Audiovisuelle Produktion
Zwar kann sich das Großherzogtum Luxemburg selbst keiner langjährigen, reichen Kinotradition rühmen, und doch fand es in den letzten Jahren einen festen Platz in der internationalen audiovisuellen Industrie. Der Beweis dafür sind die zahlreichen Preise, mit denen luxemburgische (Ko-)Produktionen bei internationalen Filmfestivals ausgezeichnet werden.
Die luxemburgische Regierung verfolgt eine aktive Politik der Entwicklung von audiovisuellen Dienstleistungen und Kommunikation. Diese proaktive Politik äußert sich in mehreren Anfang der 90er Jahre verabschiedeten staatlichen Begleitprogrammen, welche die Entwicklung der audiovisuellen Produktion fördern sollen.
Die Kinoproduktion
Obwohl Luxemburg nicht auf eine lange nationale Filmgeschichte zurückblicken kann, konnte es eine reiche und inzwischen von der internationalen audiovisuellen Industrie anerkannte Kinoproduktion aufbauen. Die zahlreichen Preise und Auszeichnungen, die in den letzten Jahren auf den großen internationalen Filmfestivals gewonnen wurden, sind der Beweis dafür.
Durch die beträchtliche Professionalisierung des Metiers haben sich die Möglichkeiten für ausländische Koproduktionen um einiges vervielfacht. Nicht nur aufgrund eines vorteilhaften gesetzlichen Rahmens, sondern auch dank der ausgezeichneten technischen Infrastrukturen und der zunehmenden Fähigkeiten der lokalen Produktionsindustrie finden immer mehr Produktionen in Luxemburg statt.
Die Zeichentrickbranche
Die Zeichentrickbranche hat eine ähnliche Entwicklung wie die Kinoproduktionsbranche erlebt. Die Tatsache, dass zwei luxemburgische Koproduktionen, nämlich Ernest & Célestine (Studio 352) und Mr. Hublot (Zeilt Productions) für die 86. Ausgabe der Oscars im Jahr 2014 nominiert wurden, zeugt von der außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte der Zeichentrickbranche in Luxemburg.
In Luxemburg sind ein halbes Dutzend Zeichentrickstudios tätig. Sie entwickeln ihre eigenen Produktionen bzw. Koproduktionen oder stellen ihre Dienste für ausländische Produktionen zur Verfügung. Die Beihilfemechanismen für die audiovisuelle Produktion haben dieser Branche einen entscheidenden Anreiz gegeben und es ist eine wahrhaftige industrielle Plattform auf hohem Niveau entstanden.
Filmland Kehlen
Im Westen des Landes hat Luxemburg seit einiger Zeit mit dem Filmland Kehlen sein eigenes kleines Hollywood. Es handelt sich um einen One Stop Shop in Sachen audiovisuelle Produktion, d. h. eine regelrechte Drehscheibe für nationale und internationale Kinoproduktionen.
Die Infrastruktur ist beeindruckend: über 4.000 m2 Filmstudios, zwei Werkstätten von jeweils 400 m2, Produktionsbüros auf 500 m2, Schnittplätze und Tonstudios, ein Raum für die Endbearbeitung, ein Kalibrierraum und Special Effects-Einheiten, Ausrüstung für Green Screen-Aufnahmen. Mehrere luxemburgische Kinoproduktionsfirmen haben sich dort niedergelassen.
Unterstützung des audiovisuellen Sektors
Der Film Fund Luxembourg und das Nationale audiovisuelle Zentrum (Centre national de l'audiovisuel, CNA) stellen den Profis des audiovisuellen Bereichs Hilfe und Unterstützung bereit.
Nationaler Filmfonds (Film Fund Luxembourg)
Der Nationale Filmfonds oder Film Fund Luxembourg, gegründet 1990, unterstützt die Produktion, Koproduktion und den Vertrieb luxemburgischer Werke. Mit der Gründung des Film Fund wollte die Regierung die Entwicklung einer wahrhaftigen Filmindustrie fördern.
Der Film Fund unterstützt die luxemburgische Kinoindustrie mit indirekten Beihilfen namens AFS (aides financières sélectives - selektive Beihilfen) für das Schreiben von Drehbüchern und die Entwicklung und Produktion von Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilmen. Bei diesen Beihilfen handelt es sich um Vorschüsse auf Einnahmen.
Nationales audiovisuelles Zentrum (Centre national de l'audiovisuel, CNA)
Das CNA hat den Zweck, den Bestand an audiovisuellen Dokumenten in Luxemburg zu sammeln, zu restaurieren und zu verbreiten. Im Rahmen seiner Produktionstätigkeit unterstützt das CNA Dokumentarfilme und andere audiovisuelle Produktionen. Es realisiert Ausstellungen und Veröffentlichungen und organisiert öffentliche Veranstaltungen im audiovisuellen Bereich.
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