Léiffrawëschdag Ein fast vergessenes Erntefest

Im August steht das Land in voller Blüte und die Ernte steht bevor. Früher kamen die luxemburgischen Dorfbewohner am 15. August zu Anlass von Mariä Himmelfahrt zusammen, um vom örtlichen Priester in Erwartung einer üppigen Ernte eine Auswahl der Pflanzen segnen zu lassen, auf die sie angewiesen waren. Dieser Tag wurde Léiffrawëschdag genannt und ist im Mosel-Dorf Greiveldingen auch heute noch Anlass für ein wahres Volksfest.

Ein Erntefest

Was verbirgt sich also hinter dem Namen Léiffrawëschdag in Greiveldingen? An diesem Tag (Dag auf Luxemburgisch) stellt man aus Kräutern, Getreide und Gemüse aus dem Gemüsegarten einen Strauß, den Wësch, zusammen. Der Wësch kann aus 35 verschiedenen Kräutern, Gemüsesorten und Getreide bestehen.

Diese Wësch werden dann in einer religiösen Zeremonie gesegnet, gefolgt von einer Prozession zu Ehren der Jungfrau Maria (Léif Fra). Anschließend wurde der Wësch im Stall aufgehängt, wo er das Vieh beschützen sollte.

Ein Wësch: ein Strauß zusammengestellt aus Kräutern, Getreide und Gemüse aus dem Gemüsegarten.
© Greiweldénger Leit asbl

Früher wurde diese Tradition, die mit Mariä Himmelfahrt am 15. August zusammenfällt, in allen Dörfern begangen. Heute praktizieren nur noch wenige Dörfer die Segnung der Kräuter, darunter das Moseldorf Greiveldingen. Und das Fest der Greiveldinger genießt eine gewisse Berühmtheit.

Tatsächlich haben die Einwohner des Dorfes Greiveldingen dem Léiffrawëschdag neues Leben eingehaucht. Dieses malerische Moseldorf zieht jedes Jahr tausende Besucher an und mobilisiert die verschiedenen lokalen Vereine, darunter den gemeinnützigen Verein Greiweldenger Leit, um die Gassen des Dorfes zur großen Freude von Groß und Klein zu beleben.

© SIP

Konzerte und gastronomische Genüsse

Die Feierlichkeiten beginnen mit einer Messe am Vormittag. Zu diesem Anlass wird ein Kräuterstrauß (de Wësch) gesegnet.

Zu Mittag stehen dann typisch luxemburgische Gerichte auf der Speisekarte: warmer Schinken, Saubohnen und Kartoffeln mit Speck, Wënzerteller (Winzerteller: Schinken, Wurst, Käse, Terrine, Sülze …), dazu natürlich Weine und Schaumweine der lokalen Weingüter und Produzenten, es ist immerhin die Mosel!

Während des ganzen Tages stellen Künstler ihre lokalen und andere Erzeugnisse auf einem Kunsthandwerkermarkt aus. Eine ganze Reihe lokaler Leckereien gibt es auch hier zu verköstigen. Als Besucher kommen Sie darüber hinaus in den Genuss eines vielseitigen musikalischen Programms und altertümlichen Spielen. Und all das kostenlos!

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