An alle Fans der Digitalisierung

Gerade jetzt, wo im Rahmen der neuen Technologien große Fortschritte erzielt werden, steigt der Bedarf an Arbeitskräften im IT-Sektor enorm. IT-Talente sind bei den Arbeitgebern begehrt wie nie zuvor. Bisher sind rund 1.700 Stellen in der luxemburgischen Digitalindustrie gemeldet. Zur besseren Deckung des Bedarfs hat das Großherzogtum ein Zentrum für berufliche Weiterbildung ins Leben gerufen, um Personen auf nationaler Ebene im Bereich Informatik auszubilden.  

Was würden wir im Leben nur ohne Informatik machen? Sie ist allgegenwärtig und erleichtert uns ganz gewiss unseren Alltag. Das in einem solchen Maße, dass sie sowohl in unserem Privat- als auch in unserem Berufsleben zu einem unverzichtbaren Tool geworden ist. Und zwar bereits ab den frühen Morgenstunden, wenn wir unseren Kaffee zubereiten, wenn wir mit unserem Auto fahren und wenn wir unseren Badge an der Arbeit nutzen. Unsere Online-Chats, die Abfrage des Bankkontos im Internet und die Einkäufe in Online-Shops. Software und Algorithmen folgen uns auf Schritt und Tritt und prägen die Welt, in der wir leben. Kurz gesagt, hat sich die Informatik buchstäblich in unsere Lebensart gedrängt. 

Hoher Bedarf an Informatikern

Nun hat eine immer mehr computergestützte Gesellschaft aber zwangsläufig großen Bedarf an Informatikern. Und genau an diesem Punkt fängt die Herausforderung an, da kompetente Entwickler gefunden werden müssen. Der Bedarf der Unternehmen auf der Suche nach neuen qualifizierten Fachkräften, um den technologischen und digitalen Entwicklungen gerecht zu werden, war noch nie so hoch. Ende 2022 wurden der Arbeitsagentur (Adem) etwa 4.288 freie IT-Stellen gemeldet. Aber nur 550 Personen waren in dieser Branche arbeitsuchende gemeldet. Es verbleiben demnach viele Stellen und Möglichkeiten für neue Fachkräfte.

In Bezug auf die Schaffung von Stellen in der IT-Branche wurde zwischen November 2017 und November 2022 eine rasante Entwicklung des Marktgeschehens beobachtet. 2017 wurden 676 freie Stellen gemeldet, gegenüber 1.690 Stellen im Jahr 2022, was einem Anstieg um 150% entspricht.

Bei den größten und stets nach IT-Talenten suchenden Sektoren handelt es sich um die Akteure des Bank- und Finanzsektors bzw. die Beratungs- und Prüfungsgesellschaften (Consultingunternehmen). Allgemein sind die Profile von Full-Stack-Entwicklern (IT/web/full-stack developers), IT-Ingenieuren (IT engineers), Datenanalysten (business/BI/data analysts), IT-Projektmanagern (IT project managers) und IT-Administratoren laut der Adem am gefragtesten. 

Ende 2022 einige 4.288 IT-Stellen wurden dem Adem gemeldet.
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Zu den Sektoren, in denen ständig nach IT-Talenten gesucht wird, gehören Bank- und Finanzdienstleistungen.
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DLH : Minderung der Qualifikationslücken

Man sieht, dass die Informatik weiterhin ein attraktives Fachgebiet mit zahlreichen und diversifizierten Möglichkeiten ist. Heute beschäftigt die Branche etwa 3.500 Personen, und man muss Entwickler weiter ausbilden. Hier kommen der Digital Learning Hub (DLH) und seine auf Kodierung spezialisierte Schule 42 ins Spiel.

Er ist in gewisser Weise die Antwort auf die steigende Nachfrage des luxemburgischen Arbeitsmarkts nach digitalen Fachkompetenzen. Der im Terres Rouges-Gebäude in Belval untergebrachte Digital Learning Hub ist ein Zentrum für berufliche Weiterbildung, das den Schwerpunkt auf Kreativität, Autonomie und Zusammenarbeit legt. Im Hub werden kurze Aus-/Weiterbildungen für Personen angeboten, die sich weiterbilden, ihre Kompetenzen verbessern oder eine andere Laufbahn einschlagen möchten. Die Fachgebiete des DLH sind Kodierung, Cybersicherheit, Blockchain und Design Thinking.

Seine Speerspitze ist nunmehr die Schule 42, das Aushängeschild des DLH. Das Programm dieser Schule, die ihre ersten Schüler im vergangenen September begrüßte, ist einmalig: sie ist rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche geöffnet, und die Schüler stellen ihren eigenen Stundenplan zusammen. Mit anderen Worten lernen die Teilnehmer kodieren, ohne Kurse zu besuchen, ohne Lehrer und vor allem ohne eine Prüfung abzulegen. Im Rahmen dieser Aus-/Weiterbildungen müssen sie sich gegenseitig unterstützen, was die Entwicklung der Teamfähigkeit fördert. Was grotesk scheint, funktioniert ganz wunderbar, da die 42 weltweit zu den besten Programmierschulen zählt. 

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