Die vom erbgroßherzoglichen Paar ins Leben gerufene luxemburgische Biennale des Kunsthandwerks De Mains de Maîtres soll die Künstlerberufe in Luxemburg mehr ins Rampenlicht rücken und neue Generationen für die Beschreitung dieses kreativen Wegs gewinnen.  Die vierte Ausgabe der Biennale findet vom 23. bis 26. November 2023 mit fast 120 Künstlern im 19 Liberté statt.

Eine königliche Initiative mit überwältigendem Publikumserfolg

Ihre Königlichen Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin haben die Initiative De Mains de Maîtres ins Leben gerufen, um dem Kunsthandwerk von heute im Großherzogtum eine Bühne zu bieten. Die Ausstellung dieser "Schnittstelle zwischen Kunst und Handwerk" zeigt die Suche nach Innovation in diesem Bereich, zeugt von der Vermittlung der Technik und des Know-hows und würdigt die kreativen Talente des Landes auch auf internationaler Ebene. 

Die erste Ausgabe von De Mains de Maîtres fand im Dezember 2016 statt. Aufgrund des großen Erfolgs dieser ersten Ausstellung hat Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Stéphanie von Luxemburg gemeinsam mit der Handwerkskammer, der Banque et Caisse d'Épargne de l’État und Herrn Roland Kuhn im Mai 2017 einen gemeinnützigen Verein gegründet, mit dessen Hilfe das Kunsthandwerk gefördert und künftige Ausgaben der Biennale ausgerichtet werden sollen.

Im November 2018 fand die zweite Ausgabe erneut im 19 Liberté in Luxemburg-Stadt statt. Bei dieser Ausgabe konnte die Biennale von einer noch größeren Ausstellungsfläche profitieren und wurde um eine Fotoausstellung zum Thema Handwerk aus der Sammlung der BCEE ergänzt. Durch neue Partner wie die "d'stater Muséeën", Galerien und Künstler wurden die Konzeptmöglichkeiten ausgebaut, indem man sich auf die Suche nach facettenreichen Sichtweisen der Besucher begab.

Die dritte Ausgabe der Biennale fand vom  20. bis 28. November 2021 sowohl im 19 Liberté in Luxemburg-Stadt, als auch in der Residenz der Botschafterin des Großherzogtums in Frankreich in Paris statt.

In der Ausstellung in Luxemburg-Stadt präsentierten rund einhundert Künstler aus Luxemburg, Belgien, Deutschland und Frankreich ihr Know-how unter dem Motto "Viv(r)e la matière".

Fast ein Dutzend luxemburgischer Kunsthandwerker und Künstler stellten ihre Werke in den Salons und im Garten der prächtigen Residenz der Botschafterin in Paris aus dem 19. Jahrhundert aus. Im Gegensatz zur zeitgleich stattfindenden Messe Art Paris, die für das breite Publikum zugänglich ist, konnte die Ausstellung "Impressions d'automne" nur unter Form privater Führungen besucht werden.

Das Thema der vierten Ausgabe lautet "Le Geste et le Territoire" (Die Geste und das Territorium). Sie präsentiert im 19 Liberté in Luxemburg-Stadt 77 Künstler aus dem Großherzogtum und etwa 40 aus Portugal. Letzteres ist Ehrengast, da seine Staatsangehörigen die größte ausländische Gemeinschaft in Luxemburg bilden. Die Werke erzählen von Luxemburg als Durchgangsland und Gastland, von seiner ethnischen und kulturellen Mischung, von künstlerischer Identität und kulturellem Erbe, von der Umwelt, von der Weitergabe von Know-how und technologischen Ressourcen und von seinen Verbindungen zu Portugal. Vom 23. bis 26. November sind Sie eingeladen, zu reisen und zu träumen, denn Kunst kennt keine Grenzen!

Eine themenbezogene Biennale von internationalem Ansehen mit Preisverleihung

Die für die Biennale De Mains de Maîtres ausgewählten Kunsthandwerker können nicht nur vom internationalen Ansehen des Projekts profitieren, sondern auch ihre Arbeit rund um ein bestimmtes Thema in Szene setzen. Und vielleicht haben sie das Glück, dass genau ihr Werk mit einem Preis ausgezeichnet wird.

Auf internationaler Ebene wurden die Werke der Künstler der Ausgabe 2016 Ende 2017 in der luxemburgischen Botschaft in Brüssel und in der Galerie Lin Deletaille ausgestellt. Im Mai 2019 begab sich die Ausgabe 2018 von De Mains de Maîtres ins Pariser Grand Palais, und zwar für die "Révélations", die internationale Biennale für Kunsthandwerk und zeitgenössische Kreation. Luxemburg war Ehrengast im Rahmen der 4. Ausgabe dieses unumgänglichen Events für französisches und internationales Kunstschaffen.

Für jede Ausgabe vergeben die Veranstalter einen Jurypreis und einen Publikumspreis. 2018 hat Léa Schroeder den Publikumspreis gewonnen. 

2021 dient ein außerordentliches Stipendium für die Kreation De Mains De Maîtres der Förderung eines talentierten Kunsthandwerkers mit Wohnsitz in Luxemburg. Mit dieser außergewöhnlichen Hilfe soll ein Kunsthandwerker in seinem Schaffen während der Gesundheitskrise, die alle Unternehmensbereiche betrifft, unterstützt werden.  Die Jury wählte neun Preisträger nach Prüfung der eingegangenen Bewerbungen aus. Weitere Informationen über das Stipendium und die Künstler finden Sie hier

Léa Schroeder - eine vielseitige Künstlerin

Léa Schroeder, die schon seit dem Kindesalter kreativ ist - ihre Mutter führte sie im Alter von 4 Jahren an die Keramik heran -, studierte Art Design in Paris. Ihr Handwerk hat sie von der Kreation bis zur Produktion erlernt, und während ihrer Ausbildung konnte sie berufliche Erfahrungen bei großen Marken wie Louis Vuitton und Hermès sammeln. Später hat sie sich während einer Ausbildung in Mailand bei einem der bekanntesten Luxuskonzerne der Welt auf Accessoires spezialisiert und nach ihrer Rückkehr aus Paris einen Arbeitsvertrag bei Lancel unterschrieben.  

 

 

Der immer stärker werdende Wunsch, ihre eigenen Designs zu erschaffen, und der Mangel, sich buchstäblich die Hände schmutzig zu machen, haben gleichzeitig die Sehnsucht geweckt, selbstständig zu werden und nach Luxemburg zurückzukehren. Die Rückkehr ins Heimatland erfolgte schrittweise durch verschiedene Projekte wie Ausstellungen im Konschthaus beim Engel, im Rahmen der Design City oder anlässlich der Biennale De Mains de Maîtres. Mit diesem letzten Projekt, das die erste große Arbeit als Freiberuflerin war, hat sich der Traum von der Freiheit konkret erfüllt.  

Teil der luxemburgischen Szene zu sein, bedeutet für Léa Schroeder, die lokale Arbeit aufzuwerten und Luxemburg über die Grenzen hinweg zu vertreten. Auch wenn sie heute im Großherzogtum lebt, arbeitet sie auch weiterhin im Ausland. Das Kunsthandwerk ist von großer Bedeutung für sie, denn es steht für herausragendes Know-how, indem es die höchste Qualität in den Bereichen Design, Material und Technologie vereint. Sie produziert nicht nur ihre eigene Marke, sondern realisiert auch Projekte für andere, ist als Beraterin tätig und teilt gerne ihre Erfahrung und ihr Know-how mit anderen Herstellern.

Léa Schroeder ist eine vielseitige Künstlerin: ihre Tätigkeitsfelder umfassen sowohl die Keramik, als auch Grafikdesign und den Textilbereich. Jedes Produkt wird als Gesamtpackage konzipiert: das Produkt, die Verpackung, die Kommunikation und die Vorstellung. Keramikprodukte, bei denen die Cloisonné-Technik angewandt wird, werden auch auf Sonderanfrage hergestellt. Ihre Inspiration schöpft sie aus Geschichten, Kulturen und Traditionen. Das Spirituelle steht für die Verbindung zwischen Mensch und Natur, deren Interpretation für sie die Grundlage allen Kunstschaffens darstellt. Léa Schroeder entwickelt ihre Ideen auf digitale und handwerkliche Art und Weise: zwei Elemente, die gegensätzlich erscheinen könnten, sich jedoch in den Augen der Künstlerin, die weder ohne das eine noch das andere auskommen kann, ergänzen.

Ihr Studio befindet sich derzeit im 1535° in Differdingen, wo sie von einem innovativen Umfeld und vom Austausch zwischen den Künstlern profitiert. Als Künstlerin und Unternehmerin rät sie jungen Unternehmern, an sich und an ihr Projekt zu glauben, sich ständig weiterzubilden und zu informieren, sich kontinuierlich zu diversifizieren und neu zu erfinden und sich auf diese Reise zu begeben, die sie als eine nie endende Entdeckung beschreibt.

Die Idee und der intellektuelle Einfluss eines Werks müssen stimmen, genauso wie die Ausführung.

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