Der touristische Süden Auf den Spuren des touristischen Wandels im Land der Roten Erde

Der Süden Luxemburgs wurde lange mit der industriellen Entwicklung des Landes in Verbindung gebracht. Tatsächlich verdankt das Land der Roten Erde seinen Namen dem kräftigen Rot des Erzes, das zur Zeit der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts der Ursprung der erfolgreichen Eisen- und Stahlindustrie im Großherzogtum war. Die Region war in ständigem Wandel, insbesondere nach der Stilllegung der Hochöfen in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts, und zeigt sich außerordentlich dynamisch, um ihre Vorzüge der Vergangenheit in Ressourcen für die Gegenwart und die Zukunft zu verwandeln. Wir laden Sie auf eine Reise ins Land der Roten Erde ein und zeigen Ihnen Orte, die Sie im Süden niemals vermutet hätten. Los geht's!

Minett Park Fond-de-Gras, ein Freilichtmuseum

Fond-de-Gras gehörte zu den wichtigsten Zentren des Bergwerksbetriebs in Luxemburg. Heute zeigt dieser Ort beispielhaft, wie man die Ressourcen der Vergangenheit nutzt, um ein touristisches Kulturerbe und einen Ort des Lernens zu schaffen.

Die Geschichte dieser Verwandlung ist faszinierend. Einige Jahre nach der Schließung des letzten Bergwerks in Fond-de-Gras im Jahr 1964 engagierten sich Freiwillige, um eine Touristenbahn mit historischen Dampfloks fahren zu lassen: so entstand 1973 der Train 1900. Einige Jahre später wurde ein ehemaliges Bergwerk wiedereröffnet, das mit der Grubenbahn Minieresbunn besichtigt werden kann.

Sie lieben Züge und interessieren sich für die Geschichte Luxemburgs? Dann sollten Sie sich den Minett Park nicht entgehen lassen. Bei einer Besichtigung können Sie unter anderem das Tal, dessen Seiten von Grubenstollen durchzogen waren, das Dorf Lasauvage mit einer der ältesten Anlagen der Eisen- und Stahlindustrie Luxemburgs und zwei historische Züge entdecken. Sie können sich auch auf den Draisinen amüsieren, die auf der Bahnstrecke zwischen Fond-de-Gras und Bois-de-Rodange verkehren!

Train 1900: ein Touristenzug mit historischen Dampflokomotiven.
© Claude Piscitelli, alle Rechte vorbehalten
Minieresbunn: einen Grubenzug zur Entdeckung der Stollen.
© Claude Piscitelli, alle Rechte vorbehalten

Eine Reise in die menschlichen Migrationsbewegungen

Die Einwanderung hat für den wirtschaftlichen Aufschwung Luxemburgs im 19. Jahrhundert, insbesondere in Bezug auf den Bergbau, eine wichtige Rolle gespielt. Bei einem Besuch des Minett Park können Sie die dazugehörigen Orte besichtigen, und im Dokumentationszentrum für menschliche Migrationen in Düdelingen ergründen Sie die Seele hinter dem luxemburgischen Erfolg.

Ohne Einwanderer, die heute einen großen Teil der Bevölkerung des Großherzogtums ausmachen, wäre Luxemburg nicht, wie es heute ist. Dieses Zentrum stellt einen einzigartigen Erinnerungsort dar und lässt Besucher die luxemburgische Gesellschaft in all ihrer Diversität verstehen.

Wussten Sie, dass Düdelingen mit Klein-Italien sogar ein italienisches Viertel hat? Entdecken Sie es beim Besuch des Dokumentationszentrums und während Sie seine Straßen erkunden!

Die Einwanderung war ein Schlüsselfaktor für den wirtschaftlichen Aufschwung des 19. Jahrhunderts.
© Rob Kieffer, alle Rechte vorbehalten
Einwanderer arbeiteten in der Stahlindustrie.
© Archives de la Ville de Dudelange - Fonds Jean-Pierre Conrardy

Eine einzigartige Landschaft für Outdoor-Aktivitäten

In ihrer Wandlung von der Industrieenklave zur Touristenregion gelang es der Region, ihre einzigartige natürliche Landschaft hervorzuheben, die heutzutage zu Outdoor-Aktivitäten einlädt. Die ehemaligen Bergwerke wurden zu wahren Hotspots der biologischen Vielfalt. Die felsigen Relikte, die kaum fruchtbaren Substrate sowie das trockenheiße Mikroklima im Sommer waren für die Entwicklung von Trockenrasen, die eine erstaunliche Vielfalt an Orchideen, Schmetterlingen, Wildbienen und Vögeln beherbergen, förderlich.

Wie kann man diese wertvollen Räume entdecken? Wenn Sie das Bedürfnis nach einer ordentlichen Portion Adrenalin haben und gerne Rad fahren, dann stürzen Sie sich doch auf einen der zahlreichen Mountainbike Trails der Region.

Wollen Sie sich wortwörtlich zum Affen machen? Erleben Sie mit Ihrer Familie oder Ihren Freunden im Parc Le'h Adventures ein Abenteuer in den Bäumen: Dort werden bis zu sieben Kletterstrecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden angeboten, damit sich Klein und Groß in aller Sicherheit ins Abenteuer stürzen können. Die einfachste Strecke in 5 Metern Höhe eignet sich für Ängstliche und Anfänger. Bei der Extremstrecke in einer Höhe von 17 Metern stürzt man sogar 6 Meter im freien Fall in die Tiefe!

Wenn Sie es lieber ruhig angehen lassen, aber dennoch aktiv werden wollen, dann erwartet Sie eine große Vielfalt an Wanderungen. Lesen Sie unseren Artikel über Wanderstrecken, um auch den Süden Luxemburgs zu entdecken!

Youtube-Video abspielen, siehe Bildunterschrift unten

RedRock MTB Trails

Familienausflug oder  Nervenkitzel mit Freunden: auf den MTB-Trails im Land der Roten Erde können Sie die Natur intensiv erleben.

Esch an der Alzette, eine kosmopolitische und grüne Hauptstadt

Der Süden ist auch eine kosmopolitische Region. Esch an der Alzette, die zweitgrößte Stadt im Großherzogtum, zählt zum Beispiel über 35.000 Einwohner mit mehr als 120 verschiedenen Staatsangehörigkeiten! In den letzten Jahren entstand zudem eine Vielzahl an modernen, alternativen Kulturräumen.

Wenn Sie sich für Architektur interessieren, sollten Sie sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Geschichte der Stadt anhand ihrer Fassaden zu entdecken: Dieser architektonische Spaziergang wird Sie begeistern!

Sollte Ihnen der Sinn aber mehr nach städtischen Grünflächen stehen, hat Esch an der Alzette den Gaalgebierg zu bieten. Diese Anlage ist viel mehr als ein einfacher Stadtpark: tatsächlich birgt der Hügel einen großen Wald mit zahlreichen Spazierrouten, einen Camping-Platz, einen Tierpark, eine natürliche Eisbahn...

Das Viertel Belval seinerseits ermöglicht einen schönen Zugang zur industriellen Vergangenheit. Die Sanierung der Hochöfen Belval und deren Umgestaltung zu einem touristischen Anziehungspunkt zeigt den Wandel des Südens sehr gut. Nach dem Übergang zur Elektronikbranche ab 1993 wurde der Hochofen B in Esch-Belval, der letzte noch aktive im Großherzogtum, stillgelegt. 1997 markierte ein letzter symbolischer Hochofenabstich das Ende einer großen Epoche, und seit 2014 kann der Hochofen A besichtigt werden. Steigen Sie die Treppe entlang des ehemaligen Druckreaktors hinauf und folgen Sie den Informationen über die Funktionsweise der Fabrik. Oben angekommen erwartet Sie ein atemberaubender Ausblick!

Seit 2014 kann der Hochofen A in Esch-Belval besichtigt werden.
© Claude Piscitelli, alle Rechte vorbehalten
Tierpark Gaalgebierg, Stadtpark von Esch an der Alzette.
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