

  • Agilität, weil unsere Stärke in unserer Fähigkeit liegt, unsere Programme kontinuierlich weiterzuentwickeln und anzupassen, um auf neue Marktbedürfnisse und die Transformation von Organisationen zu reagieren. Diese Reaktionsfähigkeit ermöglicht es uns, wirtschaftliche, technologische und menschliche Entwicklungen vor Ort zu begleiten.
  • Zusammenarbeit, weil unser Modell auf einem soliden Ökosystem basiert: mehr als 60 Branchenpartner und 800 erfahrene Ausbilder garantieren die Relevanz unseres Ausbildungsangebots.
  • Wirkung schließlich, weil die Entwicklung von Kompetenzen im Mittelpunkt unserer Mission steht. Mehr als 250.000 Anmeldungen in zehn Jahren spiegeln unseren direkten Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit, Inklusion und Nachhaltigkeit Luxemburgs wider.

 

Was waren die größten Herausforderungen bei der Gründung des House of Training im Jahr 2015?

Am Anfang ging es um den Zusammenschluss von drei Organisationen: IFBL (Institut de Formation Bancaire Luxembourg), LSC (Luxembourg School for Commerce) und ATTF (Agence de Transfert de Technologie Financière) – drei Einrichtungen mit sich ergänzenden Fachkenntnissen, aber unterschiedlichen Unternehmenskulturen und Arbeitsweisen. Wir mussten uns kennenlernen, zusammenarbeiten, uns verstehen und gemeinsam einen gemeinsamen Ansatz entwickeln, der den Bedürfnissen verschiedener Branchen und Zielgruppen gerecht wird. Dieser Integrationsprozess war eine echte Schule der Zusammenarbeit und Flexibilität, aber auch des Respekts, denn es galt, den Wert und die Einzigartigkeit jeder Kultur anzuerkennen, bevor eine gemeinsame Identität aufgebaut werden konnte. Es ist diese Kombination von Fachwissen, gepaart mit dem Wunsch, einen nachhaltigen Einfluss auf die Kompetenzentwicklung in Luxemburg zu nehmen, die die DNA der House of Training geprägt hat. Zehn Jahre später ist dieses gemeinsame Abenteuer eine echte Erfolgsgeschichte.

 

Wie unterscheidet sich das House of Training von heute von dem vor zehn Jahren?

In zehn Jahren hat sich unser Angebot weiterentwickelt und grundlegend verändert. Wir sind von 800 Schulungen im Jahr 2015 auf über 1.470 im Jahr 2025 gewachsen, unterstützt von einem Team, das ebenfalls von 36 auf 50 Mitarbeiter angewachsen ist. Diese Entwicklung ging mit einer deutlichen Erweiterung unseres bereichsübergreifenden Angebots und der Schulungen zur persönlichen Weiterentwicklung einher, die heute einen wesentlichen Platz bei der Bewältigung menschlicher, managementbezogener und organisatorischer Herausforderungen einnehmen.

Wir haben auch eine Veränderung im Bedarf an Unternehmensbegleitung und eine steigende Nachfrage nach maßgeschneiderten Schulungen beobachtet, die an den Kontext, die Prioritäten und die Übergangsphasen der Unternehmen angepasst sind. Diese Entwicklung hat uns dazu veranlasst, unsere Methoden und Praktiken weiterzuentwickeln, um unsere Rolle als Entwicklungspartner zu stärken. Außerdem haben wir unser Angebot nach Berufsprofilen strukturiert – derzeit 71 –, die in klar definierte Kompetenzblöcke unterteilt sind, um die Übersichtlichkeit der Laufbahnen und die berufliche Mobilität zu erleichtern.

Seit 2025 markiert die Einführung der Hochschulbildung eine neue Etappe: die akademische Anerkennung der Weiterbildung als Hebel für den beruflichen Aufstieg. Die COVID-Jahre waren ebenfalls ein Wendepunkt: Sie haben die Diversifizierung der Lernmethoden beschleunigt, mit der Entwicklung von E-Learning und Blended Learning, die mehr Flexibilität bieten und gleichzeitig den Reichtum des Präsenzunterrichts bewahren, der aufgrund seiner Vorteile in Bezug auf Austausch und praktische Anwendung nach wie vor bevorzugt wird. Zehn Jahre nach seiner Gründung bleibt das House of Training seiner Mission voll und ganz verpflichtet: Bedürfnisse zu identifizieren, Veränderungen zu begleiten und die Kompetenzen von morgen durch geeignete Ausbildungsprogramme zu antizipieren. Die kürzlich durchgeführte Unternehmensumfrage und die Einrichtung von Beratungsausschüssen belegen dies: Unsere Entwicklung wird weiterhin von Zuhören, Dialog und dem Willen geleitet, so nah wie möglich an den Realitäten des Marktes zu agieren.

 

Was möchten Sie in den nächsten zehn Jahren anders machen als im ersten Jahrzehnt des House of Training?

Vor allem möchten wir das fortsetzen, was wir begonnen haben: agil bleiben, auf den Markt hören und die Entwicklung der Kompetenzen in einer Welt im ständigen Wandel aufmerksam verfolgen. Gleichzeitig möchten wir das Bewusstsein der Unternehmen für die Weiterbildung als strategische Investition stärken. Laut einer Studie, die 2024 im Wirtschaftsbarometer der Handelskammer veröffentlicht wurde, sehen 55 % der Unternehmen den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften als ihr größtes Entwicklungshemmnis an, und 27 % sind der Meinung, dass das Weiterbildungsangebot noch nicht vollständig auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Unser Ziel für die kommenden Jahre ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, die Auswirkungen ihrer Weiterbildungsmaßnahmen zu messen, damit sie diese als Hebel für Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigungsfähigkeit und Attraktivität für Talente nutzen können. Wir möchten auch die Neugier und die Lernbereitschaft fördern, denn sie sind es, die Flexibilität fördern und es ermöglichen, zukünftige Veränderungen zu antizipieren. Dieser Ansatz basiert auf einem verstärkten Dialog mit unseren Partnern und einem immer besseren Verständnis der Marktbedürfnisse, um die Kompetenzen zu entwickeln, die die luxemburgische Wirtschaft von morgen benötigt.

Never stop learning. Dieser Satz fasst unsere Einstellung zusammen: Neugier als Antrieb, Lernen als Reflex.

 

Muriel Morbé, Direktorin des House of Training

Welche Branchen nutzen Ihre Schulungen derzeit am häufigsten?

Fast ein Viertel unserer Anmeldungen stammt aus dem Finanzsektor, einem historischen Bereich für das House of Training, der in enger Zusammenarbeit mit der ABBL entwickelt wurde.

Unsere Tätigkeit geht jedoch weit darüber hinaus. Wir begleiten auch die Bereiche Handel, Industrie, Transport, Immobilien, Gastgewerbe, Architektur und Ingenieurwesen sowie Unternehmensdienstleistungen. Unser Angebot ist sowohl branchenbezogen und wird gemeinsam mit unseren professionellen Partnern entwickelt, um den spezifischen Bedürfnissen jedes Bereichs gerecht zu werden, als auch branchenübergreifend, um die für alle Organisationen wesentlichen Querschnittskompetenzen zu behandeln. Diese Schulungen decken beispielsweise Recht, Steuern, Marketing, Personalwesen, Büroautomation oder auch Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz ab, sondern auch Unternehmertum und Unternehmensorganisation, zwei wichtige Hebel zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit von KMU. Dieser ausgewogene Ansatz ermöglicht es uns, technisches Fachwissen und eine globale Vision im Dienste der Wettbewerbsfähigkeit und der nachhaltigen Entwicklung der luxemburgischen Wirtschaft zu verbinden.

 

Haben Sie eine Veränderung im Profil der Lernenden (Alter, Funktionen, Unternehmen, Sprachen) beobachtet?

Bei seiner Gründung deckte das House of Training hauptsächlich regulatorische Schulungen ab, sei es im Finanzsektor oder im Bereich der Berufszugangsausbildungen. Im Laufe der Zeit hat sich das Profil unserer Lernenden diversifiziert und erweitert, ebenso wie unser Angebot. Heute bilden wir Teilnehmer aus allen Wirtschaftsbereichen aus, was die Vielfalt der Kompetenzanforderungen in Luxemburg widerspiegelt. Die 2025 ins Leben gerufene Higher Education zieht nun ein Publikum an, das sich insbesondere aus Führungskräften und Managern zusammensetzt, die ihre Erfahrung valorisieren, ihre Kenntnisse vertiefen und eine akademische Anerkennung ihrer Kompetenzen erlangen möchten. Parallel dazu richtet sich unsere Zusammenarbeit mit der ADEM eher an Fachkräfte, die sich beruflich neu orientieren oder eine neue berufliche Balance suchen. Sie trägt aktiv zu Übergangs- und Wiedereinstiegsprozessen bei und fördert eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt. Unsere Schulungen werden auf Französisch, Englisch und Deutsch angeboten, um der multikulturellen und mehrsprachigen Realität Luxemburgs Rechnung zu tragen und einen gerechten Zugang zur Kompetenzentwicklung für alle zu gewährleisten.

 

Beeinflusst künstliche Intelligenz bereits Ihre Programme? Wenn ja, in welcher Weise?

Ja, und zwar ganz konkret. Künstliche Intelligenz ist kein separates Thema mehr, sondern durchdringt mittlerweile alle Berufe. Laut der oben erwähnten aktuellen Studie der Implement Consulting Group (The Economic Opportunity of Generative AI in Luxembourg) sind 65 % der Führungskräfte der Meinung, dass KI innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre einen großen Einfluss auf ihr Unternehmen haben wird. Gleichzeitig gibt fast jeder zweite Arbeitnehmer an, dass er seine KI-Kompetenzen weiterentwickeln muss. Angesichts dieses Wandels haben wir uns entschieden, branchenspezifische Spezialisierungen zu entwickeln, die KI integrieren: in den Bereichen Finanzen, Risikomanagement, Lieferkette, Handel und Nachhaltigkeit. Ziel ist es, jeden Sektor bei seiner eigenen Entwicklung zu begleiten und dabei seine betrieblichen, regulatorischen und personellen Gegebenheiten zu berücksichtigen. KI wird nicht als Selbstzweck betrachtet, sondern als Hebel für Leistung, Innovation und fundierte Entscheidungen in jedem Berufsbereich.

 

Welche Kompetenzen werden Ihrer Meinung nach in den nächsten fünf bis zehn Jahren in Luxemburg am meisten gefragt sein?

Wir haben diese Frage kürzlich unseren Partnern, Ausbildern und Unternehmen gestellt, und zwei Kompetenzen stechen dabei deutlich hervor: Anpassungsfähigkeit und Agilität. In einem Umfeld, in dem sich technologische, regulatorische und gesellschaftliche Veränderungen beschleunigen, werden diese Fähigkeiten, schnell zu lernen, sich weiterzuentwickeln und zusammenzuarbeiten, unerlässlich. Sie sind Voraussetzung für den Erfolg aller anderen Kompetenzen, seien sie technischer, digitaler oder nachhaltigkeitsbezogener Natur. Die Zukunft gehört den Fachkräften, die in der Lage sind, diese Dimensionen miteinander zu verbinden, sich an neue Kontexte anzupassen und Veränderungen in Chancen zu verwandeln. Die Berufe werden sich weiterentwickeln, aber die Fähigkeit zu lernen, Zusammenhänge herzustellen und sich anzupassen, wird die wertvollste Kompetenz bleiben.

 

Welcher Satz fasst Ihrer Meinung nach die Philosophie des House of Training am besten zusammen?

Never stop learning. Dieser Satz fasst unsere Einstellung zusammen: Neugier als Antrieb, Lernen als Reflex. In einer sich ständig verändernden Welt wird die Fähigkeit zu lernen, zu verlernen und neu zu lernen zu einer wesentlichen Kompetenz. Bei House of Training fördern wir diese Neugierde sowohl bei unseren Lernenden als auch intern, denn sie ebnet den Weg für Innovation, Resilienz und kollektives Wachstum. Aber wenn Sie mir gestatten, möchte ich einen zweiten Satz zitieren, der die Grundwerte von House of Training zusammenfasst

CARE for IMPACT

Zusammenarbeit, Agilität, Respekt, Exzellenz

 

Was sind die Prioritäten des House of Training für die nächsten zehn Jahre?

Unsere Prioritäten stehen im Einklang mit unserer Mission: Unternehmen bei der Entwicklung der Kompetenzen ihrer Mitarbeiter zu begleiten, um die Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Attraktivität Luxemburgs zu fördern. In den kommenden Jahren wollen wir unsere Rolle als strategischer Partner von Organisationen stärken, indem wir ihnen helfen, ihre Bedürfnisse zu identifizieren, Entwicklungen in ihren Berufsfeldern zu antizipieren und auf ihre Übergänge zugeschnittene Schulungslösungen einzusetzen – sei es in technologischer, organisatorischer oder personeller Hinsicht. Diese Begleitungsarbeit ist umso notwendiger, als heute 36 % der Unternehmen niemals Weiterbildungsmaßnahmen in Anspruch nehmen und nur 40 % dies punktuell tun (Wirtschaftsbarometer 2024). Es besteht also nach wie vor ein großes Potenzial für die Entwicklung einer echten Kultur des lebenslangen Lernens, indem Hindernisse in Bezug auf Zeit, Kosten oder Sprache beseitigt werden. Eine weitere wichtige Priorität wird die Digitalisierung unserer Dienstleistungen und unseres Angebots sein. Sie soll den Zugang zu Fortbildungen verbessern, die Lernerfahrung optimieren und Daten nutzen, um den Kompetenzbedarf besser zu verstehen und zu antizipieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass unser Ziel klar ist: Unternehmen nachhaltig zu begleiten und unsere Instrumente und Praktiken weiterzuentwickeln, um mit den Veränderungen des Marktes und den Kompetenzen von morgen Schritt zu halten.

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