Nationaler Literaturwettbewerb

Janine Horsburgh gewinnt den 1. Preis des Nationalen Literaturwettbewerbs 2023 in der Kategorie "Erwachsene Autoren" für das Drehbuch "Dead Woman Waltzing". Sie beweist eine subtile und sanfte Herangehensweise an heikle Themen und erzählt ihre Geschichte mit Feingefühl und Humor. Die Ausgabe 2023 war kinematografischen Drehbüchern vorbehalten und legte die Welt der weiblichen Talente und Kreativität in der luxemburgischen Literatur offen.

Die Preisträger

Die Jury des Nationalen Literaturwettbewerbs 2021 analysierte und prämierte die folgenden Texte  nach den Kriterien Literatur, Sprache und Originalität:

  • "Dead Woman Waltzing" (Walzer der toten Frau) von Janine Horsburgh, 1. Preis in der Kategorie "Erwachsene Autoren/-innen" , für die sensible und sanfte Herangehensweise an die Abhandlung von Krankheits- und Trauerthemen – ohne sich dabei Sentimentalitäten hinzugeben –, was sich insbesondere in der Qualität der Dialoge zeigt. Die starke und komplexe Beziehung zwischen den beiden Frauen wird feinfühlig und humorvoll erzählt und verleiht ihnen eine gesellschaftlich häufig abgelehnte Würde.
  • "Le blanc immense" (Das unermessliche Weiß) von Jana Montorio, 2. Preis in der Kategorie "Erwachsene Autoren/-innen", ein Drehbuch, in dem durch visuelle Qualität und originelle Szenerien eine bedeutende soziopolitische Größe in den Vordergrund gestellt wird. Die Tragödie, von der die Hauptfigur heimgesucht wird, äußert sich in einer fesselnden Spannung, die durch die mysteriöse Atmosphäre der Erzählung geschaffen wird.
  • "Aorta" von Lena Junker, 3. Preis in der Kategorie "Erwachsene Autoren/-innen" für ihre Vorstellungskraft und Kreativität, mit der sie ein Ambiente eines magischen Realismus schafft und eine Figur in eine gefühllose Welt entlässt. Dieses narrative Ungleichgewicht lädt auf eine humorvolle Art und Weise zum Nachdenken über unsere Fähigkeit der Weiterentwicklung im Umgang mit neuen Ideen ein.
  • "House of illusions" (Haus der Illusionen) von Julia Ingersoll, Förderpreis in der Kategorie "Junge Autoren/-innen von 12-19 Jahren", um die junge Autorin zu motivieren, ihre Arbeit fortzusetzen und einen vielversprechenden ersten Entwurf zu verfeinern. Sie beweist hier ihre Beherrschung der Konventionen des Horrorfilms.

Ein geschichts- und stimmenträchtiger Preis

Der Nationale Literaturwettbewerb findet seit 1978 jedes Jahr statt und wird vom Ministerium für Kultur organisiert. Sein Ziel besteht darin, das literarische Schaffen in Luxemburg zu fördern und als Katalysator für neue Stimmen zu wirken. Seit der ersten Ausgabe des Wettbewerbs wurden etwa 130 Autoren ausgezeichnet, und die meisten genießen heute Anerkennung auf nationaler und internationaler Ebene.

Die im Rahmen des Wettbewerbs eingereichten Texte dürfen noch nicht veröffentlicht worden sein und auch vor der Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse in keiner Weise veröffentlicht werden. Der erste Preis in der Kategorie "Erwachsene Autoren/-innen" ist mit 5.000€ und einem Beitrag zu den Veröffentlichungskosten seitens eines anerkannten Verlagshauses dotiert. Der Autor behält alle Rechte an der Veröffentlichung.

Jedes Jahr ist der Wettbewerb einem anderen Literaturgenre gewidmet. Die Ausgabe 2023 war Drehbuchprojekten für ein Film- oder audiovisuelles Werk aus den Bereichen Fiktion, Animation oder Experimentalfilm in luxemburgischer, französischer, deutscher oder englischer Sprache vorbehalten. Insgesamt wurden 32 Projekte in den Kategorien "Erwachsene Autoren/-innen" (ab 20 Jahren) und "Junge Autoren/-innen von 12-19 Jahren" eingereicht.

Die Preisverleihung fand am 14. Dezember 2023 im Nationalen Literaturzentrum in Mersch statt.

Eine Jury aus nationalen Experten

Die Jury des Wettbewerbs 2022 setzte sich wie folgt zusammen:

  • Christiane Kremer (Vorsitzende), Herausgeberin, Autorin und Übersetzerin;
  • Eileen Byrne, Regisseurin und Drehbuchautorin;
  • Viviane Thill, Übersetzerin, Filmkritikerin und Autorin;
  • Claude Kremer, Konservator am Nationalen Literaturzentrum (CNL);
  • Claude Waringo, Filmproduzent.