Europäischer Mikrofinanzpreis: Zusammen für finanzielle Inklusion und nachhaltige Entwicklung

Ernährungssicherheit in unsicheren Zeiten: Der diesjährige Mikrofinanzpreis geht an Yikri, ein Mikrofinanzinstitut das in Burkina Faso einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit und Nahrungsmittelqualität leistet. Lesen Sie, was diese Initiative auszeichnet, und warum ausgerechnet Luxemburg in der Mikrofinanz eine tragende Rolle einnimmt.

Der diesjährige Sieger

Unter einer Reihe bemerkenswerter Initiativen hob sich Yikri als Sieger hervor.

Yikri ist ein Mikrofinanzinstitut (MFI) in Burkina Faso welches gegen eine der höchsten Raten von Nahrungsmittelunsicherheit und Gewalt ankämpft. Um den ärmsten Bevölkerungsgruppen, insbesondere Frauen und deren Familien, zu helfen, verknüpfen sie Finanzhilfen mit Schulungen zu Gesundheit, Ernährung und Landwirtschaft. Ihre ausgebildeten Mitarbeiter können Unterernährung bei Müttern und Kindern früh erkennen und sie an vergünstigte Unterstützungsprogramme weiterleiten. Yikri stellt ebenfalls landwirtschaftliche Kredite bereit und bildet Menschen für eine umweltfreundliche Ertragssteigerung aus.

 

 

Die anderen beiden Finalisten

Erwähnenswert sind ebenfalls die Zweit- und Drittplatzierten.

  • Fortune Credit Ltd, ein MFI in Kenia, bietet Kredite und Dienstleistungen für Menschen in ländlichen Gebieten an, die durch mangelnde Ressourcen und Dürren geprägt sind. Die Leistungen umfassen unter anderem die Unterstützung beim Kauf von Grundstücken oder Wassertanks. In Ergänzung dazu arbeiten sie mit Händlern zusammen, um ein Programm für Saatgut zu fördern, das speziell Landwirten zugutekommt. Zusätzlich bieten sie diverse Kurse an, um die Ernährungssicherheit in Regionen mit geringen Ernteerträgen zu stärken.

  • Die Fundación Génesis Empresarial in Guatemala setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung in ländlichen Gebieten ein, die von Unterernährung und Krankheiten betroffen sind. Ihre Initiative für Landwirtschaft und Viehzucht vereint Kredite mit Beratung für bessere und umweltfreundlichere Anbaumethoden. Darüber hinaus bieten sie Schulungen zu Ernährung und Finanzplanung an und unterstützen Lebensmittelbanken sowie Notfallhilfen für Bedürftige.

Eine Verleihung, die auf Zusammenarbeit aufgebaut ist

Seit 2006 wird der Europäische Mikrofinanzpreis verliehen, um herausragende Leistungen im Bereich der Mikrofinanzierung zu würdigen. Um die Organisation kümmern sich unter anderem das luxemburgische Ministerium für auswärtige und europäische Angelegenheiten (MAEE), die Europäische Mikrofinanzplattform (e-MFP) und das Netzwerk für inklusive Finanzierung in Luxemburg (InFiNe.lu). Zusammen mit Partnerländern unterstützt Europa durch diesen Preis Innovationen im Bereich der Mikrofinanzierung um die soziale Gerechtigkeit und finanzielle Inklusion zu fördern.

Bei der diesjährigen Ausgabe wurden insgesamt 41 Bewerber über mehrere Phasen bewertet. In einem ersten Schritt bestimmte ein Auswahlkomitee zunächst zehn Halbfinalisten, von denen die besten drei ausgewählt wurden. Die Finalisten wurden schließlich von einer hochrangigen Jury begutachtet, um den endgültigen Gewinner zu bestimmen. Diese Jury umfasste unter anderem Ihre Königliche Hoheit Großherzogin Maria Teresa. Die Verleihung erfolgte während der European Microfinance Week (EMW 2023) am 16. November 2023 in Luxemburg in den Räumlichkeiten der Europäischen Investitionsbank.

Lobende Erwähnungen

Hier sind die sieben Halbfinalisten:

Eine wichtige Thematik für die Entwicklung

Im Kontext der nachhaltigen Entwicklungsziele bis 2030 (SDGs) wurde Ernährungssicherheit und -qualität als diesjähriges Thema festgelegt. Der Wettbewerb setzt den Fokus auf die zunehmende Zahl von Menschen, die mit Hunger und Unterernährung zu kämpfen haben, und die mangelnde Qualität von Lebensmitteln.

Wichtige Bestandteile der finanziellen Inklusion, wie Sparen, Investition und Finanzplanung, verbessern oft die Möglichkeit bedürftiger Menschen, hochwertige Lebensmittel zu kaufen. Demnach sind Anbieter für Dienstleistungen im Bereich der finanziellen Inklusion entscheidend. Sie unterstützen nicht nur die Produktion und Verteilung von Lebensmitteln, sondern verbessern auch die Lebensbedingungen bedürftiger Menschen.