House of Startups: der Brückenbauer im Ökosystem der Start-ups
Das Großherzogtum hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, eine Start-up-Nation zu werden. Dieses Abenteuer begann vor einigen Jahren mit der Gründung der ersten Inkubatoren für junge innovative Unternehmen. Heute sind die Begleitstrukturen zahlreicher geworden, und etwa 15 Inkubatoren zeugen von dieser innovativen Dynamik Luxemburgs.
In modernen Büros im Hauptbahnhofsviertel gegenüber des derzeitigen Sitzes von ArcelorMittal treffen wir auf einen dieser Inkubatoren, der Start-ups bei ihrer Entwicklung unterstützt. Das House of Startups (HoST) hat das Dôme-Gebäude gewählt, eine ansprechende 6.000m2 große Anlage, die über fünf Stockwerke verteilt ist und über eine gute Ausstattung mit einer erstklassigen IT-Infrastruktur verfügt. Konferenzsäle und Meetingbereiche laden Unternehmer ein, dort zu arbeiten, zu interagieren und ihre Ideen vorzustellen.
Das Haus der Start-ups bringt Inkubatoren, Accelerators und Innovationszentren zusammen. Insgesamt bietet es Platz für 150-200 innovative Start-ups. So könnte demnach eine zusammengefasste Definition des House of Startups lauten, das mehrere Hubs, darunter insbesondere das Luxembourg House of Financial Technology (LHoFT), den Luxembourg-City Incubator (LCI), den Hub@Luxembourg und den International Climate Finance Accelerator Luxembourg (ICFA), unter einem Dach vereint.
Das beeindruckende 6.000 Quadratmeter große HoST-Gebäude befindet sich im Herzen des Bahnhofsviertels.
Das Haus der Startups beherbergt zwischen 150-200 innovative Startups sowie vier Inkubatoren.
Ein neuralgisches Innovationszentrum
Das von der Stadt Luxemburg und der Handelskammer gegründete House of Start-ups wurde ins Leben gerufen, um als Bindeglied für das Innovationsökosystem zu einem der größten Inkubatoren Luxemburgs zu werden. "Die Beherbergung aller Schlüsselakteure des Ökosystems für Start-ups lässt Ideen freien Raum und ruft Innovationen ins Leben", erklärte Carlo Thelen, Generaldirektor der luxemburgischen Handelskammer, bei der Einweihung des House of Startups, das seine Türen am 1. Juni 2018 öffnete.
Bis Anfang 2020 stand Karin Schintgen, die ehemalige Leiterin des Lux Futur Lab der BGL-BNP Paribas, dem HoST vor. In einem kurzen Interview erläutert die CEO des House of Startups die Aufgaben und Ziele des Hauses für junge Unternehmen und spricht die Vorteile dieses Treffpunkts für visionäre Unternehmer an.
3 Fragen an Karin Schintgen, Ex-CEO des House of Startups
1. Sie vermieten nicht nur Büros an Start-ups. Sondern das House of Startups begleitet auch neu gegründete innovative Unternehmen. Worin bestehen die Aufgaben des HoST?
Das House of Startups ist ein Campus für Inkubatoren, Accelerators und Innovationshubs, die selbst an Start-ups untervermieten. Wir versuchen, im House of Startups eine Vielzahl von Akteuren des Ökosystems zusammenzubringen und zu bündeln, die alle in technologischen Sektoren tätig sind, die sich entweder von denjenigen, die bereits am Platz vorhanden sind, unterscheiden oder diese ergänzen : Fintech mit dem LHoFT (Luxembourg House of Fintech) ; Urbantech, Handel, Tourismus, Umwelt, Logistik, Bauwesen im LCI (Luxembourg City Incubator), Klimafinanzierung im ICFA (international Climate Finance Accelerator), Schifffahrt, Raumfahrt, Fintech, Cybersicherheit usw. im Hub der Crédit Agricole-Gruppe.
Die Aufgabe des HoST besteht darin, als Antriebskraft für Innovation in Luxemburg zu wirken, indem es das Ökosystem und die Welt der luxemburgischen Unternehmen zusammenbringt, fördert, unterstützt und katalysiert.
Am 1. Januar hat es einen Wechsel an der Führungsspitze des House of Startups gegeben. Dabei hat die scheidende CEO, Karin Schintgen, ihren Führungsposten an Philippe Linster abgegeben, der 2017 der Handelskammer beigetreten ist. Karin Schintgen bleibt weiterhin als unabhängige Beraterin beim HoST tätig und ist vor allem für internationale Partnerschaften zuständig. Zudem wird sie das Projekt EU Tribe, ein Netzwerk von Inkubatoren in der Großregion, vorantreiben.
2. Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Start-up-Ökosystems in Luxemburg in den letzten Jahren? In welchen Bereichen sollen Ihrer Ansicht nach noch neue Start-ups aufblühen?
Ich würde sagen, dass wir sowohl auf Ebene des Angebots an Räumlichkeiten als auch bei den Unterstützungsleistungen (Coaching, Finanzierung, Marketing usw.) sehr große Fortschritte erzielt haben. In den letzten Jahren haben wir uns insbesondere auch sehr auf das Finanzwesen spezialisiert, was nach 2008 notwendig war, und in jüngster Zeit auf Spacetech, was ebenfalls erforderlich ist, da sich Luxemburg, um zu überleben, ständig neu erfinden muss. Meiner Meinung nach geht es ganz klar darum, dies alles zu konsolidieren und unsere Kompetenzen im Bereich der sozusagen transversalen Technologien wie Cybersicherheit und künstliche Intelligenz weiterhin auszubauen. Darüber hinaus hätte ich sehr gerne, dass wir noch stärkere Technologiezentren in Sektoren wie beispielsweise Retail, Tourismus, Urbanisierung und Bauwesen, Bildung, Logistik usw. entwickeln. Fortschritte sind ebenfalls bei der Finanzierung dieser Wirtschaft zu erzielen, die sich derzeit in den Händen von öffentlichen Stellen und Finanzmächten wie Venture-Capitals befindet. Ich denke, dass ein Mittel gefunden werden muss, um die Öffentlichkeit und junge Leute einzubinden, ansonsten werden die Luxemburger zu passiven Betrachtern ihrer eigenen Wirtschaft werden.
3. Wie positioniert sich das HoST in der Großregion? Wie profitieren die in Luxemburg niedergelassenen Start-ups von etwaigen Kooperationen mit den Nachbarländern?
Die luxemburgische Handelskammer ist ein äußerst dynamischer Akteur der Großregion, und demnach kam mir verständlicherweise die Idee, diese historische und wirtschaftliche Realität auf die Welt der Start-ups anzuwenden. Ein Start-up denkt nicht in lokalen Märkten, da eine erhebliche Erfolgskomponente der Start-up-Modelle ihre ‘Scalability’ ist, also ihre Fähigkeit, ihr wirtschaftliches Modell auf anderen Märkten zu replizieren. Nun aber bietet die Großregion einen Markt mit 11 Millionen Bürgern, über 60 Inkubatoren und wichtigen Forschungs- und Kompetenzzentren in Europa. Bei näherer Betrachtung sieht man eine echte technologische Megalopolis, die - sofern wir uns organisieren - auf einer stimmigen Plattform mit großen Hauptstädten wie Paris oder Berlin konkurrieren kann. Wir müssen es unbedingt schaffen, in unseren Regionen die Talente und Kompetenzen, die wir haben, zu halten, und die ausländischen Unternehmen und Investoren tunlichst für diesen technologischen Markt gewinnen. Dies kann nur gelingen, wenn wir unsere Kräfte bündeln. Darin liegt die ganze Spannbreite des Projekts EU-TRIBE, an dem derzeit bereits etwa zwanzig Inkubatoren aus der Großregion beteiligt sind (Rheinland-Pfalz, Saarland, Lothringen, Wallonien, Luxemburg).
How to set up a business in Luxembourg
Die an nationale und ausländische Unternehmer und Investoren gerichtete Broschüre "Wie man in Luxemburg ein Unternehmen gründet - Factsheets" erläutert in klarer und prägnanter Weise Schritt für Schritt die wichtigsten administrativen und organisatorischen Verfahren für die Gründung eines Unternehmens im Großherzogtum Luxemburg. Die Publikation gibt damit einen Überblick über die wichtigsten Verfahren und Regelungen und stellt (zukünftigen) Unternehmern nützliche Informationen und Kontakte zur Verfügung.
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