Tina Gillen stellt auf der Biennale von Venedig aus Eine luxemburgische Künstlerin, die auf einer der wichtigsten Veranstaltungen für zeitgenössische Kunst vertreten ist
Seit 1988 nimmt Luxemburg regelmäßig an der Biennale von Venedig teil. Mal für Mal repräsentiert ein anderer Künstler das Großherzogtum im Rahmen dieser internationalen Großveranstaltung für zeitgenössische Kunst. Besuchen Sie mit uns die Ausstellung "Faraway So Close" von Tina Gillen, eine malerische Installation im luxemburgischen Pavillon.
Eine malerische Installation
Tina Gillen, eine luxemburgische Malerin, vertritt das Großherzogtum 2022 auf der 59. Internationalen Kunstausstellung, der Biennale von Venedig. Bei der Ausstellung "Faraway So Close" handelt es sich um eine Reihe von acht neuen großformatigen Gemälden im Rahmen einer malerischen Installation im luxemburgischen Pavillon.
Die Künstlerin interessiert sich insbesondere für die Beziehungen, die zwischen Innenraum und Außenwelt entstehen, für Dialoge, die wir mit der uns umgebenden Welt führen, sowie für die Themen Landschaft und Wohnen. Bei den häufig von fotografischen Motiven inspirierten Werken handelt es sich um Kompositionen zwischen Abstraktion und Figuration, zwischen Struktur und Improvisation sowie zwischen Bildfläche und räumlicher Darstellung.
Hier thematisieren die Gemälde die vier Elemente des Universums, d. h. Erde, Wasser, Feuer und Luft, und den durch die Aktivitäten der Menschen herbeigeführten Klimawandel. Tina Gillen lässt ihre Werke deren traditionellen Rahmen verlassen und bezieht sie in eine Installation ein, eine den Ausstellungsraum einnehmende architektonische Konstruktion aus Wandleisten, die an gemalte Filmkulissen erinnern. "Faraway So Close" greift die auf das 15. Jahrhundert zurückgehende Geschichte des Standorts der Sale d'Armi auf, dem einstigen militärischen Lagerraum in Venedig. Inmitten der Installation befindet sich die Skulptur "Rifugio", die einem Bungalow am Meer nachempfunden ist, der als Rückzugsort dient und von dem aus die Beobachtung der Welt ringsherum möglich ist.
Trailer zur Ausstellung “Tina Gillen. Faraway So Close”
Tina Gillen wurde 1972 in Luxemburg geboren. Sie lebt und arbeitet in Brüssel. Sie stellt weltweit aus (Deutschland, Belgien, Türkei, Luxemburg usw.). Zwei monografische Publikationen wurden über ihre Arbeit herausgegeben: "Echo" (MER. Paper Kunsthalle, 2016) und "Necessary Journey" (Hatje Cantz, 2009).
Ein bisschen (Kunst-)Geschichte
Die Anfänge Luxemburgs auf der Biennale von Venedig waren schwierig. Leider fand die erstmalige Teilnahme im Jahr 1956 keinerlei Fortsetzung, zumindest nicht direkt... Erst 1988, also dreißig Jahre später, stellt sich das Ministerium für kulturelle Angelegenheiten auf Initiative der Künstlerin Patricia Lippert erneut der Herausforderung, an diesem renommierten künstlerischen Event teilzunehmen. Seitdem ist die Entschlossenheit, sich dort zu bewerben, ungebrochen.
Schließlich unterzeichnet der Staat Luxemburg 2017 einen Vertrag mit der Fondazione La Biennale di Venezia, der einen Platz für das Großherzogtum in den zauberhaften Sale d'Armi für die kommenden zwanzig Jahre gewährleistet.
Die Ausstellungen werden abwechselnd vom Mudam Luxemburg – Das zeitgenössische Kunstmuseum in Luxemburg und vom Casino Luxembourg – Forum für zeitgenössische Kunst organisiert. Das Ministerium für Kultur veröffentlicht alle zwei Jahre einen Aufruf zur Einreichung von Projekten, um einen Künstler und einen Kommissar seiner Wahl für die nächste Ausgabe der Biennale auszuwählen.
Liste der Künstler, die seit den Anfängen vertreten waren
1956 / Joseph Kutter und Auguste Trémont
1988 / Patricia Lippert und Moritz Ney
1990 / Marie-Paule Feiereisen
1993 / Jean-Marie Biwer und Bertrand Ney
1995 / Bert Theis
1997 / Luc Wolff
1999 / Simone Decker
2001 / Doris Drescher
2003 / Su-Mei Tse
2005 / Antoine Prum
2007 / Jill Mercedes
2009 / Gast Bouschet & Nadine Hilbert
2011 / Martine Feipel & Jean Bechameil
2013 / Catherine Lorent
2015 / Filip Markiewicz
2017 / Mike Bourscheid
2019 / Marco Godinho
2022 / Tina Gillen
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