10 luxemburgische Filme die Sie sehen sollten

Die Geschichte des luxemburgischen Films reicht weit zurück. Der erste Film, ein Band der Brüder Lumière, wurde 1899 in Luxemburg gedreht. Vor dem Ersten Weltkrieg und ab den 1920er Jahren drehten verschiedene Filmemacher und Filmbegeisterte kleine Filme oder Dokumentarfilme, die aber keine große Bekanntheit erlangten. In den 1980er Jahren brachten der Filmemacher Andy Bausch und die Schauspieler Thierry van Werveke und Myriam Muller in Luxemburg gedrehte Filme einem großen Publikum nahe. Von da an war der nächste logische Schritt die internationale Anerkennung und eine heimische Filmindustrie, die sich mittlerweile etabliert hat. Entdecken Sie mit uns 10 kultige Produktionen und Koproduktionen aus Luxemburg, die Sie sich unbedingt ansehen sollten!

Capitani

Handlung:

Fünf Tage nach dem Start auf dem globalen Netflix-Netzwerk hat es die Capitani-Serie bereits in 46 Ländern in die Top 10 geschafft. Der Thriller erzählt die Geschichte von Inspektor Capitani, der den Mord an einem jungen Mädchen untersucht, das tot am Fuße einer Klippe in der Nähe des luxemburgischen Dorfes Manscheid gefunden wurde. Nach und nach werden die Geheimnisse des kleinen Dorfes gelüftet, bis eine schreckliche Wahrheit ans Licht kommt. 

Ersterscheinung: 2019

Darsteller: Luc Schiltz, Sophie Mousel

Regie: Christophe Wagner

Länge: 12 Folgen / 26 Min.  

Troublemaker

Handlung:

Troublemaker, der heute als DER luxemburgische Kultfilm gilt, erzählt die Geschichte von Jacques,  einem großmäuligen Angeklagten, der sich gerne Johnny Chicago nennt. Im Gefängnis streitet er sich mit Chuck, dass die Fetzen fliegen. Sie prügeln sich und werden schließlich Freunde. Gemeinsam träumen sie davon, nach Amerika zu gehen. Niemand, auch nicht Jenny, Johnnys Freundin, kann die beiden Freunde stoppen. Andy Bausch drehte noch zwei Fortsetzungen des Films (Back in Trouble und Trouble No More).

Ersterscheinung: 1988

Darsteller: Thierry Van Werveke, Ender Frings, Nicole Max

Regie: Andy Bausch

Länge: 98 Min.  

Wenig bekannte Anfänge

Die Geschichte des luxemburgischen Films reicht weit in die Vergangenheit zurück. Der erste Film, ein Streifen der Brüder Lumière, wurde in Luxemburg im Jahr 1899 gedreht. Vor dem Ersten Weltkrieg und ab den 20er Jahren haben diverse Filmemacher und Filmliebhaber Kurz- oder Dokumentarfilme gedreht, deren Bekanntheitsgrad nicht wirklich groß war.   

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts und bis zu dem Zeitpunkt, ab dem die luxemburgische Produktion professionell betrieben wurde, war die Filmindustrie im Großherzogtum eher bescheiden. Im Jahr 1927 wurde die erste Filmzeitschrift aufgelegt. Sie wurde vom Journalisten und Filmkritiker Evy Friedrich herausgegeben und Der luxemburgische Film genannt. Friedrich drehte ebenfalls einige kurze Dokumentarfilme, von denen der bedeutendste, Les Danseurs d'Echternach, im Rahmen des Filmfestivals von Cannes 1947 gezeigt wurde. Ein Pionier des luxemburgischen Films war der Luxemburger René Leclère (Un clown dans la rue, 1930). Zwischen 1937 und 1953 drehte er neun Dokumentarfilme. Auch Pierre Bertogne hat sich in der Welt des luxemburgischen Films einen Namen gemacht. Zwischen 1930 und 1940  drehte er als Amateur zahlreiche Filme, welche von den großen geschichtlichen Ereignissen der damaligen Zeit handelten, darunter insbesondere Lëtzebuerg ass fräi.

Anschließend übernahm der Filmemacher Philippe Schneider für die folgenden 30 Jahre das Ruder: bis 1979 gehen über dreißig Werke auf sein Konto (Dokumentarfilme, Werbe-, Industrie- und Touristikfilme).

De falschen Hond

Handlung:

Luxemburg, Oktober 1830. Die Unruhen der Belgischen Revolution machen sich in der Region bemerkbar. Die meisten Leute, die die holländische Herrschaft satt haben, möchten Belgier werden. Nur wenige wollen ein unabhängiges Luxemburg. Einer von diesen ist ein Gemeindesekretär. Er weigert sich hartnäckig, die belgische Staatsangehörigkeit anzunehmen. Als Verräter betrachtet, ist er gezwungen, ins Exil zu gehen. 

Ersterscheinung: 1989

Darsteller: André Jung, Denise Gregoire, Raoul Biltgen, Pol Greisch, Marc Olinger, Marie-Christine Faber, Henri Losch, Marie-Paule Von Roesgen

Regie: Menn Bodson, Gast Rollinger, Marc Olinger

Länge:  114 Min.  

A Wopbopaloobop A Lopbamboom

Handlung:

Wir schreiben den 31. Dezember 1962. Rocco wird aus dem Gefängnis entlassen. Sein Weg führt ihn nach Düdelingen, wo er seine Freundin Véro wiedersehen und sich gleichzeitig Geld beschaffen möchte. Denn Rocco hat einen Traum: er möchte nach Amerika gehen. Aber in der Silvesternacht kommt es zu einem Drama. Ein Messermord vereitelt Roccos Pläne. Letzterer sieht seine gesamten Träume davonfliegen. Am frühen Morgen verlässt er Düdelingen.

Ersterscheinung: 1989

Darsteller: Thierry Van Werveke, Désirée Nosbusch, Konrad Scheel, Jochen Senf, Birol Uenel, Serge Wolf, Sabine Berg, Géraldine Karier

Regie: Andy Bausch

Länge:  100 Min.  

Hochzäitsnuecht 

Handlung:

Eine Hochzeit im wohlhabenden Bürgertum. Catherine stammt aus einer reichen Familien, während Christian Teil einer verarmten Familie ist. Sie haben gerade geheiratet. Das frisch vermählte Paar hat eine Gemeinsamkeit: die Droge Heroin. Nach der Hochzeitsfeier verlässt Catherine die eheliche Wohnung, um Heroin zu kaufen. Sie kehrt jedoch nicht mehr zurück. 

Ersterscheinung: 1991

Darsteller: Myriam Muller, Thierry Van Werveke, Ender Frings, Paul Scheuer, Marja-Leena Junker

Regie: Pol Cruchten

Länge:  100 Min.  

Die 1980er: nationale und internationale Anerkennung

In den 80er Jahren begann das zaghafte Aufblühen des luxemburgischen Films, als der junge Nachwuchsregisseur Andy Bausch Einzug in die Welt der siebten Kunst hielt. Mit der Zeit scharrten sich schnell junge Schauspieler wie Thierry Van Werveke oder Myriam Muller um ihn. Im Jahr 1987 drehte er den Film Troublemaker, eine Kriminalkomödie, die beim jungen Publikum sofort sehr erfolgreich war.

1989 war ein entscheidendes Jahr für die Filmindustrie im Großherzogtum. Unter dem Einfluss luxemburgischer Produzenten und infolge beträchtlicher Investitionen der Regierung wurden die Produktionsstrukturen professioneller. 

Im folgenden Jahrzehnt entwickelte sich der luxemburgische Film schnell weiter. Im Jahr 1992 war der Film Hochzäitsnuecht (Hochzeitsnacht) von Pol Cruchten der erste Spielfilm, der im Rahmen des Filmfestivals von Cannes gezeigt wurde, und sieben Monate später erhielt eben dieser Film den Max Ophüls-Preis in Saarbrücken.

Le club des chômeurs (Club der Arbeitslosen)

Handlung:

Im Süden Luxemburgs verliert die Stahlindustrie zunehmend an Bedeutung, und die Arbeiter finden sich einer nach dem anderen in der Arbeitslosigkeit wieder. Fünf Arbeitslose beschließen daher, den Club der Arbeitslosen zu gründen, dessen oberste Regel darin besteht, nicht arbeiten zu gehen, selbst wenn sich die Möglichkeit bieten würde. Geronimo, Théid, Frunnes, Sonny Boy, Abbes und Petz akzeptieren alle, sich den strengen Regeln des Clubs zu unterwerfen. 

Ersterscheinung: 2001

Darsteller: Thierry Van Werveke, Myriam Muller, André Jung, Marco Lorenzini, Luc Feit, Fernand Fox, Christian Kmiotek, Marja-Leena Junker

Regie: Andy Bausch

Länge:  100 Min.  

Mammejong

Handlung:

Philippe, genannt Flëpp, lebt allein mit seiner autoritären und depressiven Mutter Sophie in einer luxemburgischen Kleinstadt. Sein Vater hat sich ertränkt, als Flëpp noch ein kleiner Junge war, das Trauma hat der nunmehr junge Mann allerdings nie ganz überwunden, woran die obsessiv-inzestuöse Beziehung zu seiner Mutter großen Anteil hat. Doch plötzlich tritt die junge Bosnierin Leena in sein Leben und stellt es vollkommen auf den Kopf. 

Ersterscheinung: 2015

Darsteller: Myriam Muller, Jules Werner, Max Thommes, Christiane Rausch, Maja Juric

Regie: Jacques Molitor

Länge:  100 Min.  

Aufbau der Filmproduktion in Luxemburg

Im Kielwasser dieser überraschenden Expansion begannen die Produktionsgesellschaften, sich auf Koproduktionen mit dem Ausland zu konzentrieren. Eine Entwicklung, von der auch der Trickfilmsektor profitierte, der sich im letzten Jahrzehnt derart dynamisch entwickelte, dass sogar eine Ausbildung namens BTS (Höheres Fachdiplom) Trickfilmanimation ins Leben gerufen wurde. Heute haben etwa zwanzig Produktionsgesellschaften ihren Sitz in Luxemburg, und die audiovisuelle Produktion wächst stetig. Nahezu 200 Spielfilme und 130 Kurzfilme wurden in Luxemburg seit Beginn der 70er Jahre produziert und koproduziert. 

Seitdem wird die Liste der luxemburgischen Filme in dem betreffenden Sektor immer länger. Daher haben wir Ihnen eine Auswahl der besten Filme zusammengestellt, die man gesehen haben muss. 

Rusty Boys (Alte Jungs)

Handlung:

Da sie keine Lust mehr darauf haben, wie Kinder behandelt zu werden, haben vier ältere Herren (Fons, Lull, Nuckes und Jängi) beschlossen, eher in einer Wohngemeinschaft zu leben, als in ein Seniorenheim zu gehen. Sie finden ein derzeit unbewohntes Haus, das für ihren Plan geeignet erscheint. Das Problem besteht darin, dass die Initiatoren Schwierigkeiten haben, Geld aufzutreiben. Aufgeben kommt für sie jedoch nicht in Frage.

Ersterscheinung: 2017

Darsteller: André Jung, Marco Lorenzini, Fernand Fox, Pol Greisch, Josiane Peiffer, Monique Reuter, Valérie Bodson, Myriam Muller

Regie: Andy Bausch

Länge: 107 Min.  

Superjhemp Retörns

Zusammenfassung:

Das fiktive Land Luxusbuerg bereitet sich auf die Krönung des jungen Herzogs vor, nachdem dessen Vater gestorben ist. Eine terroristische Organisation versucht jedoch,  das gesamte Land zu vernichten. Um das "kleine" Luxemburg zu schützen, wendet man sich an Superjhemp, der seit Jahren als verschollen gilt. Letzterer, der als Superheld in Rente gegangen und mittlerweile als Beamter tätig ist, muss seine verlorenen Superkräfte wiederfinden, um zu Hilfe zu eilen. 

Ersterscheinung: 2018

Darsteller: André Jung, Désirée Nosbusch, Etienne Halsdorf, Jules Werner, Luc Feit, Jules Waringo, Henri Losch, Jean-Paul Maes, Julie Kieffer, Tommy Schlesser

Regie: Félix Koch

Länge: 100 Min.