Der Beginn einer Regentschaft, das Ende einer vergangenen Ära

Wie in einer fortwährenden Bewegung schlägt Luxemburg ein neues Kapitel auf und setzt damit die jahrhundertealte Tradition seiner Monarchie fort. Nach 25 Jahren auf dem Thron übergibt Großherzog Henri seinen Platz an seinen Sohn, Prinz Guillaume. Die Amtsübergabe findet in der Abgeordnetenkammer statt, wo Prinz Guillaume den Eid ablegt, der den Beginn seiner Regentschaft markiert: "Ich schwöre, die Verfassung und die Gesetze des Großherzogtums Luxemburg zu achten, die nationale Unabhängigkeit und die territoriale Integrität sowie die öffentlichen und individuellen Freiheiten zu wahren."
Doch vor diesem Schwur gibt es einen noch jungen Prinzen, der sich jahrelang auf diese Verantwortung vorbereitet hat.
Geburt des Kronprinzen
Am 11. November 1981 kommt in der Maternité Grande-Duchesse Charlotte ein lang ersehntes kleines Baby zur Welt: Guillaume, das erste Kind des großherzoglichen Paares Henri und Maria-Teresa. Bald wird der kleine Prinz von seinen Geschwistern Félix, Louis, Alexandra und Sébastien umgeben sein.
Der junge Prinz Guillaume besucht die Grundschule in Lorentzweiler, bevor er seine Sekundarschulausbildung am Lycée Robert Schuman in Luxemburg-Stadt und anschließend in der Schweiz fortsetzt, wo er 2001 sein französisches Abitur ablegt.
Der Familientradition folgend, tritt Guillaume 2001 in die Royal Military Academy Sandhurst in Großbritannien ein. Nach seiner Vereidigung im Jahr 2002 diente er in der luxemburgischen Armee im Rang eines Obersts.
Nach seinem Studium der internationalen Politik in Großbritannien schloss er seine Ausbildung in Frankreich ab, wo er 2009 an der Universität Angers einen Doppelabschluss in Literaturwissenschaft und Politikwissenschaft mit Auszeichnung erwarb.
Ein Prinz, der sich für die Wirtschaft engagiert
Neben seinem Studium absolvierte Prinz Guillaume Fortbildungen, um sich mit der Welt der Wirtschaft und Politik vertraut zu machen.
Eine wichtige Ausbildung, da er in seiner Funktion als Erbgroßherzog an den wirtschaftlichen und sozialen Verpflichtungen Luxemburgs teilhat. Bereits im Alter von 19 Jahren leitete er seine ersten Wirtschaftsmissionen, insbesondere in Südkorea, Italien und den Vereinigten Staaten.
Seit 2004 verleiht der Erbgroßherzog als Ehrenpräsident des Trade and Investment Board den Luxembourg American Business Award in New York.
Auf nationaler Ebene unterstützt er aktiv die luxemburgische Wirtschaft, indem er regelmäßig Initiativen zur Förderung des Landes an der Seite von Luxembourg for Business, der Handelskammer, Luxembourg for Finance und der Fedil begleitet. Darüber hinaus ist er seit 2004 Vorsitzender der Meisterprüfungskommission der Handwerkskammer.
Ein Paar, das im öffentlichen Leben aktiv ist
Der zukünftige Großherzog kann sich jedoch nicht ausschließlich den wirtschaftlichen Angelegenheiten des Landes widmen. Er muss auch sein Familienleben aufbauen. So gibt er im April 2012 seine Verlobung mit Gräfin Stéphanie de Lannoy bekannt, die er bei einer Veranstaltung in Deutschland kennengelernt hatte. Die Hochzeit wird im Oktober desselben Jahres in der Kathedrale Notre-Dame in Luxemburg-Stadt gefeiert. Heute hat das Paar zwei Kinder: Prinz Charles, geboren im Mai 2020, und Prinz François, geboren im März 2023.
Als Thronfolgerpaar engagieren sich Prinz Guillaume und Prinzessin Stéphanie Seite an Seite in zahlreichen offiziellen Aktivitäten. Ihre Engagements spiegeln oft den Wunsch wider, Themen zu fördern, die ihnen am Herzen liegen. Ein Beispiel dafür ist die Förderung des luxemburgischen Handwerks. Über den gemeinnützigen Verein "De Mains de Maîtres" unterstützen sie aktiv das Kunsthandwerk und das handwerkliche Know-how Luxemburgs.
Das großherzogliche Paar nimmt aktiv am kulturellen und sportlichen Leben Luxemburgs teil. Man trifft sie regelmäßig bei Konzerten, Messen und in Künstlerkreisen oder bei Besuchen von Ausstellungen in verschiedenen luxemburgischen Museen. Sie besuchen auch, soweit möglich, die Olympischen Spiele und die Spiele der kleinen Staaten Europas.
Ein Großherzog mit Sinn für soziale Themen
Der Großherzog interessiert sich für Politik, Wirtschaft, Philosophie, Geschichte und Lesen und hegt außerdem eine Leidenschaft für klassische und moderne Musik, wobei die Gitarre einen besonderen Platz einnimmt. Neben sportlichen Aktivitäten wie Tennis, Skifahren, Schwimmen und Wassersport tankt er auch gerne neue Energie in der Natur.
Dieses Gleichgewicht zwischen seinem Freizeitleben und seinem Pflichtbewusstsein geht mit einem tiefen sozialen Engagement einher. Aus diesem Grund interessiert er sich besonders für "Social Business" und Mikrofinanzierungen, die er als wesentliche Hebel im Kampf gegen die Armut betrachtet.
Prinz Guillaume ist auch der Stiftung Kräizbierg sehr verbunden, deren Konzept der sozialen und beruflichen Integration er unter anderem schätzt. Nachdem er mehr als 10 Jahre lang (2000–2011) den Vorsitz ihres Verwaltungsrats innehatte, wurde er im März 2011 zu ihrem Ehrenvorsitzenden ernannt.
Sein soziales Engagement kommt auch in verschiedenen Schirmherrschaften zum Ausdruck. So ist er seit 2017 Schirmherr der Special Olympics Luxembourg und seit 2002 der Association nationale des victimes de la route (Nationaler Verband der Verkehrsopfer).
Prinz Guillaume engagiert sich auch sehr für wohltätige Zwecke und hat das Erbe seines Großvaters, Großherzog Jean, angetreten, indem er Ehrenvorstand des Lions District 113 Luxembourg wurde, ein Amt, das sein Großvater mehr als 50 Jahre lang ausgeübt hatte.
Aber das Erbe seines Großvaters geht noch weiter: Von Kindheit an hat er ihm auch die Liebe zur Natur und zum Abenteuer vermittelt, indem er ihn in die Pfadfinderbewegung einführte, eine Leidenschaft, die der Prinz bis heute fortsetzt, indem er dem Verwaltungsrat der World Scout Foundation beigetreten ist.
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