Verantwortungsvolles Einkaufen in Luxemburg

Der Schutz der Menschenrechte und der Umwelt sind die großen Herausforderungen unserer Gesellschaften, und zahlreiche Bürger möchten mit ihrem alltäglichen Handeln dazu beitragen. Ein verantwortungsvolles Kaufverhalten gehört zu den ersten Schritten, die ein bewusster Verbraucher unternehmen kann. Folgen Sie uns für eine Einführung in den verantwortungsvollen Verbrauch von Nahrungsmitteln und Kleidung in Luxemburg: bewährte Verfahren, Einkaufsmöglichkeiten und Initiativen, die es nicht zu verpassen gilt, wenn Sie soziales Engagement und Umweltverantwortung zielstrebig ansteuern!

Auf unserem Teller gibt es Lokales, Saisonales, Bio und Fairtrade

Da wir mehrmals täglich essen, wirken sich unsere Entscheidungen im Hinblick auf die Nahrungsmittel, die wir kaufen und zubereiten, direkt auf die Umwelt aus. Nachhaltige Ernährung beinhaltet den Verbrauch von lokalen und saisonalen Produkten, die fair gehandelt werden oder aus biologischer oder integrierter Landwirtschaft stammen.

Der Kauf lokaler und saisonaler Produkte auf Frischemärkten ist ein erster Schritt zu einem umweltbewussten Speiseplan.
© Peter Wendt, Unsplash

Wo kann man lokale und saisonale Produkte kaufen? Auf Märkten für frische Erzeugnisse werden Ihnen saisonales Obst, frisches Gemüse oder regionale Fleischwaren angeboten, die Ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, wobei gleichzeitig verantwortungsvoll eingekauft wird. In Luxemburg-Stadt gehören der Stater Maart (mittwochs und samstags, Place Guillaume) und der Bouneweger Maart (dienstags, Place Léon XIII) zu den größten Märkten. Zudem erwartet Sie, von März bis November, der Glacismaart jeden dritten Sonntag im Monat.

Was fair gehandelte Produkte anbelangt, bietet das Geschäft Gringgo entsprechende Online-Käufe auf gringgo.lu an. Getreu ihrem Motto "Nicht abwarten, handeln" bietet die Genossenschaft Anbietern und vor allem Verbrauchern die Möglichkeit, sich für einen faireren Handel einzusetzen. Unter anderem erwarten Sie Tees, Nudeln, Bio-Gemüsekonserven, Öle oder Honig, um nicht nur Ihre Ernährung, sondern auch die regionale Wirtschaft und den sozialen Zusammenhalt zu verbessern.

Der Neuling im fairen Handel ist Kilogram.lu. Das Engagement des Unternehmens beruht auf drei Säulen: lokal, biologisch und verpackungsfrei. So sind die Produzenten und Handwerker, mit denen Kilogram zusammenarbeitet, weniger als 100 km von ihrem Warenhaus entfernt, die von ihnen vertriebenen Produkte tragen das Bio- oder Demeter-Label und werden in wiederverwendbaren Gläsern verpackt, wodurch die Verpackungen auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Mit ihrem "Simply Sustainable"-Moto bietet die Website eine einfache Lösung für den Online-Einkauf, um gleichzeitig lokal zu verbrauchen und Abfall zu reduzieren.

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

Wussten Sie, dass rund ein Drittel der weltweit hergestellten Lebensmittel verschwendet wird? Gleichzeitig leiden nahezu eine Milliarde Menschen weltweit noch immer an Mangelernährung. Über die moralische Verpflichtung hinaus, dieses Problem zu bekämpfen, darf dessen ökologische Dimension nicht vergessen werden. Ein Drittel aller Anbauflächen wird in der Tat unnötig bewirtschaftet, wobei Unmengen an Wasser verschwendet werden: bis zu 250km3 pro Jahr! Dazu kommen die CO2-Emissionen: 3,3 Gigatonnen, die in die Atmosphäre ausgestoßen werden.

Was kann man tun? Die Website des Projekts Anti-gaspi beinhaltet Empfehlungen, um weniger Nahrungsmittel im Alltag zu verschwenden; beispielsweise Einkäufe im Vorfeld zu planen und übermäßiges Einkaufen zu vermeiden, die Kühlkette nicht zu unterbrechen und den Kühlschrank sauber und ordentlich zu halten, da sich Lebensmittel auf diese Weise länger halten.

© Ministère de l'Agriculture, de la Viticulture et de la Protection des consommateurs, alle Rechte vorbehalten

Nach dem Einkauf, gut kochen und ordnungsgemäß recyceln

Nach dem Anti-gaspi-Ansatz müssen den Einfäufen zweifelsfrei gute Angewohnheiten in der Küche folgen, beispielsweise:

  • Kreative Resteverwertung für die Zubereitung neuer Gerichte mittels dieser Anti-gaspi-Rezepte.
  • Decken Sie Ihren Topf mit einem Deckel ab, wenn Sie Wasser kochen, da die benötigte Leistung dann geringer ist.
  • Trennen Sie Ihre Abfälle, auch biologisch abbaubare Abfälle, die sich anschließend für die Kompostierung eignen.

Secondhand, ein zweites Leben für Kleidung

Haben Sie sich jemals gefragt, wo, wie und von wem Ihre Kleidung hergestellt wurde? In unserer globalisierten Welt unternimmt sie eine lange Reise, die nicht immer leicht nachzuverfolgen ist, bevor sie die Geschäfte erreicht. Zudem sind die sozialen und ökologischen Herausforderungen der globalisierten Textilindustrie enorm.

Rana-Plaza-Tragödie: Beim Einsturz des Gebäudes in Dhaka (Bangladesch), in dem mehrere Bekleidungsfabriken untergebracht waren, gab es mehr als 1.200 Tote und 2.000 Verletzte. Sie war der Auslöser für eine internationale Bewegung gegen Fast Fashion.
© Bild: Sharat Chowdhury, Wikimedia, CC Attribution 2.5 Generic

Eine Branche, die ihre Arbeiter ausbeutet und die Erde verschmutzt

Von den 60 Millionen in der Herstellung tätigen Menschen sind rund 80% ausgebeutete Frauen, die äußerst geringe Einkünfte beziehen, keinerlei sozialen Schutz bzw. soziale Absicherung genießen und häufig giftigen Stoffen ausgesetzt sind. Darüber hinaus zählt die Modebranche zu den umweltschädlichsten Industriezweigen der Welt. Wussten Sie beispielsweise, dass sich die übermäßige Nutzung von Düngemitteln oder die sehr wasserintensive Baumwoll-Monokultur auf die Biodiversität und die unterirdische Fauna auswirken?

Auf ihrer Website schlägt die Sensibilisierungskampagne Rethink Your Clothes Alarm angesichts der Fast Fashion, die das Konsumverhalten im Bekleidungssektor von Millionen von Menschen in den letzten Jahren grundlegend verändert hat: ein ständig erneuertes Angebot, Kleidung, die nur einige Monate aufbewahrt wird, Verbraucher, die ständig aufgefordert werden, noch mehr zu kaufen... Wie soll man also vorgehen? Weniger und besser verbrauchen!

Die Slow Fashion-Alternativen sind heute zahlreich: Orientierung hin zu Vintage, Secondhand, Verleih oder Label-Kleidung, insbesondere Fairtrade-Produkte aus fairem Handel.

Fast Fashion verschmutzt: Man schätzt, dass für die Herstellung einer Jeans 50 Eimer Wasser benötigt werden!
© Ian Deng Quddu, Unsplash
Vintage und Second Hand, ökologische und verantwortungsvolle Alternativen zur Fast Fashion.
© Chloe Evans, Unsplash

In Luxemburg sind Secondhand-Kleidergeschäfte auf dem Vormarsch. Hier eine kleine Auswahl:

  • First & Second Hand Concept Luxembourg bietet Ihnen hochwertige Secondhandkleidung, insbesondere mit einer großen Auswahl an Handtaschen (Belair, Luxemburg-Stadt).
  • Royal Second Hand präsentiert ebenfalls Kleidung, Schuhe und Handtaschen großer Marken aus zweiter Hand (Oberstadt, Luxemburg-Stadt).
  • Im Geschäft Trouvailles gibt es, wie der Name schon sagt, günstige Angebote auf 300m2 (Bahnhofsviertel, Luxemburg-Stadt).
  • Bei Lena Second Hand Shop können Sie Ihre Kleidung kaufen und verkaufen (Limpertsberg, Luxemburg-Stadt).

Spenden Sie Ihre Kleidung und leisten Sie einen Beitrag zu einem sozialen Zweck

Sie müssen eigentlich nichts kaufen, haben aber Lust auf eine Kleiderspende für einen sozialen Zweck? Möchten Sie mit Ihren Einkäufen eine gemeinnützige Organisation unterstützen? All das ist möglich!

Die solidarische Secondhand-Boutique Vintage Mo(o)d ist ein im Jahr 2016 vom Luxemburger Roten Kreuz ins Leben gerufene Projekt, in dessen Rahmen gespendete Bekleidung angeboten wird. Die Boutique in Livingen steht allen offen, und dank des eingenommenen Geldes kann die Organisation Bekleidung kaufen, die für die Bedürfnisse mittelloser Menschen besser geeignet ist. Was Spenden anbelangt, gibt es landesweit insgesamt 12 Sammelstellen.

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