Architekturwettbewerb

Nutzungsqualität, gründlicher Bau, Einfügung in den Standort, räumliche Virtuosität, Erhaltung der Geschichte, gesellschaftliche Funktion, Energieeffizienz und digitales Fachwissen ... Das sind die verschiedenen Kriterien der Architekturwettbewerbe und -preise. Sie zeichnen einen wichtigen Beitrag zum Bauwesen, ein spezielles Projekt oder eine Laufbahn aus und ehren Architekten, Ingenieure, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und private oder öffentliche Bauherren sowie die Qualität und Originalität ihrer Projekte. 

Luxembourg Architecture Award: Der Preis zeugt von der Vitalität und Qualität des zeitgenössischen Kunstschaffens in Luxemburg.

Der luxemburgische Architekturpreis – der LAA Luxembourg Architecture Award – wird vom Luxembourg Center for Architecture, dem sogenannten LUCA, organisiert und an Architekten, Ingenieure, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner verliehen. Er hebt die Qualität der bebauten Umgebung und die Verbesserung unserer Lebensbedingungen durch verschiedene Projekte hervor.

Hand zeichnet auf einem Architekturplan
© Unsplash / Ryan Ancill

Im Rahmen des seit 1995 stattfindenden Wettbewerbs werden teilnahmeberechtigte Projekte der Öffentlichkeit in einer großen Ausstellung am Sitz des Architekturzentrums präsentiert. Sie können zudem auf der Website des Wettbewerbs betrachtet werden, die nicht nur dazu dient, die Qualität des zeitgenössischen luxemburgischen Kunstschaffens international zu unterstützen, sondern zugleich auch ein Archiv für die Kreativität und lokale architektonische Exzellenz ist. 

Das LUCA Luxembourg Center for Architecture, ein gemeinnütziger Verein, schafft und vermittelt Wissen über die Geschichte und den Stand der Architektur im Großherzogtum und fördert seinen Wert und den der Stadtentwicklung, die so wichtig für Kultur und Lebensqualität sind. Das LUCA als Austausch- und Aktionsplattform für die gesamte Gemeinschaft organisiert Vorträge, Diskussionen, Ausstellungen, Führungen und den Pavillon bei der Architekturbiennale in Venedig. Die Veröffentlichungen, die Archive und die Bibliothek bieten weitere Informationen über die Vergangenheit und die Gegenwart unserer bebauten Umgebung. 

Bauhärepräis: die Bauherren ehren, die Luxemburg errichten

Der Bauherrenpreis der OAI (Kammer für Architekten und beratende Ingenieure) ist seit seiner Einführung im Jahr 2000 die wichtigste Veranstaltung der Baukultur. Er wird alle vier Jahre verliehen. Die letzte Ausgabe fand 2024 statt und zeichnete wieder private oder öffentliche Bauherren aus, die eine qualitativ hochwertige Architektur, Projektplanung, Raumplanung und Stadtplanung durch ihre gut durchdachten und ausgeführten Projekte besonders hervorhoben. 

Der Preis unterstreicht das erfolgreiche Vertrauensverhältnis zwischen Auftraggeber und Planer in den 9 Kategorien (Ein- und Mehrfamilienhaus, Innenausstattung, Gebäude für gewerbliche, administrative oder Bildungszwecke, Kunstwerke, Raumplanung und technische Ausstattung), die gleichzeitig die Dienstleistungen der fünf von der OAI vertretenen Berufsstände ( Architekt, beratender Ingenieur, Stadtplaner, Innenarchitekt, Landschaftsarchitekt und Landschaftsingenieur) umfassen.

Der Preis fördert auch den Beitrag zum gemeinsamen Lebensraum, inspiriert und motiviert zukünftige Bauherren, behandelt die Themen Erbe und zukünftiges " Zusammenleben" und lässt das lokale Know-how erstrahlen. Die Jury, die die verschiedenen Bewerbungen bewertet, besteht aus Fachleuten und Akteuren aus Politik und Kultur.

Preisverleihung Bauhärepräis OAI 2024
© MLOGAT

Die OAI – die Kammer für Architekten und beratende Ingenieure – wurde 1990 gegründet und umfasst die freien Berufe dieser dynamischen Branche mit 714 Planungsbüros und mehr als 5.000 Personen. Im Rahmen ihrer drei Aufgaben – juristisch, beruflich und kulturell – würdigt die Kammer die Arbeit ihrer Mitglieder auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, kultureller und künstlerischer Ebene und vor allem für nachhaltige und qualitative Lebensbedingungen. Die OAI ist Mitglied zahlreicher internationaler Organisationen, in denen sie die Qualität der luxemburgischen Architektur hervorhebt. Die Mitglieder der OAI bieten Bauherren eine umfassende Betreuung und Begleitung bei ihren Projekten, von der Planung bis zur Überwachung der Arbeiten. Die Bündelung der 5 Berufe in ein und derselben Organisation erleichtert die koordinierte Erbringung von Dienstleistungen während des gesamten Prozesses.

Die Architekturbiennale: sich auf der internationalen Bühne zeigen

Die Biennale in Venedig  ist seit mehr als 120 Jahren eine der prestigeträchtigsten Kulturveranstaltungen der Welt. 1895 wurde in Venedig die erste Kunstbiennale veranstaltet. Heute werden über 500.000 Besucher anlässlich der Kunstausstellungen willkommen geheißen. In den 1930er Jahren kamen weitere Branchen hinzu: Musik, Kino, Theater usw. Die erste Architekturbiennale fand 1980 statt.

Das Großherzogtum gehört fest zu dieser wichtigen Veranstaltung der Architektur. 2018 ist der luxemburgische Pavillon nach fast 20 Jahren von der Ca' del Duca, einem alten venezianischen Haus am Ufer des "Canale Grande", in den ersten Stock der Sale d'Armi de l'Arsenale, einer ehemaligen Produktionsstätte der Serenissima, umgezogen. Dieser Ort dient als eine der beiden Hauptstätten der Veranstaltung. Dort befinden sich ein Teil der offiziellen Ausstellung und mehrere Pavillons anderer Länder.

Beschriftung des Hauptpavillons
© Alexandru Ionescu, Unsplash

Die Architekturbiennale findet alle zwei Jahre statt. Die Ausgabe 2025 wird von Kultur|lx in Zusammenarbeit mit dem LUCA - Luxembourg Center for Architecture und dem Ministerium für Kultur organisiert.

Der luxemburgische Beitrag präsentiert sich anlässlich dieser 19. internationalen Architekturausstellung unter dem Titel "Sonic Investigations". Mike Fritsch, Alice Loumeau und Valentin Bansac haben dieses Projekt rund um die akustische Praxis der Anthropozän-Forschung entwickelt. Es geht dabei um eine einfühlsame Erkundung des luxemburgischen Territoriums durch verschiedene Umgebungen, Orte und eine Vielzahl von Stimmen. Durch das Hören bietet es uns ein neues Prisma zum Verständnis des Territoriums und unserer Ökosysteme.

Der luxemburgische Pavillon kann vom 10. Mai bis zum 23. November 2025 besucht werden.

Quick Fact:

Symbolträchtige Werke aus Luxemburg gehen alle zwei Jahre beim EU-Preis für zeitgenössische Architektur – Mies-van-der-Rohe-Preis (EUmies Awards) ins Rennen.

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