Mobilität für Grenzgänger

Wer täglich aus Frankreich, Deutschland oder Belgien zur Arbeit nach Luxemburg pendelt, profitiert zunehmend von einem gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz. Aktuell verbinden 38 grenzüberschreitende Bus- und Zuglinien die Nachbarregionen mit Luxemburg. Ergänzt wird dieses Angebot durch zahlreiche Park+Ride-Plätze, sowie moderne, elektrische Busse. So wird der Arbeitsweg nicht nur einfacher, sondern auch nachhaltiger. Diese Maßnahmen erleichtern den Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) und helfen, Zeit, Geld und Emissionen zu sparen.
38 grenzüberschreitende Buslinien
Der grenzüberschreitende ÖPNV wird in Luxemburgs Alltag immer wichtiger. Mit rund 700.000 Einwohnern zählt Luxemburg zu einer der am dichtesten besiedelten Regionen Europas. Täglich pendeln zusätzlich etwa 230.000 Menschen aus den Nachbarländern ein – darunter auch viele Mitarbeitende aus grenznahen Firmen. Die Schaffung von grenzüberschreitenden Buslinien als Ergänzung des inländischen Netzes ist also eine Notwendigkeit, die sich auch beim Tempo des Ausbaus zeigt.
Aktuell führen 38 Buslinien über die Grenzen hinaus:
- Frankreich: Verbindungen nach Thionville und Longwy und zu weiteren Grenzgemeinden (Linien beginnend mit 5, 6 oder 7).
- Deutschland: Linien nach Konz, Bitburg und Saarburg ab Ettelbrück, bzw. Luxemburg-Stadt (180 und beginnend mit 3 oder 4).
- Belgien: Linien nach Arlon (950), Messancy (801), Bastogne (130) und Sankt Vith (173) Zielorte des Netzes.
Diese Linien sind nahtlos in das inländische Netz integriert und profitieren auch bis an die Grenze vom kostenlosen ÖPNV seit 2020. Wenn es darüber hinaus geht, sind allerdings die gültigen Gebühren des jeweiligen Netzbetreibers fällig. Einzige Ausnahme ist die Linie 502 nach Roussy-le Village – ein Pilotprojekt des Ministeriums zur Förderung des ÖPNV unter französischen Grenzgängern.
Zug und P+R – eine effiziente Kombination
Zusätzlich bestehen Zugverbindungen nach Arlon (B), Gouvy (B), Volmerange (F), Audun-le-Tiche (F), Longwy (F), Nancy (F) und Trier (D).
Auf luxemburgischer Seite, wie auch in den Grenzgebieten der Nachbarländer wird der Ausbau der P+R Möglichkeiten vorangetrieben, um den ÖPNV noch interessanter zu gestalten. Aktuell richtet sich folgendes Angebot besonders an Grenzgänger:
- Troisvierges/Ulflingen
- Rodange
- Esch-Belval
- Frisange
- Longwy (F)
- Thionville (F)
- Roussy-le-Village (F)
Weitere P+R Möglichkeiten existieren im Inland.
Planen Sie Ihren Weg per App
Wer die CFL App nutzt und sich mindestens 1,5 km vom Parkplatz entfernt, kann die von der CFL betriebenen Anlagen kostenlos nutzen.
Alle Fahrpläne immer griffbereit? Mit der Mobilitéit.lu-App (für Android und Apple) haben Sie einfachen Zugriff auf aktuelle Verbindungen und können Busse in Echtzeit verfolgen.
Wirtschaftliches und nachhaltiges Wachstum durch Mobilität
Ein leistungsfähiges öffentliches Verkehrsnetz ist entscheidend für die Entwicklung Luxemburgs. Dabei spielt nicht nur das Wohlbefinden der Einwohner und Nutzer des ÖPNV eine Rolle, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung Luxemburgs und die Reduzierung des heimischen CO2 Ausstoßes.
Seit der Einführung des kostenlosen ÖPNV hat dessen Nutzung stark zugenommen: 2024 wurden beispielsweise 31,7 Millionen Personen mit der Tram befördert und 31,3 Millionen mit dem Zug. Dies treibt den Ausbau des Nahverkehrsnetzes enorm voran, mit Großprojekten wie u.a. dem Ausbau der Zugverbindungen in Richtung Frankreich und dem Bau von neuen Tram-Trassen in der Hauptstadt. Auch eine Schnellverbindung zwischen Esch/Alzette und Luxemburg-Stadt ist in Diskussion.
Darüber hinaus wird der Elektrifizierung der Busflotte aktuell große Beachtung geschenkt. 98% der 2024 immatrikulierten Busse fahren mit Elektroantrieb.
Dies passiert alles nicht ohne Grund. Ein reibungsloses Transportsystem ist unabkömmlich, um zu gewährleisten, dass Arbeitnehmer ihre Arbeitsplätze pünktlich und bequem erreichen. Gleichzeitig überzeugt es mehr Menschen, das Auto stehen zu lassen und den ÖPNV zu benutzen. Denn: wenn weniger Menschen das Auto benutzen, sinken die Emissionen von Treibhausgasen im Großherzogtum. Aktuell sind nämlich noch 26% des CO2-Ausstosses auf die Mobilität zurück zu führen. Tendenz allerdings sinkend.
Ziel dieser Bemühungen ist es, Luxemburg weiterhin für Grenzgänger aus den Nachbarregionen attraktiv zu gestalten und den Mobilitätskollaps zu verhindern. Zusammen mit weiteren Initiativen, wie dem Ausbau der Radwege, wird so eine nachhaltige Zukunft vorbereitet.
Wussten Sie?
Luxemburgs Eisenbahnen haben eine Pünktlichkeitsquote von 90,9%. Lediglich die Stecke Luxemburg-Stadt – Thionville (F) – Metz (F) fällt hierbei aus dem Rahmen: zwischen 2005 und 2023 verdoppelte sich die Zahl der Fahrgäste, weswegen die Strecke chronisch überlastet war. Sie ist nun im Ausbau und soll 2028 mit runderneuerten Infrastrukturen und einer um 50% gesteigerten Kapazität wieder eröffnen.
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