Mondorf, erste luxemburgische Schule im Unesco-Netzwerk
Der Welttag der Bildung wird jedes Jahr am 24. Januar gefeiert. Dieser Tag, eine Initiative der Vereinten Nationen, unterstreicht die Bedeutung von Bildung als Grundrecht. In Luxemburg feiern die Unesco-assoziierten Schulen ihr 25-jähriges Bestehen.
Die Grundschule in Mondorf-les-Bainsn|strong, die stolz den Namen der Großherzogin Maria Teresa trägt, war 1999 die erste luxemburgische Schule, die dem Unesco-Netzwerk beitrat. Ein würdiger Moment, so sehr, dass die Großherzogin, Botschafterin des Guten Willens der Unesco und bekannt für ihr Engagement für die Entwicklung der Bildung, es sich nicht nehmen ließ, persönlich in die Kurstadt zu reisen, um den 25. Jahrestag der Aufnahme der ersten Schule in das Netzwerk der Vereinten Nationen zu feiern.
Bei dieser Feier, die im November im Biergerhaus in Mondorf stattfand, belebten Schülerinnen und Schüler der luxemburgischen Unesco-Schulen die akademische Sitzung mit Aufführungen und Präsentationen und veranschaulichten so das Engagement ihrer Schulen für die Werte der Unesco.
Im Großherzogtum umfasst das Netzwerk der Unesco-Projektschulen derzeit 16 Schulen, darunter vier Grundschulen, 11 Sekundarschulen und eine internationale öffentliche Schule. Sie tragen dazu bei, die Werte der Unesco wie die Bewahrung des kulturellen Erbes, nachhaltige Entwicklung oder Frieden, und die Achtung der Menschenrechte zu fördern.
3 Fragen an Paul Sandt, seit 35 Jahren Lehrer in Mondorf-les-Bains und jetzt Präsident der Schule. Vor 25 Jahren ergriff er die Initiative zur Gründung der ersten Unesco-Schule in Luxemburg.
1. Die Grundschule in Mondorf-les-Bains war die erste Schule, die dem Unesco-Netzwerk beitrat. Was war der Grund für diesen Schritt und wie wichtig ist es für Ihre Schule, Teil des weltweiten Netzwerks von Unesco-Schulen zu sein?
Als Kind hatte ich manchmal die Gelegenheit, meine Eltern zu kulturellen Veranstaltungen oder in den Urlaub zu begleiten. Diese Aktivitäten waren selten oder nie kindgerecht. Ich erinnere mich, dass der Reiseführer in Venedig die Besucher förmlich mit Zahlen bombardierte, mit denen sie nichts anzufangen wussten.
Geografie war und ist mein Lieblingsfach in der Grundschule und durch dieses Fach habe ich versucht, den Kindern in Cycle 4 Kultur auf kindgerechte Weise zu vermitteln. Als unsere Hauptstadt im Dezember 1994 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde, begann ich ab 1995, Wander-Rallyes durch dieses Weltkulturerbe zu entwickeln.
Auf Anfrage der luxemburgischen Unesco-Kommission (Jean-Pierre Kraemer) wurde ich gefragt, ob - um diese innovative Form der Wander-Rallye für Kinder zu fördern - die Schule in Mondorf die erste Unesco-Schule des Großherzogtums werden möchte.
2. Gibt es eine Zusammenarbeit mit anderen Schulen des Netzwerks in Luxemburg oder auf internationaler Ebene? Wenn ja, können Sie uns einige konkrete Beispiele für durchgeführte Aktivitäten oder Projekte nennen?
1999 war es endlich soweit: Mondorf wurde offiziell die erste Unesco-assoziierte Schule in Luxemburg. Vor allem in den ersten Jahren fand ein Austausch mit anderen Unesco-Schulen statt: Schulklassen oder einzelne Schüler aus Deutschland (Oberwesel) und Österreich (Bad Goisern-Hallstatt) versuchten sich an der Wander-Rallye. Anschließend reisten die Schülerinnen und Schüler aus Mondorf nach Oberwesel, wo sie eine ähnliche Form der Rallye kennenlernten.
Im Rahmen eines Comenius-Projekts besuchten zwei Lehrkräfte die Unesco-Schule in Bad Goisern. Im Laufe der Zeit entstand eine weitere Wander-Rallye, diesmal in Trier und für die Oberstufe (insbesondere für die Schülerinnen und Schüler des Zyklus 4.1) zum Thema „Römer“.
Seit nunmehr 25 Jahren organisiert die Schule Mondorf im Rahmen ihrer Schulcamps Besuche verschiedener Unesco-Weltkulturerbestätten, wobei bereits mehr als 30 verschiedene Orte besucht wurden.
3. Wie werden die Werte der Unesco wie Frieden, Gleichheit und Nachhaltigkeit in den Lehrplan der Schule integriert?
Obwohl die Ursprünge des Projekts eindeutig in der Unesco-Säule „Welterbe“ liegen, werden die hier genannten Werte in unserer Schule zunehmend thematisiert.
Im Rahmen unseres Schulentwicklungsplans (SEP) wurde eine Unesco-Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit den verschiedenen Säulen des SEP befasst.
Hier sind einige Aktionen, die diesen Säulen entsprechen: das Cool Down-Projekt (Säule Frieden und Gleichheit) im Rahmen des PDS 1, Too Cool for School (ein Musical, das jeder Säule entspricht), Recycling in allen Klassen und Energiesparen (Säule Nachhaltigkeit) sowie das Anbieten von Fairtrade- und Bioprodukten.
Die Schlüsselthemen des réSEAU
Das 1953 gegründete Netzwerk der Projektschulen der Unesco (RéSEAU) umfasst rund 10.000 öffentliche und private Schulen in 181 Ländern. Um sich dem réSEAU anzuschließen, müssen die sich bewerbenden Schulen ein Projekt vorlegen, das auf die vom réSEAU festgelegten Bildungsprioritäten abgestimmt ist. Die Projekte befassen sich mit den folgenden Themen:
- Zusammenleben in der Vielfalt;
- Risiken und Chancen des digitalen Zeitalters;
- Kenntnis des materiellen und immateriellen Kulturerbes
- Bildung für nachhaltige Entwicklung und Weltbürgerschaft;
- Menschenrechtserziehung.
An dem Projekt kann eine Klasse oder eine Schülergruppe beteiligt sein, und die Schule verpflichtet sich, das Projekt mit der gesamten Schulgemeinschaft zu teilen, z. B. durch eine Ausstellung.
Die Mitglieder des Netzwerks tauschen sich regelmäßig über ihre jeweiligen Projekte aus oder um bei gemeinsamen Initiativen, an denen mehrere Schulen beteiligt sind, zusammenzuarbeiten. Beispiele hierfür sind die gemeinsame Teilnahme an der Messe Bildung fir nohalteg Entwécklung (BNE) oder an der Springprozession in Echternach.
Der Welttag der Bildung
Der Welttag der Bildung, der jedes Jahr am 24. Januar gefeiert wird, wurde 2018 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ausgerufen. Dieser Tag soll die grundlegende Rolle der Bildung beim Aufbau integrativer, nachhaltiger und wohlhabender Gesellschaften anerkennen.
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