Top 5: warum Luxemburg für Fahrradfahrer attraktiv ist

600 km an Fahrradwegen

Zwischen dem Fahrrad und Luxemburg besteht eine lange Liebesgeschichte. Die Legenden Charly Gaul, François Faber, die Schleck-Brüder und weitere ikonische Radsporthelden haben Luxemburg dank ihrer Errungenschaften an die Spitze der Radsportwelt gebracht. Das Radfahren ist im Großherzogtum allerdings nicht nur den Radsportprofis vorbehalten.

Dank einer gezielt fahrradfreundlichen Politik hat Luxemburg heute ein ausgebautes und modernes Fahrradwegenetz zu bieten. Mit etwa 600 Kilometern Fahrradwegen und 700 km Mountainbike-Parcours, die sich durch eine wunderbare und abwechslungsreiche Landschaft ziehen, ist das Angebot groß. Also ein wahres Mekka für Radfahrer, das in Hülle und Fülle mit malerischen Streckenführungen durch kleine geschichtsträchtige Dörfer im Ösling, durch Wälder, tiefe Täler und über die grünen Hügel dieser paradiesischen Natur im Norden des Landes aufwartet. 

Egal ob Sportler oder Hobbyfahrer, die Wege sind für alle Schwierigkeitsgrade gemacht. Und hat man keine Lust mehr auf steile Anstiege, macht man einen Abstecher zu den gewundenen Strecken an der Mosel. Die ganze Anstrengung wird mit einer Kulisse belohnt, die der schönsten Ansichtskarten würdig ist. 

Sobald die Weinberge geschafft sind, geht die Fahrt weiter in den Süden des Landes, dort, wo die Wiege der Geschichte Luxemburgs steht und sich heute inmitten des Landes der Roten Erde die rasantesten Strecken für Biker befinden. In der Eisenmetropole gibt es seit Dezember 2022 an der Radwegeverbindung auch die europaweit längste Fahrradbrücke. Genauer gesagt eine kleine Schnellstraße für Fahrräder, die es ermöglicht, autoverkehrsgeschützt zwischen Esch an der Alzette und Belval in aller Ruhe in die Pedale zu treten. 

Bed & Bike

Mit seinen für jedermann zugänglichen Radwegen ist Luxemburg ein beliebtes Ziel für Fahrradtouristen aus aller Welt. Und für diejenigen, die mit dem Fahrrad reisen, ist es wichtig, einen Ort zu finden, an dem sie sich abends erholen können. Im Großherzogtum gibt es zahlreiche Optionen: Campingplätze, Hotels, Herbergen, Landgüter, Familienpensionen und Gasthöfe bieten Fahrradtouristen für diesen Zweck ideale Unterkünfte. Und ihr Label Bed+Bike steht dafür, dass Radfahrer unter den bestmöglichen Bedingungen untergebracht werden.

Im Jahr 2011 wurde dieses Label vom Ministerium für Tourismus in Zusammenarbeit mit der LVI (Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ) eingeführt. Vom Komforthotel bis hin zur Familienpension zertifiziert das Prädikat Bed+Bike die Qualität der von etwa 95 Betrieben angebotenen Leistungen.  

Der Erfolg der Fahrräder in der Stadt

Vom Land kommen wir nun Richtung Stadt, wo das Fahrrad immer beliebter wird. Die Stadt Luxemburg hat im letzten Jahr dank Bodensensoren, die an ganz bestimmten Orten angebracht waren, über eine Million Fahrten mit dem Fahrrad registriert. Eine Zahl, die im Vergleich zum Vorjahr laut der Vereinigung ProVelo um 36% angestiegen ist. Viele Leute radeln zur Arbeit, andere nutzen die kleine Königin der Straße für Einkaufsfahrten oder Ausflüge. Es lässt sich allerdings auch feststellen, dass immer mehr Familien ein Cargo Bike nutzen, um ihre Kinder zur Schule zu bringen.

Da der Hype um das Fahrrad unbestritten ist, investieren die Behörden der Stadt in das Radfahren, um es so leicht wie möglich zu gestalten. Aus diesem Grund sind in den verschiedenen Vierteln der Hauptstadt zahlreiche Infrastrukturen für Radfahrer entstanden. 

Denken wir an das Fahrradwegenetz, das 2022 um sieben neue Straßen ausgebaut wurde, an M-Box, diese gesicherten Fahrradboxen, die für den Schutz des eigenen Fahrrads vor Vandalismus zur Verfügung stehen, die Fahrradabstellmöglichkeiten und natürlich das Angebot der frei verfügbaren Fahrradleihsysteme rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche.

Das Fahrradleihsystem der Hauptstadt namens Vel'oh wurde 2008 ins Leben gerufen und zählt heute 116 Stationen mit 1.010 Fahrrädern, davon 88 in der Hauptstadt. Die sanfte Mobilität im Rahmen dieses frei verfügbaren Leihsystems für sich zu nutzen, ist ebenfalls in Esch an der Alzette, der zweitgrößten Stadt des Großherzogtums, möglich. Dort heißt das System Vel'ok und wird allein in der Stadt Esch an etwa vierzig Stationen kostenlos angeboten. Im gesamten Einzugsgebiet von Vel'ok, das sich aus neun benachbarten Gemeinden zusammensetzt, geht diese Zahl über 120 Stationen hinaus. 

Fahrradprämien

Die Nutzung des Fahrrads wird in Luxemburg enorm gefördert, wie es an den staatlichen Beihilfen für dieses sanfte Verkehrsmittel deutlich wird. Der Ausbau der Fahrradkultur ist sicherlich eines der damit verfolgten Ziele, die Verminderung der Umweltauswirkungen durch Senkung der CO2-Emissionen bei den täglichen Fahrten ist eine weitere Zielvorstellung.

Und die Beihilfen sind insbesondere reizvoll, wenn der Kauf eines E-Bikes ansteht. Im Rahmen des Programms Clever fueren erhält eine Privatperson, die ein E-Bike kauft, eine Beihilfe für den entsprechenden Erwerb in Höhe von 50% des Preises für ein Fahrrad (einschließlich aller Steuern), wobei diese Beihilfe auf maximal 600 Euro begrenzt ist. Und Sie können sich noch über eine weitere gute Nachricht freuen: diese Beihilfe wird noch bis einschließlich 31. März 2024 gewährt. Sie kann pro Person höchstens einmal alle 5 Jahre bewilligt werden. Es spielt zudem keine Rolle, wo das Fahrrad oder Pedelec25 gekauft wird, d. h., es kann in Luxemburg, im Ausland oder im Internet gekauft werden. 

Vëlosummer

Während der schönen Jahreszeit sind Fahrradfans eingeladen, sich anlässlich des Vëlosummer in den Sattel zu schwingen. Im Rahmen dieses Events bieten die Veranstalter rund zehn Touren über etwa 500 Kilometer an. Dieses Event ist die Gelegenheit für einen Familienausflug, in dessen Rahmen Naturerkundungen, kulturelle Sehenswürdigkeiten und regionale Produkte per sanfter Mobilität verbunden werden können.

Die Teilnehmergemeinden und die fünf regionalen Fremdenverkehrsämter (ORT) leisten mit unterhaltsamen Aktivitäten entlang der Touren jedes Jahr ihren Beitrag zum Rahmenprogramm des Events. Auf den verschiedenen Strecken herrscht gute Stimmung, und die lokalen Fahrradvereine organisieren Barbecues.

Der Vëlosummer ist die ideale Gelegenheit, Restaurants, Unterkünfte, Sehenswürdigkeiten oder Fahrradverleihe in der Nähe der Route kennenzulernen.

Ein weiteres großes Event, das in den Kalendern von Radfahrern stehen sollte, ist die Aktion Alles op de Velo, die von der Umweltschutzorganisation "Mouvement Écologique" und den Gemeinden Mamer, Kopstal und Mersch organisiert wird. An diesem Tag, der ausschließlich für Fahrräder bestimmt ist, können Groß und Klein durch das Mamertal fahren... und zwar ganz ohne Autoverkehr.