Allerhellegen und Trauliicht Zu Ehren unserer Verstorbenen

Die Nächte sind spürbar länger geworden, die Blätter fallen von den Bäumen und die letzten sonnigen Herbsttage weichen Wind und Regen. In Luxemburg erinnern wir uns zu  diesem Anlass an unsere Verstorbenen und pflegen eine besondere Tradition, die man vor allem im Norden des Landes findet: das  Trauliicht

Allerheiligen

Allerhellegen, Allerheiligen, wird in christlichen Ländern am 1. November gefeiert. Es ist das Fest aller christlichen Heiligen, auch derer, die nicht heilig gesprochen wurden oder deren Heiligkeit allein Gott bekannt ist.

Zu diesem Anlass versammeln sich die Familien auf den Friedhöfen, um ihrer verstorbenen Verwandten zu gedenken und in ihrem Andenken Kerzen, Blumen oder Gebinde abzulegen. Diese Tradition wird im ganzen Land gepflegt und von einer religiösen Zeremonie und einer Segnung der Gräber begleitet.

Am 2. November ist Allerséilen, der Tag der Toten. Dieses Fest ist allen Verstorbenen gewidmet, die nach der katholischen Lehre im Fegefeuer sind und noch nicht die volle Vereinigung mit Gott erreicht haben.

© SIP / Sven Knepper

Trauliichter verjagen böse Geister

Im Norden Luxemburgs lebt eine andere Tradition derzeit wieder auf: das Trauliicht. Zu diesem Anlass höhlen die Dorfbewohner Rüben aus, die anschließend mit scheußlichen Grimassen "verziert" werden. Diese mit einer Kerze erleuchteten Trauliichter werden auf die Mauern im Dorf und in die Fenster der Häuser gestellt, um das Zuhause vor den Seelen der Verstorbenen und vor bösen Geistern zu schützen, die an diesen Tagen besonders umtriebig sein sollen.

Trauliicht  ist traditionell eher in den Felsmassiven der Ardennen im Norden des Landes präsent. Dort war das Fest bis in die 1970er Jahre eine gängige Praxis, bevor es in den 1990er Jahren mit dem Aufkommen der "amerikanisierten" Variante Halloween ein allgemeineres Comeback erlebte.

Beide Varianten teilen zwar dieselben Wurzeln,  doch Trauliicht  bewahrte sich einen traditionelleren und weniger kommerziellen Charakter als sein Pendant aus Übersee. 

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