Sprachen im Job Französisch, Englisch und Luxemburgisch an der Spitze der im Berufsleben verwendeten Sprachen

Arbeiten in Luxemburg geht mit Mehrsprachigkeit einher. Tatsächlich arbeiten drei von vier Einwohnern in einem mehrsprachigen Umfeld, und nahezu 25% müssen vier oder mehr Sprachen verwenden können. Laut der letzten Studie zu diesem Thema handelt es sich bei Französisch, Englisch und Luxemburgisch um die Sprachen, die im Berufsleben am häufigsten eingesetzt werden.

Französisch, die meistbenutzte Arbeitssprache

Laut der vom STATEC unter Einwohnern in Luxemburg durchgeführten Arbeitskräfteerhebung 2018 ist Französisch die Sprache, die von der überwiegenden Mehrheit an der Arbeit verwendet wird. Tatsächlich wird Französisch von 78% der Arbeitnehmer verwendet, gefolgt von Englisch (51%) und Luxemburgisch (48%).

Diese Zahlen müssen allerdings relativiert werden, da die verwendeten Sprachen weitgehend von der Tätigkeitsbranche abhängen. Französisch ist zwar in fast allen Branchen die meistbenutzte Sprache, sie wird aber im Finanz- und Versicherungssektor von Englisch sowie im öffentlichen Dienst und im Bildungswesen von Luxemburgisch überholt.

Deutsch hat im Berufsleben insgesamt nur den vierten Rang inne, ist aber im Gesundheitswesen, im öffentlichen Dienst, in der Industrie und im Handel noch sehr präsent.

Portugiesisch ist nach Französisch die zweite Arbeitssprache im Bauwesen und im Rahmen der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, die unter anderem die Gebäudereinigung umfassen.

Gut zu wissen

Das Nationales Spracheninstitut Luxemburg ist ein öffentliches Zentrum für das Erlernen und die Zertifizierung von Kompetenzen in modernen Sprachen für Erwachsene. Das in der Förderung der Mehrsprachigkeit, dem Schlüssel zu einer leichteren sozialen Integration und Beschäftigungsfähigkeit engagierte Institut bietet Kurse in neun Sprachen an.

Von seinen Zertifikaten ermöglicht beispielsweise der Sproochentest Lëtzebuergesch den Zugang zur luxemburgischen Staatsangehörigkeit.

Die Mehrsprachigkeit, ein Trumpf für Arbeitgeber... und Arbeitnehmer

Im Bericht Die Sprachen in den Stellenanzeigen in Luxemburg (1984-2019) der Universität Luxemburg wird die Entwicklung der sprachlichen Kompetenzen beschrieben, die auf dem luxemburgischen Arbeitsmarkt verlangt oder gewünscht werden. Im Rahmen der letzten Aktualisierung der Studie im Jahr 2019 wurde in nahezu der Hälfte der Stellenanzeigen, die für die Stichprobe herangezogen wurden, die Kenntnis der drei Landessprachen verlangt: Luxemburgisch, Deutsch und Französisch. In demselben Jahr war Französisch weiterhin die gefragteste Sprache in den analysierten Stellenanzeigen. Die Nachfrage des Luxemburgischen ist zwischen 2014 und 2019 stark angestiegen, und zwar von 50% auf 67% der untersuchten Anzeigen. Was Englisch anbelangt, variiert die Nachfrage stark von einem Tätigkeitsbereich zum anderen, wobei der Schwerpunkt im internationalen Sektor und im Finanzsektor liegt. Nach der Mehrsprachigkeit wird demnach seitens der Arbeitgeber zunehmend aktiv gefragt.

In der Veröffentlichung Regards n° 04 – 01/2021 des Statec, in deren Rahmen die Schlüsselfaktoren für die Löhne und Gehälter in Luxemburg analysiert wurden, wird ebenfalls festgestellt, dass die außerhalb des formalen Bildungssystems erworbenen Kompetenzen, darunter insbesondere die Sprachkenntnisse oder die sozialen Kompetenzen, einen Einfluss auf die Höhe der Löhne und Gehälter haben.

Der Gebrauch von Sprachen, alles hängt vom Umfeld ab

In Luxemburg ist die Mehrsprachigkeit allgegenwärtig. Luxemburgisch, Französisch, Deutsch, Englisch, Portugiesisch sowie Italienisch und Spanisch sind die Sprachen, auf die man am häufigsten trifft. Der Switching Code, d.h. das Erfordernis, von einer Sprache in eine andere zu wechseln, gehört in Luxemburg zum Alltag. Dies ist insofern nicht weiter verwunderlich, da es sich mit einer Quote von 47% an ausländischen Einwohnern, zu denen über 210.000 Grenzgänger hinzukommen, die täglich zum Arbeiten nach Luxemburg fahren, schon eingebürgert hat, Tag für Tag in mehreren Sprachen zu kommunizieren. Auch die Arbeitswelt entgeht diesem Phänomen nicht.