Carsharing Carsharing – ein Element der nationalen Strategie für eine multimodale Mobilität

Haben Sie bereits einen Carsharing-Dienst in Anspruch genommen? Carsharing, d. h. die organisierte Nutzung eines Autos von mehreren Personen, ermöglicht Ihnen jederzeit die Buchung eines Fahrzeugs für die Dauer einer Fahrt. In Luxemburg teilen sich zwei Anbieter, namentlich Carloh und Flex, den Markt mit Stationen, die quasi im ganzen Land zu finden sind. Eine nunmehr operative nationale Strategie zeigt den Willen der Regierung, dieses System zum Wohle aller und vor allem zum Wohle Luxemburgs in den Nationalen Mobilitätsplan aufzunehmen.

Ein immer größer werdendes Carsharing-Netz

Mit Flex und Carloh gibt es zwei Systeme, die ihre Nutzer dazu ermuntern, ein Fahrzeug zu buchen wenn Bedarf besteht, und auf die Nutzung ihres eigenen Autos zu verzichten.. Der Vorteil für Unternehmen und Haushalte liegt auf der Hand, und zwar vor allem in Stadtgebieten: es ist besser, sich ein Auto zu teilen, als für den Unterhalt und den Parkplatz eines Privatfahrzeugs hohe Kosten zu zahlen.

Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass Carloh von der Stadt Luxemburg, der größten Stadt des Landes, verwaltet wird. Auch wenn die 19 Stationen im Stadtgebiet gelegen sind, dürfen die Fahrzeuge auch über die Stadtgrenzen hinaus genutzt werden.

Die Stadt Luxemburg hat nun ein multimodales Netz entwickelt, mit dem es bereits jetzt möglich ist, auf sanfte Mobilität zu setzen, um zu seinem Ziel zu gelangen: Bus, Tram, Infrastrukturen für Radfahrer und ein Fahrradverleih namens vel'OH finden - wie es die Zahlen belegen - bei den Einwohnern und Besuchern der Stadt großen Anklang.

Die Verantwortlichen verweisen vor allem auf die Bedürfnisse der Einwohner und kleinen Unternehmen, für die das Fahrzeug ein wichtiges und flexibles Verkehrsmittel bleibt - wenn Bedarf besteht. Meistens allerdings bleibt das Auto stehen, kostet Geld und benötigt auch noch Platz. Hier kommt dann der Vorteil des Carsharings zum Tragen: leihen statt kaufen, lautet die Devise. Der Verleihservice ermöglicht somit die Verminderung des Fahrzeugbestands im Stadtzentrum, wobei dabei auf ökologische und ökonomische Argumente gesetzt wird, welche die Nutzer überzeugen: 200 bis 300 Fahrten pro Woche werden bereits absolviert, ein klarer Erfolg, angesichts der Tatsache, dass es Carloh erst seit 2014 gibt.

Carsharing - weniger Autos, weniger Kosten und eine bessere Lebensqualität für alle, das ist das Ziel des Ministeriums und der beiden Unternehmen.
© iStock / Antonio Diaz

Was ist Carsharing?

Das Autoteilen oder Carsharing ist ein Dienst, mit dem man rund um die Uhr an allen Tagen der Woche ein Fahrzeug buchen kann und es anschließend für den nächsten Kunden wieder zurückgibt. Die Fahrzeuge befinden sich auf eigens für diesen Zweck reservierten Parkplätzen und können dort nach der Fahrt wieder abgestellt werden, wodurch Parkgebühren vermieden werden.

Ein fester Bestandteil der Mobilität in Luxemburg

Das ökologische und ökonomische Argument lenkt auch die Überlegungen der Verantwortlichen von Flex. Es handelt sich dabei um eine von der Nationalen Eisenbahngesellschaft (CFL) gegründete Gesellschaft, die eine Flotte von Fahrzeugen verwaltet, die an 60 Stationen im ganzen Land verfügbar sind, wobei die Fahrzeuge vor allem im Zentrum und im Süd-Westen des Landes angeboten werden.

Obwohl sich eine große Anzahl von Stationen neben Bahnhöfen befindet, wurden weitere Stationen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden in den Stadtzentren errichtet. Die Zielsetzung ist eindeutig: der Öffentlichkeit überall dort Alternativen anbieten, wo Bedarf besteht, und zwar in ganz Luxemburg.

So etabliert sich Carsharing schnell als wesentlicher Bestandteil des multimodalen Mobilitätsnetzes, wie es im Nationalen Mobilitätsplan Modu2035 vorgesehen ist. Wie es der Titel bereits anklingen lässt, sieht der Plan eine Änderung der Gewohnheiten auf unseren Straßen, einschließlich der individuellen Mobilität, bis 2035 vor. Abgesehen von der vorgesehenen Erhöhung des Anteils des öffentlichen Personennahverkehrs sollen die neuen Normen vor allem einer Reduzierung des Individualverkehrs, d. h. wiederholter Kurzstreckenfahrten wie beispielsweise vom oder zum Arbeitsplatz oder von bzw. zur Schule, dienen. Carsharing ist dementsprechend Teil der Anstrengungen, die dort, wo es möglich ist, auf eine Verminderung der Straßenverkehrsdichte und kurz gesagt des Fahrzeugbestands ausgerichtet sind. Dazu muss man wissen, dass ein Carsharing-Fahrzeug bis zu 10 Privatfahrzeuge ersetzen kann.

Errichtung von Mobility Hubs

Eine konsequente Inanspruchnahme dieser Mobilitätsoption ermöglicht somit Unternehmen und privaten Haushalten, flexibel zu bleiben und gleichzeitig die mit dem Unterhalt eines Fahrzeugs verbundenen Kosten einzusparen.

Zwecks Förderung dieser Transportart unterstützt das Ministerium für Mobilität und öffentliche Arbeiten in seiner Eigenschaft als Urheber der Strategie und des Nationalen Mobilitätsplans die Errichtung von Carsharing-Stationen in Mobility Hubs, die eine ganze Reihe von Mobilitätsleistungen bündeln. Das Ziel ist ganz klar: Gebietsansässigen, Grenzgängern und Touristen mehrere Optionen an einem Ort zu bieten, um sich frei zu bewegen, damit die Inanspruchnahme individueller Verkehrsmittel überflüssig wird.

Gemeinsam mit den anderen Mobilitätsgliedern in Luxemburg wie beispielsweise dem kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr und dem immer größer werdenden Netz von Fahrradwegen wird Carsharing einer vollständigen Änderung der Art und Weise dienen, wie wir uns in Zukunft fortbewegen.