Ein Monat voller Feierlichkeiten in Kolumbien
In Kolumbien wird Weihnachten über mehrere Tage oder sogar einen ganzen Monat lang gefeiert. Alexandra und Alejandro, die in Luxemburg leben, halten an diesen Traditionen fest, aber in einer bescheideneren Version. Zu den Bräuchen, die das Paar pflegt, gehört auch ein typisches Festtagsgericht: Pechuga Rellena. Das junge Paar zeigte uns auch Natillas mit knusprigen Krapfen, die Buñuelos genannt werden.
In Luxemburg, wie auch in vielen anderen europäischen Ländern, dauern die Weihnachtsfeierlichkeiten traditionell mehr oder weniger drei Tage: vom 24. bis zum 26. Dezember. In Kolumbien ist das ein wenig anders: Die Feierlichkeiten erstrecken sich über fast einen ganzen Monat, wie Alexandra (29) und ihr Partner Alejandro (33) aus dem südamerikanischen Land, genauer gesagt aus Quindio, berichten.
Die kolumbianischen Bräuche sind unseren nicht wirklich ähnlich. Die Feiertage beginnen am 1. Dezember mit der "Alborada", einer Nacht, die im ganzen Land mit Feuerwerkskörpern beleuchtet wird, erzählt Alejandro, der im Großherzogtum in der Fintech-Branche arbeitet. Da die Kolumbianer mit viel Freude feiern, legen sie am 7. Dezember gleich nach mit dem "Dia de las Velitas" (Tag der kleinen Kerzen). Dieser Tag markiert den eigentlichen Beginn des Weihnachtsfestes. Vom 16. bis 24. Dezember versammeln sich die Familien in den "Novenas" für neun Tage voller Gebete und Lieder. Am 28. Dezember feiern die Kolumbianer den "Día de los Santos Inocentes", einen Tag, der dem Unfug gewidmet ist und dem Aprilscherz ähnelt. Es wird schnell klar, dass der Dezember in Kolumbien ein wahrer Feiermarathon ist.
In Luxemburg feiert das Paar etwas einfacher und konzentriert sich nur auf zwei wichtige Daten: den 7. Dezember, den Tag der Velitas zu Ehren der Jungfrau Maria, und den 24. Dezember, den Heiligabend.
In ihrer gemütlichen Wohnung, die für die Weihnachtsfeiertage hübsch dekoriert ist, empfangen uns Alexandra und Alejandro, mit Freundlichkeit und in Geselligkeit. Aber nicht nur das. Das junge Paar serviert uns auch typische Weihnachtsgerichte, unter anderem Natillas, eine Art cremiger Flan aus Panela (Rohzucker), Milch und Zimt, zusammen mit knusprigen Krapfen, die Buñuelos genannt werden. "Alles ist hausgemacht", sagt Alexandra stolz. Unsere Meinung: Eine wahre Köstlichkeit, die auf der Zunge zergeht. Die Natillas werden ausschließlich im Dezember, vom 16. bis 24. Dezember, zubereitet und sind laut dem Ehepaar eine kulinarische Institution.
Wer den Weihnachtsmann sucht, wird allerdings enttäuscht werden. In Kolumbien spielt er die Arlésienne. Denn "bei uns ist es das Christkind persönlich, das die Weihnachtsgeschenke bringt", erklärt Alejandro.
An Weihnachten ehrt das junge Paar die Tradition mit einem Gericht, das für dieses Fest typisch ist: Pechuga Rellena. Diese gefüllte Hühnerbrust ist ein Muss auf dem kolumbianischen Festtagstisch. Sie wird mit Gemüse, Oliven, Rosinen und manchmal auch mit Speck gefüllt, gebraten und mit einer Sauce serviert. Aber jede Region verleiht diesem klassischen Gericht ihre eigene Note, erklärt uns Alexandra, die auch ihre eigene kleine persönliche Note einbringt: "Ich bereite dieses Gericht mit Käse, Karotten und Salchicha zu. Dazu gibt es einen tropischen Salat und Reis".
Für das kolumbianische Ehepaar, das seit 2019 in Luxemburg lebt, ist dieses Gericht mehr als nur eine Mahlzeit: "Es ist eine Art, unsere Kultur durch einen unvergesslichen Geschmack während der Weihnachtsfeiertage zu erleben", verraten sie uns. Es ist ein Wunsch von ihnen, während der Feiertage mit ihren Eltern an einem Tisch zu sitzen. Alejandro ist etwas spiritueller. Als gläubiger Christ möchte er mehr von der Liebe Jesu weitergeben... und die luxemburgische Sprache beherrschen. Auf jeden Fall ist er schon auf dem richtigen Weg, denn als er die Tür hinter uns schliesst, wünscht er uns herzlich: "Schéi Chrëschtdeeg".
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