Die Kultur im Süden
Der Süden Luxemburgs, die Minett-Region – auch das Land der Roten Erde genannt – ist ein Paradebeispiel für eine faszinierende kulturelle Metamorphose, bei der das industrielle Erbe mit einem blühenden künstlerischen Leben einhergeht. Von der Kulturfabrik in Esch an der Alzette über das Nationale Bergbaumuseum in Rümelingen bis hin zu den sanierten Hochöfen in Belval feiert diese kosmopolitische und mehrsprachige Region ihre Vergangenheit und fördert gleichzeitig künstlerische, wissenschaftliche und multikulturelle Initiativen, die ihre heutige Identität prägen. In diesem Artikel lernen Sie Persönlichkeiten aus der Kulturszene des Südens und deren Insidertipps kennen.
Sandy Artuso, verantwortlich für Finanzen und Operationen im FerroForum
Sandy Artuso, Projektleiterin im FerroForum, wo sie für die finanziellen und administrativen Belange zuständig ist, stammt aus dem Minett. Nach einem internationalen und universitären Werdegang im Bereich Literatur engagierte sie sich in der luxemburgischen Theaterszene, insbesondere im Kollektiv Independent Little Lies und im Verein LEQGF, der sich der queeren feministischen Forschung widmet.
Sandy ist sehr aktiv in der Produktion und liebt besonders das Escher Theater, das sie seit ihrer Jugend besucht. Außerdem schätzt sie Sommerinitiativen wie die Terrasse des Ratelach in der Kulturfabrik, einem symbolträchtigen Ort im Süden.
Das Video ist in luxemburgischer, französischer, deutscher und englischer Sprache untertitelt.
Sandy Artuso betont, dass man sich im FerroForum nicht auf die Aufwertung des industriellen Erbes beschränkt: Es finden Konzerte, Jahrmärkte, Festveranstaltungen wie der Feierowend und sogar Gießvorführungen dort statt. Hier treffen die Arbeitervergangenheit und das zeitgenössische Schaffen aufeinander und machen den Ort zu einem wahrhaftigen kulturellen Motor des Südens.
John Rech, Direktor des regionalen Kulturzentrums opderschmelz
Das Video ist in luxemburgischer, französischer, deutscher und englischer Sprache untertitelt.
John Rech ist ein fester Bestandteil der Kulturlandschaft des Südens Luxemburgs. Als Direktor des Kulturzentrums opderschmelz und Koordinator des Kulturdienstes der Stadt Düdelingen verbindet er künstlerisches Fachwissen mit Organisationstalent. Der ehemalige Kommunikationsfachmann, der kurzzeitig in der Abgeordnetenkammer tätig war, bereiste vor allem als Musiker und Tourmanager die Welt, insbesondere mit seinem Soloprojekt Dreamcatcher. Als Autor von Comics in Zusammenarbeit mit Andy Genen verkörpert er einen pluralistischen Ansatz des Schaffens.
In Düdelingen leitet er ein vielfältiges Programm, das weit über den Hauptsaal hinausgeht: zwei Kunstzentren, Open-Air-Veranstaltungen und eine Reihe von prestigeträchtigen Festivals wie Zeltik, Jazz Machine oder Usina. Als Liebhaber der Live-Musik findet er sein Glück auch an Orten wie der Kulturfabrik oder der Rockhal, wo ihn die rohe Energie der Konzerte tief bewegt.
Sein Highlight bleibt jedoch die Fête de la musique, die er als eines der schönsten Ereignisse des Jahres betrachtet.
Christian Mosar, Direktor der Konschthal und des Bridderhaus
Christian Mosar, Direktor der Konschthal in Esch und des Bridderhaus, sieht im Süden Luxemburgs ein Gebiet im ständigen Wandel, in dem sich die Kultur ständig neu erfindet. Er betont die Bedeutung von symbolträchtigen Orten wie der Kulturfabrik, dem Spektrum in Rümelingen oder den Kulturrouten von Belval, die die industrielle Vergangenheit mit zeitgenössischem Schaffen verbinden.
Für ihn spiegeln die Nuits de la Culture in Esch diese kollektive Dynamik dank des bemerkenswerten Engagements der Einwohner und Freiwilligen wider. Der Süden bietet eine einzigartige kulturelle Dichte mit vielfältigen Veranstaltungen, die die ganze Woche über zugänglich sind.
In der Konschthal setzt sich Christian Mosar für eine Politik der Zugänglichkeit und des Dialogs zwischen lokalen und internationalen Künstlern ein, und zwar durch engagierte Ausstellungen und Residenzen im Bridderhaus. Er betont die Rolle Luxemburgs als europäische Plattform, die in der Lage ist, Sprachbarrieren in der zeitgenössischen Kunst zu überwinden.
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Die Konschthal, eine junge Institution, die im Zuge von Esch2022 entstanden ist, versteht sich als Ort des künstlerischen Experiments und der gesellschaftspolitischen Reflexion, an dem zeitgenössische Kunst mit den Herausforderungen der heutigen Welt in Dialog tritt.
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