Die Ursprünge Luxemburgs
An den Ursprüngen Luxemburgs stößt man auf Lucilinburhuc, die 963 zum ersten Mal aktenkundlich erwähnte "kleine Burg", hoch oben auf einem Felssporn thronend, umgeben von Wäldern, Weiden und Legenden. Dank einer geschickten Heiratspolitik, Erwerbungen und einiger kriegerischer Konflikte kann die Grafschaft zu Beginn des 13. Jahrhunderts zu einer wichtigen Regionalmacht werden.
Es war einmal eine kleine Burg
Die Ursprünge Luxemburgs sind bescheiden, aber vielversprechend. Graf Siegfried, der älteste Sohn eines Ardennengrafen und ohne nennenswertes Eigentum, erhielt 963 von der Abtei St. Maximin in Trier, im Tausch gegen Ländereien, einen castellum auf einem von Wäldern und Weiden umgebenen Felssporn.
Nicht weit entfernt von der alten Römerstraße zwischen Reims und Trier gelegen und von fruchtbarem Land umgeben, gedieh die kleine Burg bald und entwickelte sich zu einem wahren wirtschaftlichen, politischen und religiösen Zentrum.
Eine schnelle Ausdehnung
Ab dem 12. Jahrhundert kann man von Luxemburg als einer echten Stadt sprechen. Sie wurde zu einem wirtschaftlichen, politischen und religiösen Zentrum der Region mit Ambitionen, die weit über die umgebenden Anhöhen und Täler hinausreichten.
Tatsächlich gelang es den Grafen von Luxemburg, ihre Besitztümer durch Heirat, Landkauf, Lehnsverhältnisse und wenn nötig durch Krieg schnell auszubauen. Es gelang ihnen, ihre Rivalen zu unterwerfen, auch wenn sie manchmal Rückschläge erlitten, wie bei der Schlacht von Worringen (1288), wo Graf Heinrich VI. und drei seiner Brüder tödlich verletzt wurden.
Ende des 13. Jahrhunderts unterstand der Grafschaft Luxemburg ein ausgedehntes Gebiet zwischen Maas und Mosel. Eine Besonderheit ist, dass es sich beiderseits der Sprachgrenze erstreckte, so dass der eine Teil deutsch- und der andere französischsprachig war.
Die schöne Melusina
Mehrere Legenden ranken sich um die Gründung der Stadt. Die bekannteste unter ihnen ist die der Meerjungfrau Melusina, eine mythische Figur die in mehreren Regionen Europas auftaucht.
Graf Siegfried hatte sie unter einer besonderen Bedingung geheiratet. Vor der Hochzeit hatte sie gefordert, dass an einem Tag der Woche niemand, nicht einmal ihr Ehemann, das Recht habe, sie zu sehen.
Nach einigen Jahren begann die Eifersucht an Siegfried zu nagen, der eines Tages durchs Schlüsselloch blickte. Wie überrascht war er, als er seine schöne Melusina mit einem Fischschwanz erblickte! Tatsächlich hatte er eine Nixe geheiratet. Von der Entdeckung überrascht, stieß er einen Schrei aus, der Melusina verriet, dass ihr Geheimnis nun entdeckt war. Sofort sprang sie aus dem Fenster auf die Bockfelsen und verschwand mit einem Donnerschlag.
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