Eine Drohne im Dienste der Domaine L&R Kox

Drohnen revolutionieren derzeit unsere Gesellschaft. Ihr Einstieg lässt zwar in einigen Branchen noch auf sich warten, aber sie dringen bereits in die Welt des Weines vor. Seit 2019 nutzt das Weingut Domaine L&R Kox ein solches Fluggerät zur Behandlung seiner Weinstöcke.  

Eine weiße, etwa einen Meter breite Drohne fliegt über die Reihen von Reben von Corinne Kox. Mit seinen sechs Propellern hebt der beeindruckende Helfer der Winzerin in Richtung Reben ab. Mit Sensoren und einem Pflanzenschutzmittel ausgestattet, bekämpft er aus der Luft schädliche Pilze auf den Trauben. Bei jedem Abheben wiegt er etwa 15 Kilo, vor allem wegen seiner Ladung. Und er fliegt oft hin und her. Für einen Hektar sind etwa 10 bis 11 Flüge notwendig, und jedes Mal muss sein Kanister wieder befüllt und die Batterie aufgeladen werden. Eine anstrengende Arbeit, wie die Winzerin bestätigt.

"Dieses Jahr haben wir mit der Drohne drei Hektar behandelt", sagt sie. "Das ist wirklich eine anstrengende Arbeit, denn die Parzellen liegen nicht alle nebeneinander." Insgesamt bearbeitet die junge Winzerin 12 Hektar, von denen 9 weiterhin auf traditionelle Art behandelt werden, entweder mit dem Helikopter oder mit dem Traktor. Derzeit existiert die Drohne noch neben den konventionellen Maschinen. "Wir setzen die Drohne nicht ein, um die anderen Maschinen zu ersetzen, aber ich schätze die Drohne als zusätzliches Werkzeug zu den anderen Geräten." Laut ihr ist die Technologie noch nicht weit genug entwickelt, um alle Parzellen zu bearbeiten. Das Risiko ist derzeit noch zu hoch, um nur auf die Drohne zu setzen, fügt sie hinzu. 

Generell wird die Drohne nur im Frühling und im Sommer, zwischen Mai und Juli, alle fünf Tage eingesetzt. Im Kampf gegen Pilze nutzt die Winzerin biologische Pflanzenschutzmittel. "Die von uns verwendeten Fungizide sind nur Kontaktprodukte, es handelt sich um eine Mischung aus Schwefel und Kupfer", erklärt Corinne Kox.

Wein aus alten Amphoren

Die Verwendung von Amphoren ist die älteste Methode zur Herstellung und Konservierung von Wein. Diese Vasen ermöglichen die Vinifikation eines natürlichen Weins durch spontane Gärung unter Zugabe minimaler Schwefeldosen vor der Abfüllung in Flaschen. Diese georgische Kultur ist seit Jahrhunderten "vergessen" und erlebt nun eine Wiederbelebung. Diese alte Tradition der Amphorenweinbereitung fasst nun auch in Luxemburg Fuß. Zwei Kvevris wurden im Juli 2014 auf der Domaine Viticole L&R Kox in Remich installiert. Die aus den Kvevris hergestellten Weine sind Weine, die lange haltbar sind. Auf der Domaine L&R Kox sind die ersten Rebsorten, die in Kvevri vinifiziert werden, Pinot Blanc und Riesling.

Quelle: Domaine L&R Kox

 

Vorteile auf ganzer Linie

2019 hat die junge Frau das Projekt gestartet, um ihre Weinberge zu besprühen und so das Entstehen von Pilzen zu verhindern. Die Luxemburgerin zählt zu den Vorreitern dieser Technik in Europa. Am Anfang war es eine Art Experiment in Zusammenarbeit mit Luxaviation. Seitdem möchte die Winzerin nicht mehr auf die ferngesteuerten Apparate verzichten. Zudem hat die Idee Nacheiferer gefunden, denn inzwischen setzen auch drei bis vier weitere Winzer die Drohnen zur Behandlung ihrer Reben ein.

Und es ist kein Zufall, dass sich die Winzer mehr für diese Art der Technologie interessieren. Auch wenn sie noch nicht ganz ausgereift ist, bieten die Drohneneinsätze mehrere Vorteile. Im Gegensatz zum Helikopter kann eine Drohne die Weinreben in geringer Höhe überfliegen. "Sie kann tiefer fliegen und genauer arbeiten. Sie macht weniger Lärm als ein Helikopter und kann über Stellen fliegen, die Traktoren und Helikopter nicht erreichen, besonders Reben an steilen Hängen oder in der Nähe von Wohnhäusern," erläutert Corinne Kox.

Tatsächlich fliegt die Drohne nur zwei Meter über den Weinstöcken und kommt nicht in Kontakt mit dem Boden, was für eine bessere Entwicklung der Traube wichtig ist. Laut der Winzerin ist das oberste Ziel, die Integrität des Ökosystems im Boden zu erhalten und damit dessen Nachhaltigkeit zu garantieren. "Der Traktor fährt über den Boden und hinterlässt Reifenspuren. Zudem kann die Verdichtung des Bodens einen Sauerstoffmangel für die Weinstöcke herbeiführen, was die Qualitätsentwicklung der Traube beeinflusst."

Mit dem fliegenden Helfer gewinnen die Weingüter auch an Zeit. Der Weinbäuerin zufolge hat die Drohne den Vorteil, flexibler zu sein, was die Wetterbedingungen betrifft. Im Morgentau zum Beispiel kann sie direkt losfliegen, und man muss nicht mehr warten, bis der Boden nicht mehr feucht ist. In diesen Situationen könnte ein Traktor am Hang abrutschen und einen schweren Unfall verursachen. 

Die Drohne hat eine schöne Zukunft vor sich

Seit Corinne Koch 2019 das Weingut von ihren Eltern übernommen hat, arbeitet sie in Kooperation mit Luxaviation, um die Produkte zur Behandlung ihres Weines auszubringen. Die Drohne ist Eigentum der Fluggesellschaft, und die Winzerin zahlt nur für den Service des Unternehmens. Laut ihr würde eine solche Drohne etwa 15.000 Euro kosten, eine finanzielle Investition, die sie nicht vorhat, zu tätigen. "Luxaviation verfügt über die nötige Ausrüstung. Sie haben das Personal, ein Team sowie das technische Material und Know-how für diese Art von Arbeit. Außerdem entwickelt sich die Technologie so schnell, dass sie einen leicht überholt", ergänzt sie.  

Corinne Kox ist zufrieden mit der Arbeit des ferngesteuerten Helfers. Und die Weinbäuerin hat klare Ziele für die Zukunft: Nächstes Jahr möchte sie mehr Parzellen damit behandeln.  

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